Kann man sich selbst aus einer Psychiatrie entlassen?

12 Antworten

Also Psychiatrie ist eine geschlossene Abteilung, da herrscht auch Kontaktsperre bzw Kontrolle nach außen. Da kannst Du auch nicht einfach wieder raus..aber im Gegenzug kommst Du da auch nicht einfach so rein. Ein stationärer Aufenthalt ist da etwas anderes. Dort wirst Du für eine bestimmte Zeit (meist 4-5 Wochen Anfangsdauer) aufgenommen und während dieser Zeit entscheidet dann Dein behandelnder Arzt/Therapeut darüber ob man die Behandlung und damit den Aufenthalt verlängern sollte (hängt dann auch von der Krankenkasse ab ob die das Okay dafür geben) Hier ist es durchaus für Dich möglich vorher abzubrechen falls Du dort nicht zurecht kommst , aber ich rate Dir dennoch durchzuhalten - denn es ist leider Teil der Behandlung , daß man sich auch mal (muss aber nicht so passieren) so schlehct dort fühlt,daß man am liebsten vor der Situation fliehen möcht. Ich war schon einige Male stationär und hab beides erlebt : also das alles okay war aber auch ,daß ich mir sagt "Nein ich hab kein Bock mehr mir das anzutuen !" Bin aber immer bis zum Schluß geblieben - ich möchte ja auch , daß sich etwas bessert und das braucht Zeit ! Bist Du denn generell bei einem Therapeuten in Behandlung ? Falls nicht , dann ist das der erste Schritt , den Du machen solltest ! Dein Hausarzt kann Dich hier beraten und die eine Überweisung für einen Therapeuten geben. Wenn Du eine stationäre Behandlung anstrebst, dann hilft Dir hier der Therapeut weiter - wobei Du auch hier Deinen Hausarzt fragen kannst. Nur denke ich,daß es besser ist erstmal einen Therapeuten zu haben, den man außerhalb einer stationären Behandlung immer wieder als Ansprechpartner hat und der die Krankheitsgeschichte kennt.

An Deinen Eltern sollte das auch nicht scheitern können. Du bist zwar erst 14 und daher haben Deine Eltern natürlich einiges zu sagen aber : Du gehst zum Arzt, Du bist sein Patient und liegst somit in seiner Verantwortung. Der Arzt entscheidet was zB der Behandlungsweg für Dich ist . Der Arzt hat auch Schweigepflicht über das was Du mit ihm besprichst. Aber bespreche Dich mit Deinem Arzt darüber - der wird Dir das ausführlich erklären können !

Wünsche Dir alles Gute !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nh2312 
Beitragsersteller
 29.11.2021, 08:50

Danke dir ;)

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Pineapple140  08.01.2022, 17:36

Das stimmt so nicht. Es gibt in Psychiatrien offene und geschlossene Stationen. Auf eine geschlossene Station kommt man gegen seinen Willen nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung.

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Wassermann1980  08.01.2022, 19:36
@Pineapple140

Da hast Du natürlich recht. Danke für die Richtigstellung. Ich assoziiere mit dem Begriff "Psychatrie" vorschnell die besagte geschlossene Station. Da hab ich nicht richtig differenziert.

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KompendiuTarz  22.04.2023, 22:57

Was meinst du mit Kontaktsperre?

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Wassermann1980  25.04.2023, 21:09
@KompendiuTarz

Die behandelnden Ärzte/Therapeuten können eine Kontaktsperre während des Aufenthaltes verordnen. Das bedeutet , daß der Patient sämtliche Handys und andere Kommunikationsmittel abgeben muss. Zudem werden Anrufe von außen oder Besuch für die Dauer der Sperre nicht angenommen. Auch Briefe nicht. Es geht dabei darum, daß der Patient sich von allen äußeren Eindrücken und eventuellen Ablenkungen und / oder negativen Einflüßen abgrenzen kann. Es gilt Abstand zu gewinnen um sich voll auf sich selbst konzentrieren zu können und auch alles herauszufiltern, was überhaupt zu den Problemen des Patienten (zB Ängste) führen kann. Ein Bekannter von mir hatte mal so einen Aufenthalt mit Kontaktsperre (Drogensucht,Aggressionen).Er durfte auch das Gelände nicht verlassen. In welchen Fällen so eine Sperre sonst verhängt wird kann ich aber leider nicht sagen, ich vermute aber ,daß dies im Besonderen gemacht wird wenn stärkere Konflikte zwischen Patient und Familie vorliegen - da wäre es für die Therapie sehr schädlich wenn eben diese Leute plötzlich mal auftauchen (egal ob aus Sorge oder aus negativen Gründen)

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Hallo  Nh2312!

Nein, du bist zu jung! Deine Eltern und die Psychiatrie entscheiden das.

LG

Natürlich entscheiden deine Eltern bei sowas in der Regel mit. Aber gerade wenn du schon 14 bist, hast du da eine starke Position. Und du wirst ja nicht zwangseingewiesen, d.h. du kannst grundsätzlich auch immer wieder gehen. Und eine Angststörung gefährdet perse ja niemanden. Wie sind deine Eltern denn da so drauf?


yexel  19.04.2021, 18:38

Okay, wenn deine Eltern da nicht so hinter dir stehen, würde ich den Schritt auch scheuen. Wie wäre es den mit einer ambulanten Therapie bei einem Psychotherapeuten? Mit dem könntest du so was ja dann auch besprechen.

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Nh2312 
Beitragsersteller
 19.04.2021, 18:42
@yexel

Ich bin schon da. 1 Jahr in Therapie musste aber dann aufhören weil ich schon 2x die Tagesklinik abgebrochen habe und die Therapie nichts gebracht hat... jetzt habe ich nur noch ergo Therapie und hoffe es hilft.ich versuche mich selber zu heilen mit Meditation und vielleicht fange ich dann mit antidepessiva an aber mal gucken

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yexel  19.04.2021, 18:48
@Nh2312

O je, das tut mir echt leid für dich. Grundsätzlich gibt es da keinen großen Unterschied, ob man eine stationäre Therapie oder Tagesklinik abbricht. Man kann halt nur nicht einfach zu Hause bleiben. Denkst du denn stationär würde für dich besser funktionieren?

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Nh2312 
Beitragsersteller
 19.04.2021, 18:49
@yexel

Ne glaub ich nicht ich denke das kommt aufs mindset bisschen an und wenn ich da sowieso gar nicht hin möchte wird das eh nichts bringen

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Die Eltern haben ein Mitspracherecht bei der medizinischen Behandlung. Wenn du volljährig bist, kannst du dich mit einer Patientenverfügung vor einer Zwangseinweisung schützen, und selbst wenn du die nicht hast, kannst du ohne Vorliegen von Selbst- oder Fremdgefährdung nicht gegen deinen Willen einbehalten werden.

Das kommt sehr auf die einzelne Einrichtung an. Da du noch so jung bist, wirst du dich vermutlich nicht selbst entlassen dürfen, als Erwachsener steht es dir frei, nach Rücksprache mit dem Arzt zu gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung