Kann man sagen, dass stinkende Abgase von Autos immer giftig sind?

5 Antworten

Nicht nur das Kohlendioxid CO2, sondern auch das viel gefährlichere Kohlenmonoxid CO ist komplett geruchlos. CO ist der Haupt-Giftstoff in allen üblichen Verbrennungsgasen, z.B. auch von Holzfeuern, Kohleöfen, verbrennendem Heizöl, usw., nicht nur von Autoabgasen.

CO bindet irreversibel an die Roten Blutkörperchen, sodass diese keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können, bei ausreichend hoher CO-Aufnahme erstickt man daher innerlich.

Es gab schon Todesfälle weil Leute im Ruhrgebiet im Winter in einer geschlossenen Garage mit Holzkohlegrill gegrillt haben. Früher war Stadtgas (aus Kokereien) hoch CO-haltig (9%), in alten Agatha Christie-Krimis werden daher Mordopfer durch Aufdrehen des Gas-Küchenherdes umgebracht.

Prinzipiell konnte man früher durch Laufenlassen des Automotors in einer geschlossenen Garage Selbstmord begehen. Das wird heute kaum noch klappen.

Das Zauberwort heisst Abgas-Katalysator. Dieses mit Platin-Palladium-Rhodium beschichtete feinen Metallvlies durchströmen die Verbrennungsgase. In Verbindung mit einer ausgefeilten elektronischen Regelung der Verbrennung wird dabei CO zum weniger gefährlichen CO2 oxidiert, Stickstoff-Oxide zu reinem Stickstoff N2 reduziert und unverbrannte Kohlenwasserstoffmoleküle (CH) zu CO2 und H2O oxydiert, sodass über 90% weniger Schadstoffe entstehen. Ein Wunder dass das funktioniert.

Lediglich bei Vollgas oder in der Warmlaufphase ist die Katalysatorwirkung reduziert. Deswegen riecht man die Abgase eines kalten Motors tatsächlich noch. Katalysatoren moderner Motoren sind jedoch so motornah angebracht, dass sie sich rasch erwärmen, wodurch ihre Wirkung nimmt entsprechend schnell zunimmt.

https://www.ms-motorservice.com/de/de/technipedia/3-wege-katalysator-und-lambdasonde-1245

Die Abgasnachbehandlung

Bei der Verbrennung entstehen in den Zylindern Rohemissionen wie Kohlenmonoxid, Stickoxide, Schwefeldioxid und Kohlenwasserstoffe. Durch die Abgasnachbehandlung werden diese Rohemissionen in weniger schädlich Abgase umgewandelt. Im Idealfall bleiben nur Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser übrig.

Die klassische Methode der Abgasnachbehandlung ist der „geregelte 3-Wege-Katalysator“. Hier laufen drei chemische Reaktionen von Reduktion und Oxidation parallel ab. Mithilfe der Lambdasonde vor dem Katalysator, auch Regelsonde genannt, wird der Lambdawert ermittelt. Mit diesem Wert als Eingangsgröße steuert das Motormanagement die Zugabe von Kraftstoff für eine effiziente Verbrennung.

Die Funktion der Lambdasonde

Der Katalysator wird durch die On-Board-Diagnose (OBD) überwacht. Gelangt unverbrannter Kraftstoff in das Abgas, kann das den Katalysator schädigen. Außerdem altert der Katalysator mit der Zeit und verliert so nach und nach seine Fähigkeit zur Umwandlung der Schadstoffe. Deshalb überwacht eine zweite Lambdasonde hinter dem Katalysator den Zustand des Katalysators. Diese zweite Sonde wird Monitorsonde genannt.

Lambdasonden messen den Sauerstoffgehalt im Abgas. Sollten die Signale von Regelsonde und Monitorsonde zu ähnlich sein, zeigt dies, dass im Katalysator fast keine Abgasreinigung stattfindet – der Katalysator ist defekt, die OBD meldet das dann. 

Ja das kann man sagen.

Kann man sagen, dass stinkende Abgase von Autos immer giftig sind?

Giftige Abgasbestandteile stellen zum Beispiel Kohlenstoffmonoxid (CO), Stickstoffmonoxid (NO), Rußpartikel (C), Stickstoffdioxid (NO2) und Kohlenwasserstoffe (HC) dar. Die ersten drei genannten Stoffe sind vollkommen geruchlos. Somit kann man behaupten: Wenn man stinkendes Abgas vernimmt, ist es ziemlich sicher giftig.

Woher ich das weiß:Recherche

Die Abgase von Verbrennungsmotoren sind Giftig.

Das ist aber keine neue erkenntnis...^^

Nein, das stimmt nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Chem. und Dr. rer. nat.