Kann und sollte man Katzen in die Nähe von Babys lassen?

8 Antworten

Von Experte DaLiLeoMishu bestätigt

Hallo Gulf98

Das kommt auf die Katze an, wie gut diese Sozialisiert ist, wie das Verhätnis zu dem Besitzer ist und wie die Katze gehalten wird. Ich bin mit Tieren groß geworden und mir hat es in keinsterweise geschadet. Und auch meine Tochter wuchs mit Katzen und anderen Tieren auf. Es ist was ganz wundervolles, wenn Kinder und Tiere zusammen aufwachsen. Wichtig ist eben auch, das man die Tiere Teilhaben läßt. Oft wissen die Tiere auch schon vorher, das da was ansteht...

Schwangerschaft der Besitzerin und Kinder & Tiere:

Katzen habend ein wahnsinnig feines Gespür, einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Eine Schwangerschaft beginnt mit der Befruchtung. Das Schwangerschaftsalter wird jedoch ab Zyklusbeginn berechnet, also ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Somit gilt man in den ersten zwei Schwangerschaftswochen noch gar nicht als schwanger. Finde ich völliger Quatsch, aber gut. Denn bereits mit der Befruchtung beginnt sich der Körper zu verändern.

Deine Katze weiß schon vor dir, das du Schwanger bist. Denn durch die massive Hormonumstellung, veränderst du z.B. deinen Körpergeruch, auch wenn dir das nicht auffällt. Auch mögliche Stimmungsschwankungen bekommen Katzen mit.

Die Reaktion darauf, ist von Katze zu Katze unterschiedlich.

Manche Katzen werden dann kratzig und wissen nicht damit um zu gehen und sind die ersten paar SSW/Monate am durchdrehen. Einige können sogar unsauber werden. Für diese Katzen bedeutet der erschnupperte Zustand der Schwangeren erst einmal, das sich ein Eindringling ankündigt. Aber das gibt sich wieder, spätestens wenn das Baby auf der Welt ist.

Andere Katzen hingegen werden, meist Abends, kuschelig, schnurren viel und weichen einem nicht mehr von der Seite. Für diese Katzen ist ein Baby bereits jetzt schon ein akzeptiertest „Rudelmitglied“. Und damit muss die Schwangere beschützt werden, weil das Ungeborene das schwächste Mitglied der Gruppe ist.

Wichtig ist, das man mit der Katze weiter so umgehst wie auch vor der Schwangerschaft. Stoßt sie also nicht weg, sondern binde sie mit ein. Lass sie teil haben, wenn das Baby im Bauch tanzt. Das kann so lustig sein für Mensch und Katze. Macht die Katze mit den kommenden Babygerüchen früh genug vertraut...mal am Babyöl schnuffeln lassen, die Wiege, den Kinderwagen, das ganze Zimmer an schauen und beschnuppern lassen. Dann hat die Katze auch nicht das Gefühl, wenn der Zwerg da ist, vernachlässigt zu werden. Und die Katze kann schon wehrend der Schwangerschaft eine gewisse Bindung aufbauen. Und es gibt nichts schöneres, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen können und sich gut verstehen !

Bei Katzen die unsauber werden, bitte möglichst mehr KaKlos auf stellen, auch da, wo nun hin gepinkelt wird. Alternativ gehen auch Wickelunterlagen, oder Betteinlagen.

Bitte auf KEINEN Fall, die Katze bestrafen, oder gar weg geben. Das macht das alles nur noch schlimmer und es wäre auch der Katze gegen über nicht fair. Die Katze kann mit dem erschnupperten Geruch eben einfach noch nichts Anfangen und verteidigt, aus angst und Stress, einfach bloß ihr Reviere, ihre Sichere Welt. Das gibt sich wieder. Habt da bitte Verständnis und Geduld.

Angst vor Toxoplasmose ?

Eine Schwangerschaft ist KEIN Grund, eine Katze weg zu geben. Ja, es gibt die Toxoplasmose, aber auch viele andere Erreger, die einer Schwangeren gefährlich werden können. Die Ansteckung bei Menschen liegt in den seltensten Fällen über den Katzenkot, oder der Katze selbst. Bei Menschen liegt die Hauptinfektionsquelle durch verunreinigte Nahrung. Der Toxoplasmose-Erreger sitzt z.B. in rohem Fleisch- und Wurstware (Mett, Tartar), die nicht genügend erhitzt oder durchgebraten wurde. Schweine-, Schaf-, Ziegenfleisch-, aber auch Wild und Geflügel können von dem Erreger befallen sein. Der Erreger kommt auch in Gartenerde, im Gras, Salat, auf ungewaschenem Obst und Gemüse vor. Und so was, sollte man wissen, wenn man Katzen hält und Nachwuchs bekommt. Man kann auch seinen Gynäkologen drauf ansprechen, der Toxoplasmose-Test gehört zum Standard jeder Schwangerschaftsvorsorge !

Kinder mit Tieren aufwachsen lassen ?

Es gibt inzwischen zahlreiche Untersuchungen und Forschungen, u.a. von der University of Agricultural Sciences Schweden, das Kinder die mit Tieren aufwachsen, eine besonders Emotionale und soziale Entwicklung genießen, als jene ohne Tiere. Haustiere geben Selbstvertrauen, fördern das Verantwortungsbewusstsein und die Kommunikationsfähigkeit. Zudem konnte man Nachweisen, das Kinder mit Tieren, weniger Allergien und Erkältungen haben, als jene ohne Tiere.

Forscher in den USA untersuchte den Zusammenhang von Angststörungen bei Kindern und dem Zusammenleben mit Haustieren. Nur 12% der Kinder mit Haustieren, litten unter Angststörungen, hingegen 21% litten an Angststörung ohne Haustiere. Forscher erklärten, Kinder mit Haustieren werden besser im Selbstwertgefühl gestärkt und reduzieren so Schüchternheit und Trennungsangst.

Es werden also durchaus soziale Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, Verantwortungsgefühl und Hilfsbereitschaft durch das Zusammenleben mit Tieren gefördert. Und Forschungen und Studien laufen immer noch, es gibt also immer mal wieder neue Erkenntnisse. 

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Alles Gute

LG  

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
 - (Kinder, Katze, Wissen)  - (Kinder, Katze, Wissen)

NaniW  15.07.2023, 14:50

Hallo Gulf98

vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

Das kommt auf die Katzen an. Meine Katze geht ihr von selber aus dem Weg und mein Kater ist ganz lieb zu meiner Tochter, wenn da mal zu weit gegangen wird zwickt er nur und beißt und krallt nicht zu. Und ich bin immer dabei.

Deine Katzen klingen allerdings nicht so als würde es klappen.

Kann man machen. Ist bei jeder Katze/Kater unterschiedlich. Nur sollte wenn immer jemand dabei sein, der aufpasst.

Man kann sowas nicht mit jeder Katze oder jeden Kater machen, dazu muss man sein Tier schon ziemlich gut kennen.
Meine Mutter hat das damals mit unseren damaligen Kater auch so gehandhabt, allerdings war meine Mutter auch immer in der Nähe, kannte das Tier in und auswendig und er durfte auch nur zu uns wenn er auf ihren Arm war, ansonsten waren die Türen zu unseren Zimmern geschlossen.

Wenn man so eine Katze hat wie du, bei der man unsicher ist, was sie möchte und die Körpersprache schwer lesen kann, sollte man das lassen.

Grundsätzlich würde ich so etwas bei BABYS IMMER nur unter Aufsicht und langsam machen. Also: Baby in Tragekorb und aufs Sofa stellen und schauen, was die Katze macht. Und dann Baby wieder wegnehmen. Ggf. Katze noch belohnen fürs Ruhigsein und Distanzhalten. So, dass die Katze merkt, aha, da ist ein Baby, vielleicht auch etwas bekommt, das mit dem Baby Kontakt hatte (Wäsche, einen Schal, eine Decke, die dann NUR für die Katze ist, damit sie sich an den Geruch des Babys gewöhnt), aber nicht lernt, dass sie da dran gehen soll.

Kontakt würde ich erst erlauben, wenn das Kind laufen kann von der Katze weggehen kann. Bis dahin würde ich sie fürs Ignorieren oder weggehen belohnen oder sogar aktiv mit ihr "gehe von dem Baby weg" üben und das auf Kommando setzen (freundlich sprechen!)

Zusätzlich würde ich darauf achten, dass die Katze Aufmerksamkeit bekommt, auch und gerade, wenn das Baby im Raum ist, damit sie das Baby nicht als Konkurrenten um die Aufmerksamkeit der Halter sieht.

Das könnte z.B. auch das Hinstellen eines Spiels sein, mit dem sie sich eigenständig befassen kann (diese Futtersuch-Geschicklichkeitsspiele z.B.), so dass sie abgelenkt ist, etwas Positives erfährt und keinen Grund hat, näher zum Baby zu gehen.

Ich weiß ja nicht, wie gut das bei Freigängerkatzen wäre, wenn sie das Baby auch nur anlecken. Ich meine, die sind draußen mit allem Möglichen in Kontakt gekommen und das Baby hat noch kein so gutes Immunsystem.