Kann man einen Wäschetrockner an eine "normale" Steckdose anschliessen?
Hallo Ihr Elektro- und Energie-Experten,
wir möchten uns einen Kondens-Wäschetrockner zulegen (Siemens WT46W5F, Energieklasse A mit 1,6 kW/h) und haben aber keinen Platz mehr in der Waschküche.
Ist es möglich, ihn an eine ganz normale Steckdose in einem Zimmer anzuschliessen? Oder braucht es eine da eine spezielle, höher abgesicherte Dose?
10 Antworten
Dieser Trockner hat einen Anschlußwert von 1500 W = 6,5 A und ist selber mit 10A abgesichert --- da kannste jede normale Steckdose nehmen! Da braucht man keinen Roman schreiben...
Eine normale Schutzkontakt Steckdose ist bis 2000W zugelassen. Wenn das Gerät nicht eingeschaltet gesteckt wird (Stationäre Geräte), dann darf die Steckdose auch bis 3500W belastet werden.
Sofern die Installation in einem ordnungsgemäßen Zustand ist, kann man jedes zugelassene Gerät einstecken. Bei Überlast verhindert die Sicherung dass was passieren kann.
Problematisch wird es, wenn man Trockner und Waschmaschine an die selbe Sicherung hängen will. Heizen beide, so wird die Sicherung überlastet und der Sicherungsautomat löst aus. Da gibt es drei Möglichkeiten:
1) Ein Gerät auf einen anderen Stromkreis anschließen, z.B. neue Leitung legen lassen.
2) Es gibt spezielle Umschalter. Wird ein Gerät benutzt, wird das andere solange abgeschaltet. Schaltet man z.B. die Waschmaschine zuerst ein, dann startet der Trocker erst wenn die Waschmaschine fertig ist. Je nach Trockner bzw. Waschmaschine sogar automatisch. Hat eines der Geräte noch mechanische Knöpfe bzw. Programmwerk, dann kann man schon mal alles einstellen und das Gerät fängt an zu arbeiten sobald es Strom bekommt
3) Von einigen Herstellern gibt es die Möglichkeit die Geräte aufeinander zu synchronisieren. Da nur die Heizungen der Geräte so viel Strom brauchen, können beide gleichzeitig betrieben werden. Die sprechen sich beim heizen ab, knobeln also aus wer gerade heizen darf.
Ich habe eine absolute Abneigung gegen Pauschalantworten wie "ja geht" oder "nein geht nicht" ohne jegliche Hinterfragung des individuellen Sachverhalts... gerade wenn es um kritische Sachen wie Elektrik geht. Deshalb zur Abwechslung mal eine qualifizierte Antwort:
Der Trockner hat laut Fragesteller eine Leistungsaufnahme von 1,6kW. In der Regel ist ein moderner Sicherungskreis eines Zimmers mit 16A abgesichert, was einer Leistung bei 230V von ca. 3,5 kW entspricht (über den Daumen mit noch etwas Sicherheit, da die Spannung insbesondere auf dem Dorf, weit weg vom nächsten Trafohäuschen mitunter innerhalb der spezifizierten Spannungstoleranzen schwanken kann). Wie hoch ein Sicherungskreis tatsächlich abgesichert ist, lässt sich durch einen Blick auf die verantwortliche Sicherung im Sicherungskasten klären. Von der verfügbaren Gesamtleistung ist nun alles abzuziehen, was sonst noch so am selben Sicherungskreis hängt. Ein Sicherungskreis muss sich dabei nicht zwangsläufig auf ein Zimmer beschränken. Z.B. wird häufig Flur und Abstellraum und/oder ein kleineres Zimmer an einem Sicherungskreis betrieben. Meistens hat man da als Verbraucher lediglich Licht... Das alles muss streng genommen beachtet werden. Besonders bei älteren Installationen hängen oft noch mehrere Zimmer an einer Sicherung. In diesem Fall würde ich dringend zu einer eigenen Absicherung des Trockners raten. Bei einer modernen Installation und einem eigenen Sicherungskreis des Zimmers, in dem der Trockner stehen soll, und wenn dort nicht viel mehr als noch das Licht brennt und das ein oder andere Kleingerät: Absolut kein Problem!
Nachtrag: Bei genauerer Betrachtung handelt es sich bei der Angabe von 1,6kWh (nicht kW/h) nicht um die Leistungsaufnahme, sondern um den Energieverbrauch! Die entscheidende maximale Leistungsaufnahme kann auch temporär höher sein, muss aber in der Regel auf dem Typenschild des Trockners angegeben sein (meist vorne sichtbar bei geöffneter Tür). Sie wird aber wenn überhaupt nicht viel über 1,6kW liegen.
Hallo,
Für Großgeräte ab 2kW Anschlussleistung ist ein eigener Stromkreis vorzusehen. (DIN 18015) Ich konnte allerdings keinen Hinweis finden ob es hier eine Bestandsschutz gibt. Evtl. könnte der Anschluss des Trockners als Erweiterung der Anlage gewertet werden. Durch andere Verbraucher die am gleichen Stromkreis angeschlossen sind könnte die Anlage überlastet werden. Sicherungsautomaten lösen bei Überlast auch zeitverzögert aus. Es kann dann einige Zeit ein deutlich höher Strom fliesen. Eine fachgerechten Installation sollte dies auch verkraften. Schlechte Klemmstellen wie im Altbau oft vorhanden sind dann aber ein Sicherheitsrisiko. Vermutlich entfällt dann auch der Versicherungsschutz der Wohngebäude oder Haftpflichtversicherung.
Die Anlage wurde für eine bestimmte Last errichtet, wird mehr Leistung benötigt vermute ich das kein Bestandsschutz besteht.
Hmm hier wird so ziemlich alles durcheinander geworfen was es gibt, angefangen beim Begriff "Starkstrom" und "normale Steckdose" Da fragt sich schon was ist normal und was versteht man unter Starkstrom und was bedeutet die angegebene Leistung auf dem Typenschild? Zum ersten der Laie versteht unter Starkstrom meist sogenannte Drehstromanschlüsse, die hat kein Haushaltswäschetrockner im gewerblichen Bereich gibt es so etwas schon. Dann normale Steckdose versteht der Laie eine gewöhnliche Schukosteckdose die in der Regel mit max. 16Ampere abgesichert ist. Dann die angegebene Leistung wird auf dem Typenschild meist angegeben indem alle elektrischen Verbraucher zusammenaddiert werden in dem Gerät. Tatsächlich gehen nie alle Funktionen gleichzeitig an! Das zur Praxis. Nun folgendes Haushaltstrockner sollten an gewöhnlichen Schukosteckdosen eingesteckt/angeschlossen werden können. Nun es kann aber sein, das in Altbauten und Neubauten mit "Sparinstallation" es zu Problemen führen kann, das die Sicherung beim Betrieb auslöst. Dies kann dann folgende Gründe haben: Es hängen zu viele Verbraucher an dem Sicherungskreis, Es wurde niederer abgesichert, z.B. mit 6, 10 oder 13Ampere Automaten. Was ganz schlimm ist wenn die Zuleitungen überlastet und zu schwach sind und es dadurch sogar zum Brand kommen kann. Nun es sollte normalerweise keiner der Fälle auftreten, aber was ist schon normal. Ich habe schon Elektroinstallationen gesehen wo sich mir die Fußnägel umdrehten und ich jegliche Arbeiten ablehnte, weil zuviele schon daran unfachgemäß herumgewerkelt haben. Es ist schwer pauschal ein Urteil über eine Elektroinstallation abzugeben als Ferndiagnose. Lasse notfalls einen Elektriker deines Vertrauens drüber schauen. Er kann Dir vor Ort genaue Mängel mitteilen oder heraus messen. Grundsätzlich sollte ein Trockner aber an jeder Steckdose betriebsbereit sein ohne das das Haus abfackelt. Ich empfehle bei Neuinstallationen immer eine extra Steckdose für Trockner, Waschmaschinen und Heiz-/Backgeräten. Was den FI/RCD betrifft der ist erst seit 2007 Pflicht bei Neuinstallationen bei allen Steckdosenkreisen und vorher hatte ich es schon in den 80érn den Kunden empfohlen einen einzubauen, obwohl er damals nur in Bädern und Feuchträumen Pflicht war.
Ach so na dann ist ja alles klar frage mich nur warum so absolut blöde gefragt wird und warum nur mit 10Ampere abgesichert ist und wo das steht...... Eine Standard Steckdose ist mit 16Ampere abgesichert, also ist es doch keine Standardabsicherung! Also würde ich Dir sagen gut ist zu lesen was geschrieben steht, wenn da ein Anschlußwert vor 1,6kW steht ist das nicht gleich 1,5kW, ist eben leicht pauschal ´ne Empfehlung abzugeben auch wenn es schief geht, man muß ja nicht dafür haften!
Habe in der Praxis schon genügend abgebrannte Steckdosen und falsche Empfehlungen gesehen und gehört, was solls....