Kann es sein dass die Kennenlernphase in einer Beziehung das Beste ist?

8 Antworten

Ich hatte in meinem Leben bisher eine 8-jährige und eine 6-jährige Beziehung (die aktuell noch läuft) und finde diese weit lohnenswerter, als die kurzen Beziehungen die ich hatte.

Natürlich ist die Kennenlernphase besonders spannend und diese Gefühle frisch verliebt zu sein, so große Sehnsucht und so großes Verlangen nach einem Menschen zu haben und von der gemeinsamen Zukunft zu träumen, gibt es eben kein zweites Mal. Manchmal vermisst dieses Gefühl wohl auch jeder in einer längeren Partnerschaft.

Dem gegenüber stehen dafür aber andere tiefe Empfindungen, wie z.B. jemanden wirklich gut zu kennen, die Gedanken des Partners beinahe schon lesen zu können, eine ganz eigene gemeinsame Kommunikation zu entwickeln und perfekt auf einander eingespielt zu sein. Genau zu wissen, was den Partner erregt, seine tiefsten Sehnsüchte und Geheimnisse zu kennen, großes Vertrauen zu haben, Sicherheit zu fühlen und zu wissen "dieser Mensch ist immer für mich da, wenn ich ihn brauche."

Freunde von mir sind seit 10 Jahren verheiratet und es ist wunderbar, ihnen dabei zuzusehen, wie ihre Bewegungen bei gemeinsamen Aufgaben sich perfekt ineinaner fügen, wie sie für einander mitdenken und nach außen in völligem Einklang sind. Sie könnten glaube ich, sogar die Sätze des anderen fertig sprechen, weil sie so zusammen gewachsen sind.

Und auch bei meiner Frau und mir merke ich es nach 6 Jahren deutlich, wieviel mehr wir leisten und fühlen können, weil wir zu zweit sind. z.B. wenn man gestresst ist von einem Arbeitstag und dann nach Hause kommt und es reicht, den Partner zu sehen, zu küssen, zu umarmen und an ihm zu riechen, dass man sich völlig zuhause, völlig friedlich, geborgen und einfach rundum wohl fühlt.

Auch über die reine körperliche und Gefühlsebene hinaus ist es großartig, lange ein Paar zu sein. Denn es ermöglicht einem einen viel viel höheren Lebensstandard. z.B. ein deutlich höheres Haushaltseinkommen, die Möglichkeit eine schöne Immobilie zu finanzieren, geteilte Pflichten wie Hausarbeit, Einkaufen, usw. und einfach eine Person, auf die man immer zählen kann, egal ob man eine Begleitung auf Reisen, einen Teamplayer beim Sport, einen Therapeuten, eine Massage, einen Koch, einen Chauffeur oder einfach nur Sex braucht. Der langjährige Beziehungspartner ist immer für dich da und du für ihn – ohne erst einen Termin vereinbaren zu müssen und ohne die Sorge, dass jemand anderer wichtiger sein könnte.


ThomasMeister32 
Beitragsersteller
 16.03.2023, 15:23

Das klingt tatsächlich sehr schön, mich macht es auch glücklich wenn ich einfach weiß was mein gegenüber denkt, dann kann man auch 100%ig vertrauen

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luibrand  04.04.2023, 07:42

Wirklich sehr schön formuliert. Dem kann ich rundum zustimmen.

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wie fühlt man sich denn so wenn man sich gegenseitig schon auswendig kennt und jahrelang zusammen ist?

Ich glaube, dazu, muss man älter geworden sein, um zu begreifen, dass eine gute und stabile Beziehung nicht nur aus Verknalltheit besteht. Mit 18 springt man halt noch von Ast zu Ast und das finde ich auch ok.

Es ist viel mehr als nur eine Beziehung, mit den Jahren kommt natürlich Routine, dass muss aber nicht in Langeweile enden, man darf die Beziehung nicht vernachlässigen, eine gute Beziehung ist auch nach Jahren noch stetige Arbeit. Belohnt wird man mit einer schönen vertrauensvollen und echten Bindung, viele sind dann nicht nur Paar sondern auch die besten Freunde was unheimlich wichtig ist, man darf bloß nicht mit der Zeit anfangen das ganze als selbstständlich anzusehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Kennenlernphase ist für alle erst mal was Neues. Man verliebt sich und nach und nach lernt man sich kennen und eine Beziehung, die besteht nicht n u r aus Schmetterlingsgefühle.

Deshalb sollte man das kennenlernen langsam angehen und nichts überstürzen, weil man den anderen erst im Laufe der Zeit kennenlernt. Seine Macken, Kanten und Ecken, die wir alle haben und dann müssen beide merken, ob sie zusammen passen und ob man sich eine Zukunft miteinander vorstellen kann.

Nur weil man vorher sich sexuell ausprobiert, sagt das noch lange nichts, dass deshalb eine Beziehung auch klappt oder länger hält.

Mich (männlich, 18) macht das sehr traurig, gibt mir ein Gefühl von Unsicherheit weil man mit solchen Partnern keinen Halt hat und ich mag die Vorstellung nicht dass Andere auch so sein könnten wenn ich mir eine Beziehung erhoffe.

Weißt du wenn man noch jung ist und keine Erfahrung hat, dann muss man seine Erfahrungen machen und du darfst dich jetzt nicht von dieser negativen Erfahrung runterziehen lassen.

Nur weil es nicht immer gleich super funktioniert, gib nicht auf und NEIN, es sind nicht alle so, dass sie eben nicht treu sein können und ständig andere Partner haben.

Wenn Beide in einer Beziehung sich immer um den anderen bemühen, ihm zeigt, wie man sich liebt, nicht alles für selbstverständlich hinnimmt, was der andere tut, man sich gegenseitig die Aufmerksamkeit schenkt, die jeder verdient, dann wird man in einer Beziehung auch weniger für Reize von aussen anfällig sein.

Dann iwweiß man, was man an seinem Partner, seiner Partnerin hat und ob man das aufgibt, wegen einem Seitensprung, nur weil das im Moment ein neuer Kick ist und der kann auch einen schalen Eindruck hinterlassen und ein schlechtes Gewissen.

Wenn es gar nicht mehr klappt, dann kann man sich im Guten trennen, muss kein schlechtes Gewissen haben und kann sich dann immer noch in die augen schauen, sollte man sich begegnen.

D a n n kann man tun und lassen was man will

Schaue dir Mädels und Frauen genau an, wie denken sie über eine Partnerschaft und habt ihr gemeinsame Interessen? ist sie ein Typ, der ständig nur Party und Spaß haben will und du hast da andere Vorstellungen, dann passt es eben nicht.

Du wirst auch noch eine Freundin finden, wo es passt, aber man muss dann auch überlegen:

nicht nur, passt sie zu mir, sondern auch, ob ihr zu ihr passe, denn jeder hat Vorstellungen und irgendwie muss man einen Kompromiss finden.

würde daher gern von euch wissen wie es denn läuft wenn man länger in einer Beziehung ist,

Dann müssen sich BEIDE etwas anstrengen, damit ihre Beziehung gut läuft und nichts "einschläft".

Das ist heute nicht so einfach, weil man schon berufsmässig mehr mit seinen Arbeitskollegen zusammen ist, als zuhause .

Der Alltag fordert auch seinen Tribut von uns und da kann der eine oder die andee auch mal nicht so gut drauf sein und reagiert man dann gleich sauer, oder kann man für den anderen dann Verständis aufbringen?

Gehen Beide aufeinander ein und respektieren den anderen und seine Gefühle oder zieht jeder sein Ding egoistisch durch und rennt gleich davon, wenn es einmal nicht so klappt? anstatt miteinander zu reden, damit man das zusammen wieder hinbekommt?

Heute rennt man doch gleich weg, wenn es sexuell mal nicht so läuft (dann wird das Gründe haben) und das kann man zusammen in Ordnung bringen.

Hast du noch Eltern? Wenn deren Ehe für dich ein Vorbild war oder ist, dann hättest du das beste Beispiel, wie eine Beziehung laufen kann, wenn beide sich lieben. Dann wäre dein Vater als männlicher Part der beste Ansprechpartner für dich.

Mache deine Erfahrungen und vor allem

nimm einen Korb oder eine negative Erfahrung nicht gleich als Versagen hin, denn auch daraus kannst du noch positives ziehen:

dass du gelernt hast, wie man es besser machen kann.

Wenn es mal nicht so klappt, dann lasse dir Zeit, geniesse dein Single-Leben, irgendwann wirst du jemand finden, wo du dir sagt "genau das ist sie und bei uns beiden passt es".

Es ist nur natürlich und biologisch, dass die Hormone mit der Zeit nachlassen bzw. andere das Steuer übernehmen. Das hat in der Regel nichts mit den Partnern zu tun…

Jedoch gibt es auch so etwas wie Beziehungsunfähigkeit, Bindungsangst oä, was oftmals psychische Ursachen hat und auch von gemachten Erfahrungen und Verhaltensmustern beeinflusst wird…