Katze freut sich weil unsere zweite weg ist?
Hallo zusammen,
als unsere zweite Hauskatze nachts ausgebüchst ist und einen geschlagenen Tag nicht aufzufinden war, verhielt sich unsere erste Katze unglaublich wohl, zutraulich, sehr kuschelbedürftig und ziemlich anders wie sonst. Als unser Ausreißer wieder zurückgefunden hat, wurde sie nur mit Fauchen, aufgestellten Nackenhaare und viel Abstand begrüßt. Ich weiß, dass es an dem fremden Geruch liegen könnte, aber dieses „plötzlich extreme zutrauliche und anhängliche“ Verhalten mit auffällig vielem Bauchzeigen gibt mir zu denken. Ist es möglich, dass sich die erste Katze alleine viel wohler fühlt oder die beiden unkastrierten Weibchen sich nicht mehr mögen?
1 Antwort
Ja, das ist möglich. Im Moment heißt es zwar überall, dass besonders Wohnungskatzen IMMER zu zweit sein MÜSSEN aber ich sehe das so, dass die Katzen auch Individuen sind und nicht jede Katze großen Wert auf die Anwesenheit von Artgenossen legt. Und für mich hört es sich so an, als hätte der Kater es sehr genossen, seine Menschen für sich alleine zu haben und nicht teilen zu müssen.
Bei meinem Bruder war es so, dass sie ursprünglich zwei Kater (Bauernhofkatzen) aufgenommen hatten. Einer der beiden war freiwillig Wohnungskatze, der andere Freigänger. Sobald der Freigänger zu Hause war, war es schon nicht mehr entspannt, weil er trotz Kastration den anderen ständig bestiegen hat. Nachdem der Freigänger einen frühen Tod gestorben ist, haben sie wieder eine Findelkatze aufgenommen, ein Weibchen. Bis zu ihrem Tod war der Kater introvertiert und übergewichtig. Nach ihrem Tod ist er richtig aufgeblüht, war auch zu Besuchern kontaktfreudig und aufgeschlossen, hat am Familienleben teil genommen. Er hatte also als Einzelkatze noch zwei richtig schöne Jahre gehabt.
Das Problem bei der Sache ist, dass du Katzen nicht hinter den Kopf schauen kannst. Meine Kater haben sich immer wunderbar vertragen, das Weib, das ich dazu geholt hatte, hat die ersten Jahre nur Unruhe gestiftet. Inzwischen sind die beiden verbliebenen Katzen alt, klapprig und lethargisch, deshalb funktioniert es jetzt. Aber noch vor 6-7 Jahren hätte ich nach dem Tod es zweiten Katers ein echtes Problem gehabt.
Mit diesen beiden Erfahrungen (ich weiß, anekdotische Evidenz aber tatsächlich erlebt) sehe ich die Aussage, dass Katzen absolut immer zu zweit sein müssen skeptisch und meine, das ist mit Vorsicht zu genießen. Immerhin bringen wir die Katzen in einer Zwangsgemeinschaft zusammen und es kann wunderbar funktionieren oder sie hassen sich, fügen sich aber den Umständen.