Kann mein Kind aus dem Kindergarten genommen werden?

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Üblicherweise würden die Kindergärtnerinnen zunächst das Gespräch mit den Eltern suchen, um die Vorgangsweise zu klären. Ist das noch nicht geschehen, hast du nichts zu befürchten.

Ich verstehe jeden Kindergarten, der Verträge für solche Kinder im Folgejahr nicht verlängert oder drastischere Lösungen findet, wenn die Eltern nichts unternehmen, denn es schadet der Atmosphäre und dem Ruf des gesamten Kindergartens, wenn es mehrere solche Rabauken gibt (so aktuell auch in unserem Kindergarten). Im verpflichtenden Kindergartenjahr ist ein Rauswurf allerdings ohnehin nicht möglich, da ist bei uns aber erst das letzte Kindergartenjahr.

Deine Bemühungen in Ehren, aber suche dir einen anderen Kinderpsychologen, bzw. würde ich dir auch empfehlen, dich bei Ergotherapeuten zu erkundigen, es gibt welche, die auf hyperaktive und aggressionsgesteuerte Kinder spezialisiert sind. Auch Ostheopathen können manchmal besonders bei so kleinen Kindern noch sehr gute Erfolge erzielen.

Dein Kind hat Probleme, denn sich selbst schlagen, geht über eine "normale" Aggression eines selbstbewussten, lebhaften oder ungezügelten Kindes deutlich hinaus. Das musst du in den Griff bekommen, bevor es ausufert. Ansätze gäbe es viele, ob das Problem in der Familie liegt oder in einem Geburtstrauma oder in einer unbewältigten Entwicklungsphase, das müssen Spezialisten beurteilen.

Bei uns gibt es von der Stadtverwaltung eigene "Notdienste" zur Krisenbewältigung für schwierige Kinder, wo sehr kompetente Leute mit Rat und Tat eingreifen, eine weitere Therapie oder sonstiges mit den Eltern besprechen und dafür auch gute Adressen von Therapeuten haben. Manche Kindergärten bieten ebenfalls die Erstbetreuung durch einen mobilen pädagogischen Hilfdienst an! Ferner werden bei uns nach sozialen Kriterien weiterführende Therapien auch von der Krankenkasse teilweise oder sogar ganz getragen.


blumosus  05.11.2011, 15:24

Vielen Dank fürs Sternchen! Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Kraft dafür, dein Kind erfolgreich aus der Krise zu führen!!!

0

liebe bettina...

dein kind ist erst 3 und noch gar nicht so lange im kiga. ein so kleines kind, hat noch nicht ein solches verständniss und eine sprachgewandheit wie ein erwachsener. das mal vorweg. und leider wird das heutzutage gar nicht mehr berücksichtigt.... kinder egal welchen alters, müssen in der gesellschaft im strom mitgehen, und funktionieren.... verhalten sie sich anders, muss man sofort besorgnis zeigen....leider...

bitte, lass dich nicht verunsichern... es ist vollkommen normal, (wenn auch nicht schön), das kinder mal spucken, hauen treten. wichtig dabei ist es, ihnen beizubringen, erklären und vorzuleben, das man solches nicht macht.... das dein kind laut ist, und "hummeln im poppes" hat, zeigt, dass es nicht ausgelastet ist, und ist bestimmt kein zeichen für ads oder adhs.... schon gar nicht in diesem alter.... der kinderpsychologe sieht es ja anscheinend ähnlich, das du dir keine sorgen machen musst...

zu deiner frage wegen dem rauswurf, verhält sich das in den kigas heutzutage fast ähnlich wie in den schulen.... allerdings nicht so streng... aber glaube mir, sie werden dein kind wegen solchen sachen nicht aus dem kiga rausschmeißen, da das vollkommen normale altersgerechte verhaltensmerkmale sind.... lg und alles gute


Capulet82 
Beitragsersteller
 04.11.2011, 18:32

Danke für deine Antwort.

Ausgelastet ist mein Kind auf alle Fälle... Er ist 8 Stunden am Tag im Kiga und danach gehen wir entweder noch in den Wald spazieren oder auf den Spielplatz und selbst dann kann mein Kind am Abend nicht still sitzen... ;)

0
melle2  04.11.2011, 19:15
@Capulet82

mit ausgelastet sein, meinte ich nicht, dass das kind unbedingt von morgens bis abends unterwegs sein soll, sondern geistige sowie physische förderung... vielleicht tut ihm eine kinderturngruppe gut... oder aber vlt. ist er eher interessierter beim geschichte vorlesen, oder altersgerechte spiele spielen (also köpfchen fördern...)

0

Die Kita kann ihn nicht rausschmeißen. Sie kann lediglich an deiner Fürsorgepflicht apellieren um die Ursache für sein Verhalten herauszufinden. Und da arbeitest du ja anscheinend sehr gut mit der Kita zusammen. Die Ursachen können vielfältig sein...vermutlich wirst du noch so einige Ärzte aufsuchen um nach dem Ausschlussverfahren eine Ursache zu finden.

Außerdem muß ich schon sagen: Dein Sohn geht seit September in die Kita! Das ist keine wirklich lange Zeit. Vielleicht hat er einfach nur Anpassungsschwierigkeiten. Wie groß ist denn die Gruppe in der er betreut wird? Sind die anderen Kinder schon länger in der Kita? Oder sind mehrere kids im September neu hinzugekommen?

Du mußt dir auf jeden Fall keine Sorgen machen! Du hast gesetzlich einen Kita-Anspruch ab 3 Jahre. Die Kita darf ihn also nicht einfach vor die Tüte setzen. Außerdem hat eine Kita auch eine Fürsorgepflicht gegenüber dem Kind. Er soll bestmöglich gefördert und gefordert werden. Und wenn Defizite deutlich werden, dann muß dem Kind geholfen werden. Sie versuchen im Moment also lediglich mit dir verschiedene Wege zu suchen wie man dem Jungen helfen kann! Natürlich steckt da auch ein berechtigtes Interesse dahinter in der Gruppe für Ruhe zu sorgen. Aber bedenke auch das eine frühzeitige Hilfe noch einiges richten kann - wenn diese Zeit nicht genutzt wird, dann bekommt er / du spätestens zur Einschulung Schwierigkeiten! (Rückstellung, Förderschule usw)

Sollte irgendwann festgestellt werden das dein Sohn an einer Erkrankung leidet und enstsprechend behandelt werden muß, dann muß man natürlich schauen in welchem Umfang, ob er ggf. spezielle Betreuung benötigt und ob diese Kita solch bedingungen erfüllen kann.

Welche Hilfsangebote du aber nutzt und welche du ablehnst, die Entscheidung liegt alleine bei dir! (Elternrechte", siehe Grundgesetz, z.B. Art. 6 Abs. 2 GG; elterliches Sorgerecht) Die Kita kann dir also Empfehlungen geben, kann dir Kontaktadressen vermitteln, Hilfsangebote des Jugendamts, der Erziehungsberatungs oder der Frühförderstelle vermitteln.........Aber die Kita darf nicht eigenmächtig und gegen deinen Willen das Kind vermitteln. Die Kita darf lediglich mit dir zusammen arbeiten um dem Kind zu helfen. Ziel ist es also nicht das Kind irgendwann vor die Tür zu setzen, sondern ihm helfen zu können.


Capulet82 
Beitragsersteller
 04.11.2011, 10:15

In seiner Kindergartengruppe sind 25 Kinder und 2 Erzieherinnen... Insgesamt waren es glaub ich 7 Kinder die im September neu dazu gekommen sind.

Die Angst mit der Förderschule hab ich eben auch, denn mein Zwerg ist ein echt intelligentes Bürschchen, egal was man ihm erklärt/lernt es bleibt sofort gespeichert. Bücher muss man ihm nur ein paar mal vorlesen und schon kann er es auswendig. Auch die Ärztin wo ich als letztes war meinte das er sehr weit ist für sein Alter und das man auf alle Fälle schauen muss das man ihm hilft damit er seine innere Ruhe findet und nicht auf eine Förderschule gehen muss.

Wir haben jetzt Mitte Februar den nächsten Termin und ab da gehen dann auch die Tests los um raus zu finden was mit ihm los ist. Ich hoffe wirklich das ihm dort geholfen werden kann. Denn nicht nur mein Zwerg leidet unter der Situation sondern auch meine Nerven. :)

Vielen lieben Dank für deine Antwort.

0
YJYjY  04.11.2011, 14:46
@Capulet82

Ich denke du handelst da vollkommen richtig das du step by step an die Sache heran gehst um herauszufinden wo das Problem liegt und wie man es regeln kann. Mehr kannst du nicht tun, der Rest ergibt sich daraus wie die verschiedenen Testergebnisse sind. Du arbeitest eng mit der Kita zusammen, so solltest du das auch fortfahren. Und die Kita ist nicht gewillt ihn loszuwerden, sondern genauso wie du Möglichkeiten auszuschöpfen um dem kleinen Mann zu unterstützen - schließlich soll er sich ja seinen Fähigkeiten entsprechend entwickeln können. Und da hast du natürlich auch einen wichtigen Punkt angesprochen: Wenn dein Sohn für sein Alter entsprechend recht weit entwickelt ist und nicht entsprechend gefördert wird, dann kann sich dies auch durch eine Störung bemerkbar machen. Nur kann man nicht pauschal sagen er ist unterfordert und deßhalb ist er so - sondern dazu gibt es spezielle Möglichkeiten um ein entsprechendes Gutachten zu erstellen. Im Moment tappt man halt noch im dunkeln und versucht nach dem Ausschlussprinzip eine Diagnose zu finden.

0

Ich habe auch so einen und bin in 6 Monaten schon 2 mal in einem Gespräch gewesen im Kindergarten. Dort kam heraus das ich mein Kind in einen Integrativkindergarten schicken soll, was ich nicht mache. Ich war bei einer Heilpädagogin und werde dort mit meinem Sohn eine Therapie anfangen, aber dort wird nur mit seiner Sprache gearbeitet, weil sie meinte das verrhalten (das gleiche Verhalten wie du über deinen sohn schreibst) ist auch bei meinem Sohn so.

Die Heilpädagogin meinte zu mir, er sei ein ganz normaler 3,5 jähriger Junge ich solle mir keine Sorgen machen. Solange du mitarbeitest, mit den Erzieherinen redest, du dir von außen Hilfe suchst, können sie gar nicht machen.

Also mach dich nicht verrückt

ich glaube, das können sie nicht so ohne weiteres . Jedes Kind ist anders. Die Erzieher haben ja eine Ausbildung und sie wissen am besten wie man mit kleinen Geistern umgeht. Auch denke ich, dass sich das wieder legt. Vielleicht muss er sich auch im Kindergarten durchsetzen oder er möchte anerkannt werden. Mach dir keine Sorgen. Ich wünsche dir alles Gute. Liebe Grüße von bienem.