Kann man den Zufall mathematisch berechnen?
Um so z.B. die Theorie des Schicksals zu widerlegen.
19 Antworten
Wenn du mit "Theorie des Schicksals" den Determinismus meinst, der wird schon allein durch die Heisenbergsche Unschärferelation widerlegt.
Die letzte Sendung des Telekolleg auf den Bayrischen Fernsehkanälen beschäftigte sich noch damit. Demnach findest Du auch alle Unterrichtsstunden dazu unter dem Link.
Klar, aber dafür müsstest du sehen was passiert. Zum beispiel den Unfall von 2 Autos berechnen, dann alle auslöser die dafür sorgen könnten. Alle Autos + Wind + Menschen + Deren Gewohnheiten, halt einfach alles. Aber bevor du das schaffst, nä. Eher unwahrscheinlich :D
Nein, denn dann wäre es per Definition kein Zufall mehr. Zufall ist alles, wofür der Mensch keine Erklärung hat, ähnlich wie der scheinbare Gegensatz Gott (als Planer). Wie sagte Albert Schweitzer doch so schön: "Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will." Mit anderen Worten: Gott und Zufall sind ein und dasselbe, beide erklären alles und somit nichts.
Schicksal ist ja eigentlich nichts anderes als Determinismus. Fakt ist jedenfalls: Es gibt nur Ursache und Wirkung.
Klingst schon beinahe wie unser Rabbi aber recht haste denn bei ein Versuch mit exakt bestimmten Ausgangs- und Umgebungsbedingungen hat immer das selbe Ergebnis. Wie beim Chaos. Danke dir
Den Zufall kann man nicht mathematisch berechnen, da es objektiv betrachtet keinen Zufall in der Natur gibt. Alles was geschieht, ist eine Reactio auf eine Actio.
Ein Zufall ist nur die Unfähigkeit des Menschen, all die Abermillionen verschiedener Faktoren zu berücksichtigen, die letztlich zu einem Ereignis führen.
Aber davon ab: dem esoterischen Gefasel vom Schicksal steht der Glaube an eine Bestimmung voran. Das ist einfach nur Schmu, da es keinen vorgefertigten Plan gibt. Ein Plan setzt eine Intention voraus. Wenn Wasser einem Flusslauf folgt, folgt er Gesetzen und keiner Intention eines Planers.
Nachtrag: die von anderen Usern erwähnte Stochastik beschäftigt sich mit der Wahrscheinlichkeit und nicht mit dem Zufall.
Es ist nach Heisenberg aber selbst für ein theoretisch allwissendes Wesen unmöglich, alle Zustandsgrößen in der Natur zu kennen, da bei einer genaueren Bestimmung des Orts eines Quantenobjekts dessen Impuls immer ungenauer wird (und umgekehrt). Damit ist so etwas wie Determinismus nicht möglich.
Diese Sichtweise hat bereits Einstein kritisiert, da die Zustandsveränderung durch die Beobachtung lediglich ein Beweis dafür ist, dass die Form der Beobachtung, so wie sie heute möglich ist, das Ergebnis verfälscht. Es ist aber für mich nicht nachvollziehbar, warum man den Sprung von "es geht jetzt nicht" gleich zu "es wird und kann nie gehen" macht.
Wie war das noch mit Einsteins beiden Schachteln und dem Elektron?
Innerhalb des Bereiches, in dem sich ein Elektron aufhält, werden zwei Schachteln gelegt und sofort geschlossen. Es ist also nun klar, dass das Elektron in einer der beiden Schachteln sein muss. Eine Schachtel schickt man nun nach New York, die andere nach London. Die Heisenberginterpretation besagt, dass man nicht wissen kann, ob in der Schachtel in London das Elektron ist oder nicht, ohne den Zustand zu verändern (in diesem Fall: man müsste die Schachtel öffnen).
Einstein wies darauf hin, dass man natürlich sagen könnte, ob sich in der Schachtel in London ein Elektron ist, ohne die Schachtel in London öffnen zu müssen.
=> Man öffnet einfach die Schachtel in New York. Ist dort das Elektron, kann man ohne Veränderung des Zustandes in London sagen, dass sich dort keines drin befindet und vice versa.
;-)
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von zufälligen Ereignissen lässt sich sehr wohl berechnen - allerdings nicht genau vorhersagen.