Kann man ein überzeugter Christ sein, ohne dass es jemand merkt?

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Einem überzeugten Christen merkt man es an, dass er es ist. Das geht gar nicht anders. Er lebt anders als die meisten, er verbreitet einen guten ("heiligen") Geist.

Oder mit Worten Jesu gesprochen: "Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Wer in der Nacht eine Kerze anzündet und sie versteckt, damit sie keiner, der hat einen an der Waffel."

Ja, ich glaube schon, dass das relativ schnell auffällt.

Ich hatte beispielsweise mal den Fall, dass ich gemerkt hatte, zu wenig für etwas bezahlt zu haben. Daraufhin bin ich (ich war schon auf dem Parkplatz) zurück in den Laden gegangen und habe an der Kasse darauf aufmerksam gemacht.

Die Dame an der Kasse konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum ich zurück kam, um das zu korrigieren.

Die Moral von der Geschicht: Sie gaben mir Rabatt und einen Kaffee-Gutschein.

Welcher "Idiot" würde schon so handeln, statt sich einfach darüber zu freuen, ein Schnäppchen gemacht zu haben.

Ich hätte nur nie ein ruhiges Gewissen haben können mit dem Betrug.

Als Christ bin ich nicht perfekt, ich mache genauso Fehler und begehe Sünden. Aber bei solchen Vorfällen lässt sich die christliche Einstellung eben nicht gut verstecken :-)


jovetodimama 
Beitragsersteller
 17.04.2016, 08:34

Vielen Dank für dieses erhellende Beispiel!

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wenn du dich nicht anderen mittelst, ja.

Mt 6,6
6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.

---das „kämmerlein“ ist die menschliche seele in deren herzenswärme.

Servus,

Versuchs mal umgekehrt herum zu sehen:

Wenn Christen aber allzu enthusiastisch über Jesus Christus reden oder damit beginnen, andere zum Lesen in der Bibel oder zum Besuchen eines Gottesdienstes überreden zu wollen, wird das oft nicht gerne gesehen

Was würdest du zu einem Antitheisten sagen, der ständig enthusiastisch über seinen Antitheismus / Atheismus redet, dich dazu überreden will, deiner Religion abzuschwören und nicht mehr in der Bibel zu lesen?

Sowas würdest du vermutlich als lächerlich empfinden - und es ist bei einem Christen genauso lächerlich, das zu tun.

Ständige Dauermissionierung macht Personen unsympathisch - und dabei ist es ein Befehl irgendes übernatürlichen Wesens ist das zu tun oder nicht. Die Zeugen Jehovas haben hier bspw. auch Hausverbot ;)

und wenn Christen sich aufgrund ihres Glaubens anders verhalten, als es dem heutigen Zeitgeist entspricht - also z.B. bis zur Ehe Jungfrau bleiben wollen - dann werden sie zum wenigsten verlacht.

Auch hier gibt es das Gegenteil - findest du es okay, wenn fundamentalistische Christen Homosexualität "heilen" möchten, Homosexuelle Sünder nennen, zur Umkehr aufrufen, sich Bibeln in die Hand nehmen und bei Schwulenparaden aufmarschieren u.v.m.?

Wir leben heute in einer sexuell freien Gesellschaft - es ist genauso dein Recht, enthaltsam zu sein wie es mein Recht ist, nicht enthaltsam zu sein.

Komisch angeschaut wirst du i.d.R. nur, wenn du versuchst, dein Weltbild als das Bessere oder das "einzig wahre" darzustellen...

Man lebt also als Christ sich selbst und den anderen angenehmer, wenn einem keiner das Christsein anmerkt.

Zwischen "anmerken" und "missionieren" besteht ein gewaltiger Unterschied - wenn du ständig andere Leute mit deinem Glauben belästigst, dann werden sie grantig; dabei ist es völlig egal ob du Christ, Moslem oder A[nti]theist bist.

Ob man es dir anmerkt ist völlig egal - das merkt man bspw. schon bei einer Kreuzkette o.ä. ;)

Es ist doch ganz einfach: Leben und Leben lassen...

Lg

jovetodimama, Jesus sagte einen Satz:
Matth. 10:16 = Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
 Ich stelle mir vor, in so einem Land zu leben, in dem ich meinen Glauben verheimlichen muß. Reist man z.B. nach Saudi-Arabien, ist es strengstens verboten, eine Bibel mitzunehmen. In einigen islamischen Ländern scheint es besonders schwierig zu sein, Christ zu sein und auch so zu leben.

Als Christen sollten wir uns ja generell fragen, was würde der Herr Jesus jetzt zu der Situation sagen. Ich glaube nicht, dass er es für richtig hält, dass wir uns in Gefahr begeben. Er hat ja angekündigt, dass diese gute Botschaft von seinem Königreich auf der ganzen Erde gepredigt werden soll, allen Völkern und Zungen zu einem Zeugnis. Wie schon gesagt, in manchen islamischen Ländern kann das lebensgefährlich sein.

Aber wie sieht die Situation denn jetzt aus? Islamische Völker machen sich auf den Weg durch Flucht in westliche Kulturen, wo sie ohne irgendwelche Repressalien von dieser christlichen Hoffnung erfahren. Schade daran ist nur, dass wir Europäer inzwischen alles andere als Christen sind - man muß nur einige Beiträge hier in GF lesen. Aber nicht alle sind nur Namens-Christen oder  Atheisten (was sich gegenseitig nicht ausschließt). Vielleicht gehen die Flüchtlinge ja eines Tages wieder in ihre Heimatländer und erzählen dort, was sie hier über den christlichen Glauben gehört haben.

Was könnte es aber bedeuten, ohne Falsch wie die Tauben zu sein? Für mich würde es auch bedeuten, trotz aller Vorsicht meine Freundschaft mit Gott zu pflegen. Das schließt auch mein moralisches Verhalten ein.  Jesus sagte  in Matthäus 6:6 = Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.

Ich habe eine ehemalige Klassenkameradin, die Zeugin Jehovas war und ist. In der Klasse hat niemand etwas von ihrem Glauben gewußt. Ich hatte mich immer nur gewundert, warum sie in einigen Situationen anders entschied als der Rest der Klasse. Sie hat eine starke Naturkrause und so dachte ich immer: "Na ja, krause Haare, krauser Sinn!" Das war dann aber auch schon alles! Ansonsten war sie eine lustige Mitschülerin. Was ich damit sagen will -  trotz eines anderen Umfeldes  sich nicht verbiegen lassen!