kann man autofahren wenn man asperger hat

11 Antworten

Heyho!

Ich weiß, diese Antwort ist spät, doch ich möchte gerne auch meinen Senf dazu geben.
Ich habe selber das Asperger-Syndrom und fahre gar nicht mal so schlecht Auto.
Damals habe ich meinen Führerschein "gerade so" geschafft.
Das erste Jahr bin ich gar nicht gefahren, weil ich Angst hatte. Es bereitete mir Unbehagen, auf stark befahrenen Straßen zu fahren. Mir war das einfach zu voll und ich war dadurch sehr überlastet und bin in Stress gekommen.
Mittlerweile geht es jedoch. Ich habe mich daran gewöhnt und durch regelmäßiges Fahren wurde es besser.
Zwar habe ich noch Schwierigkeiten damit, in Städten zu fahren, aber Autobahn klappt einwandfrei (am liebsten aber immer noch nachts).

Asperger-Autisten können genauso unterschiedlich sein, wie neurotypische Menschen. Es kommt immer auf die Person an sich an. Ich kenne genügend Autisten, denen das gar nichts ausmacht und Autisten, die lieber den Bus nehmen (allerdings eher aus Faulheit, glaube ich).

Ich hoffe, du kannst noch was mit meiner späten Antwort etwas anfangen. :D
Liebe Grüße :)

äh .. ich als fahrlehrer muss gestehen das mir dabei die hände gebunden sind 1. ich muss an die behörde melden 2. kann ich nicht in eine glaskugel schauen und sagen ob das was wird oder nicht. ich habe schon sehr viele menschen mit diversen einschränkungen mit erfolg ausgebildet , aber es bleibt immer ein vabanque spiel inwieweit der einzelne das verkehrsgeschehen wahrnimmt und das gesehene umsetzten kann.früher gab es beim tüv sonderprüfungen für solche Fälle (keine geschenkte Prüfung ,aber speziel ausgebildete, ruhige prüfer) .ich fand das gut. der prüfer konnte sich auf den fall einlassen und so sachgerecht Prüfen.gibts leider nicht mehr.so ist die gefahr das ich nach " harter ausbildung" meinen schüler vorstelle und der prüfer ihn danach erstmal zum psychologen zur begutachtung schickt-das ist meiner meinung zuspät. die meinung des lehrers, der ja viel zeit mit dem schüler verbracht hat und ihn wesentlich besser kennt als der prüfer (der maximal 45 min mit ihm verbringt ) zählt hierbei nicht. Ps.: mit harter ausbildung meinte ich nicht den schüler hart ran nehmen, sondern gezielt mit ihm (was doch wesentlich mehr aufwand bedeutet) seine schwächen auszugleichen.so wird zum beispiel die übung einparken längs meistens 60-70 mal wiederholt angeleitet, zum üben sein, ebenso wie zum beispiel asperger syndrom das fahren in der rushhour oder das befahren belebter kreuzungen mit konzentration auf das wesentliche- mein tip ruhigen fahrlehrer suchen und das ganze mit ihm durchsprechen -die anzahl der fahrstd. schwankt zwischen 25 und 80 oder mehr und ist individuell. die chemie zwischen schüler und lehrer ist da ein wichtiges kriterium.


racer3443647374 
Beitragsersteller
 04.07.2019, 19:50

Kriegt man mit der diagnose einfacher den führerschein?

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Wie die meisten Krankheiten ist Asperger nicht digital: Es gibt leichte und schwere Erscheinungsformen.

Würdest du einem Pollenallergiker den Führerschein wegnehmen ? Die Krankheit könnte ja schlimmer werden und er könnte beim Fahren einen Niesanfall bekommen... Und wenn man die Schwelle niedrig genug setzt, dann gibt es irgendwann keine gesunden Menschen mehr.

Wenn alle Autisten nicht autofahren dürften dann müsstest du auch alle Choleriker vorbeugend einsperren: Sie können ja Amok laufen !


Nabori  24.08.2016, 23:40

Verzeih mir bitte, wenn ich jetzt pingelig werden muss, aber Asperger ist keine Krankheit.

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hallo, also ich kann nur von mir sprechen. Ich habe Autismus- Asperger Syndrom, überlagert von ADHS und Zwangsstörungen. Ich habe einen Führerschein, aber fahre nur wenn es wirklich notwendig ist. Ich vermeide in Berufsverkehrszeiten zu fahren und ich vermeide Fahrten in größere Städte, wie Potsdam, Berlin ect. Dort sind mir einfach zu viele Reize und man muss auf zu viele Dinge auf einmal achten. Am liebsten fahre ich wenn es trocken ist, nicht zu sonnig, nicht zu heiß, weil mein Auto keine Klimaanlage hat und im Sommer war die Innentemperatur nicht unter 30 Grad zu drücken, was die Konzentration ziemlich einschränkt. In der dunklen Jahreszeit fahre ich nicht gerne über Landstraßen, weil der Gegenverkehr oft Fernlicht an hat und sehr spät, bzw. viele gar nicht abblenden. Ich bin dann doch ziemlich geblendet, selbst wenn ich nicht direkt ins Licht schaue, noch schlimmer ist wenn dann noch Nässe dazu kommt, weil dann spiegelt es ja noch auf der Fahrbahn und wird noch schlimmer. Der absolute Supergau wäre, wenn dann noch Diesigkeit und Nebel dazu kommt. Was auch sehr ätzend ist wenn man Zeitdruck hat und dann etwa im Stau steht, aber der Termin wichtig ist und denjenigen nicht interessiert weshalb man zu spät ist, da kommt dann nur die Antwort, "dann fahren sie doch rechtzeitig los" usw.

Aus meiner täglichen Arbeit mit Autisten weiß ich, dass Autisten (auch die mit Asperger-Syndrom) klare Strukturen und geregelte Abläufe benötigen. Ich möchte keine Grundsatzdiskussion über Autismus und den Unterschieden zwischen frühkindlichem Autismus und dem Asperger-Syndrom führen. Mir sind die Besonderheiten des Asperger-Syndroms sehr geläufig. Dennoch frage ich mich (und auf der Antwortsuche bin ich in diesem Forum gelandet) ob ein Autist mit dem Kaos im Straßenverkehr umgehen kann. Ich bezweifle nicht, dass er Auto fahren kann. Aber bei der Teilnahme mit dem Auto im Straßenverkehr bin ich mir nicht sicher.