Kann man sich selbst genügen?

10 Antworten

Ja, es gibt auch leute die gehen auf ne einsame insel und werden da glücklich. Freunde braucht man nicht unbedingt, zumindest Menschenfreunde. Ne Freundschaft mit Tieren ist ja auch möglich.


Felixsenior  12.06.2020, 17:43

Da sagst du was. Viele Hundebesitzer wurden von Menschen enttäuscht, der Hund enttäuscht dagegen selten.

Negativ ausgedrückt, wer so viel Zuwendung und Liebe zu Menschen zeigen würde, bräuchte oft keine Hunde (Katzen oder Sonstiges).

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Ja, das ist in der Tat möglich, obschon selten aber doch ab und zu im Jahr Vereinzelte Situationen oder Momente empor kommen mögen, in denen man einsehen muss, dass es schade ist, jetzt gerade niemanden zu haben, der sich mit einem trifft. Allerdings nimmt sowohl die Anzahl dieser Momente wie auch die Sensitivität auf solche mit der Zeit ab.

Allein zu sein hat genauso seine grossen Vorzüge, besonders dann, wenn man selbst ein spontaner und unverplanter Mensch ist.

Ausserdem ist Alleinsein nicht dasselbe wie Einsamkeit. Einsamkeit kann krank machen und psychische Schmerzen auslösen, Alleinsein an sich nicht. Das Gefühl der Einsamkeit kann wiederum andere Krankheiten verursachen. Interessant ist, dass der gefühlte Schmerz der Einsamkeit und ein körperlicher Schmerz, der beispielsweise durch eine Knieverletzung hervorgerufen wird, im selben Hirnareal aktiviert werden, nämlich im Schmerzzentrum, wo der Reiz eines physischen Schmerzes erkannt wird. Wen das näher interessiert, kann dies in “Einsamkeit” von Manfred Spitzer nachlesen.

Ausgehend von Deinem Usernamen würde ich sagen, das ist nichts für Dich. Du brauchst viel Erfahrung und Abgeklärtheit, um tatsächlich ohne Freunde klar zu kommen. Alles muss im Lot sein, dann reicht auch gelegentlicher menschlicher Kontakt aus. Völlig ohne Mitmenschen können aber nur die Wenigsten glücklich werden, denn der Mensch ist halt von Natur aus ein soziales Wesen. Auch wenn das zu Anfang vielleicht befreiend wirkt, jede Verantwortung für andere abzulehnen und sein eigenes Ding zu machen - irgendwann kommt der Punkt, wo Du merkst, dass da was fehlt.


Unreif 
Beitragsersteller
 12.06.2020, 17:49

Man kann doch immernoch Verantwortung für andere übernehmen.

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Vosla  12.06.2020, 17:50
@Unreif

Damit meinte ich, dass viele Leute Freundschaften vermeiden, weil sie meinen, dass es ihnen Verantwortung aufdrückt.

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Unreif 
Beitragsersteller
 12.06.2020, 17:52
@Vosla

Oke. Ging mir nicht darum.

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Vosla  12.06.2020, 17:54
@Unreif

Ist auch abhängig davon, ob Du mit wildfremden Menschen über Deine Probleme reden kannst oder nicht.

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Unreif 
Beitragsersteller
 12.06.2020, 17:55
@Vosla

Könnte ich. Hab ich bereits öfter getan.

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Vosla  12.06.2020, 17:57
@Unreif

Dann *könntest* Du vielleicht ohne Freunde klar kommen... für's Erste. Keine Ahnung wie alt Du bist; denn ansonsten weht die Fahne gerne mal fix in eine andere Richtung.

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Wenn man alleine ist und nicht viel beschäftig und sich auch nicht der Zerstreuung hingibt, als Ablenkung, dann fällt der Blick immer häufiger auf sich selbst. Und in der Betrachtung von sich selbst erfährt man großes Unglück. Nichts ist erschütternder, trauriger, unerfüllender und trostloser, als das klar zu sehen, was man glaubt zu sein.

Doch hier herrscht eine Verwechslung vor. Was man sieht ist nicht das wahre Selbst, sondern ein Fake-Selbst, ein Konzept, ein Abziehbild, was nix kann, nix ist und nie was werden wird - deshalb trostlos.

Kommt man hierüber hinweg, ohne andauernd die Flucht in Geschäftigkeit und Zerstreuung zu ergreifen, gelangt man zu einer Ahnung des wahren Selbst. Und dieses ist in jeder Hinschicht glücksbringend erfüllend und genügt sich selbst. Bildlich gesprochen macht es satt ohne etwas gegessen zu haben, es stillt den Durst ohne etwas getrunken zu haben und es ist berauscht an sich selbst.

Selbstgenügsamkeit gibt es, doch niemanden, der sie hat. Weil der Habende ist bereits das Fake-Selbst, das kleine Ich.

Kommt auf die Person an, aber ja möglich ist es bestimmt.