Kann man durch Kernspaltung einen künstlichen Stern erzeugen?

Wenn man genügend Material dafür hätte, und die technischen Mittel zu ihrer Handhabung, dann sehe ich keinen Grund, wieso das nicht prinzipiell ginge.

Schließlich waren auch Naturreaktoren möglich, in denen Jahrtausende lang eine stabile Kettenreaktion stattfand, bei der einige zig Kilowatt Leistung freigesetzt wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo

Die Prozentsätze von Spaltmaterial und Moderator müßten mit der Gesamtmasse des Körpers und seinen thermischen Eigenschaften so abgestimmt sein, daß die Reaktivität konstant und die Leistungsdichte so gering bleibt, daß Wärme und überschüssige Neutronen zur Oberfläche abfließen und abgegeben werden können und keine Explosion stattfindet.

Ich bezweifle aber, daß so ein Körper ohne Selbstzerstörung so viel Leistung verkraften könnte, daß er der gängigen Vorstellung von leuchtenden Sternen entspräche. Ich vermute, daß er nicht mehr als dunkle Glut zeigen könnte und nur für ein Infrarotteleskop wie das JWST überhaupt sichtbar wäre.

Hallo Sebi110,

es gibt ein sehr robustes System, bei dem sich das Spaltmaterial immer weiter anreichert, der Reaktorkern sich aufzuheizen beginnt, und gleichzeitig ein Moderator eingetragen wird, der sowohl als Kühlung, als auch als Neutronenbremse dient. Das funktioniert in Kernkraftwerken recht gut im Kleinen.

Um die Dimension eines Sternes zu erreichen wären biblische Mengen Material gefordert, die die Machbarkeit ausschließen.

Nein, Kernspaltung erzeugt nicht genug Energie um einen "Stern" zu erzeugen. Dafür ist Kernfusion erforderlich. Eine selbsterhaltende Kernfusion ist das große Ziel der Fusionsforschung. Bisher sind lediglich Fusionen gelungen bei denen das Fusionsmaterial sofort explosionsartig verpufft (Wasserstoffbombe).

Ein künstlicher Stern würde Kernfusion betreiben - wie bei einer Wasserstoffbombe könnte eine Fissionsbombe die thermonukleare Reaktion starten…