Katholizismus=Polytheismus?
Kann man den Katholizismus als polytheistische Religion sehen?
Die fast unzähligen Heiligen nehmen die Funktion der vielen Götter ein, da man zu ihnen doch auch beten kann bzw. sich mit einem spezifischen Problem an sie wendet. Gott nimmt die Funktion eines Hauptgottes, wie Zeus/Juppiter ein. Im Alten Testament wird er doch auch oft mit Blitz und Donner assoziiert.
Ja, ich weiß, dass die Heiligen Heilige sind und nicht Götter, doch ob sie Götter heißen oder nicht, ist doch nicht so wichtig, wie die Tatsache, dass sie ihre Funktion einnehmen.
Ich will hiermit niemanden beleidigen, sondern einfach nur fragen, ob ihr findet, dass der Katholizismus als polytheistische Religion angesehen werden kann.
7 Antworten
Die geistige Welt erfreut sich einer unvorstellbaren Viefalt an geistigen Wesen auf allen Entwicklungsstufen. Was spricht dagegen, die Heiligen, die als Menschen hohe Verdienste für das Wohl der Menschen erworben haben und tiefe geistige Einblicke in die göttliche Wahrheit erlangt haben, dafür zu ehren und auch anzubeten?
Die Heiligenverehrung spricht eigentlich sehr zu Gunsten der Katholischen Kirche.
Nein. as für ein Blödsinn. Der Katholizismus ist streng monotheistisch.
Nein, man kann ihn wie die Orthodoxie als einen unkonsequenten Monotheismus bezeichnen, aber sicher nicht als Polytheismus. Hier gibt es keine Gewaltenteilung der göttlichen Kräfte, weil es ja nur eine göttliche Macht gibt, zudem ist dieser Gott eine Person und dazu auch noch allmächtig, während die Götter im Polytheismus einem Prinzip unterworfen sind, z.B. der Ananke (Notwendigkeit) oder dem Schicksal. Außerdem haben die Götter das Universum nicht erschaffen, dieses ist im Polytheismus in der Regel keine Schöpfung, sondern die Wirklichkeit, aus der die Götter hervorgegangen sind. Deshalb sind sie an seine Gesetze gebunden. Hinzu kommt, dass die Götter keine Menschen sind.
Die Heiligen, zumindest die, die existiert und nicht von der Kirche frei erfunden worden, waren Menschen, oft sehr schlechte Menschen, Verbrecher, die Hass und Zwietracht gesät haben. Man denke hier an den Judenhass des Chrysostomos oder die Morde des Schenute. Das kann man gar nicht vergleichen.
Aber Protestantismus, das Judentum und der Islam folgen einem konsequenteren Monotheismus.
Es ist ja aber auch in polytheistischen Religionen der Fall, dass Menschen nach ihrem Tod zu Göttern werden können, wie die Pharaonen, die sich als Gottkönige sahen, da sie nach ihrem Tod zu Göttern wurden.
Deine Meinung bzw. Begründung ist nachvollziehbar. Zustimmung.
Es gibt viele Katholiken, die das bestreiten, weil doch die Heiligen nur Gebete weiterleiten würden. Aber das stimmt nicht, weil es nicht biblisch ist und solange es Schutzheilige gibt, die direkt um Hilfe (Schutz) gebeten werden.
Das Christentum mit der Trinität plus der Verehrung Marias ist polytheistisch.