Kann eine afghanische Verlobung gelöst werden?
Mich würde interessieren, ob eine afghanische Verlobung gelöst werden kann.
Leider längere Erklärung: Der afghanische Mann lebt in Deutschland hat seit ca. einem Jahr die Deutsche Staatsangehörigkeit und ist auch mit einer deutschen Christin seit 5 Jahren verheiratet. Von dieser Heirat weiß nur sein Vater in Afghanistan, dieser hat auch zugestimmt. Jetzt seit ca. 5 Monaten möchte die Mutter des Afghanen das er eine Frau aus Afghanistan heiratet und Kinder bekommt, da sie Enkelkinder will. Diese Frau soll nach der Hochzeit aber nach Deutschland kommen, somit hätte seine Mutter auch nichts von den Enkelkindern. Ein Cousin dieser Frau lebt wohl bereits seit ein paar Monaten als Asyl in Deutschland. Mehrere Monate hat dieser afghanische Mann (er ist ein Arbeitskollege von mir) versucht diese Heirat abzuwenden. Nun geht das wohl nicht mehr, da die Mutter in 2 Wochen die Verlobung geplant hat. Er kann seiner Mutter nicht widersprechen.
Seit Sonntag ist sein Leben wohl komplett aus den Fugen geraten, da er seiner Deutschen Frau gesagt hat, sie soll sich scheiden lassen, damit er dann in Afghanistan heiraten kann und diese Frau nach Deutschland holen kann. Seine Frau sagt ihm natürlich, dass er sich scheiden lassen kann, wenn er das will, sie macht das nicht, da sie keine Scheidung will. Ende vom Lied, sie haben sich kräftigst gestritten und er musste die Wohnung verlassen.
Aktuell ist er natürlich auf seine Frau sauer und gibt ihr die Schuld, weil sie ihn nicht unterstützt.
Im Gespräch mit ihm kamen mir immer Zweifel, das er das alles will, was seine Mutter/Familie möchte. Er sagt selbst nicht, das er Kinder will, sondern das er sie braucht und er muss Kinder haben.
Ich kann mich täuschen, aber warum kommt all das, nachdem er die Einbürgerung hatte. Auch komisch finde ich, dass ein männlicher Teil ihrer Familie Asyl in Deutschland ist, und sie auch schnell kommen soll.
Er ist mit seiner Deutschen Frau seit 8 Jahren zusammen, seit 7 Jahren islamisch verheiratet und eben seit 2019 standesamtlich verheiratet. Sie ist 10 Jahr älter wie er, daher gibt es keine Kinder, was auch bisher für ihn kein Thema war, da er keine wollte, wie er ihr immer sagte.
Die beiden haben alles zusammen durchgemacht, vom Ayslverfahren mit Gericht, bis zur Einbürgerung. Er konnte monatlich von seinem Gehalt 300-500 € seiner Familie schicken, da auch seine Frau arbeitet.
Seine Frau ist am Boden zerstört und versteht die Welt nicht mehr, da sie bis vor 3 Wochen dachte es ist alles ok.
Mir kommt das von den Familien so vor, als ob er dafür ausgenutzt wird, das die Cousine günstigt, bzw. auf Kosten eines anderen nach Deutschland kommen kann. Ich habe das Gefühl es geht nur um Geld und mein Arbeitskollege wird dafür benutzt. Ich glaube nicht einmal das seine Mutter das bemerkt.
Bitte berichtigt mich, wenn ich das falsch sehe.
Ich habe aber die letzten Jahre viele seiner Erzählungen gehört, in welchen es meist immer nur um Geld ging. Auch seine eigene Familie fragt ständig wegen Geld.
Auch tut er mir leid, da er, wenn er diesen Fehler begeht und seine wirklich herzensgute Frau verlässt, ins Unglück rennt. Er kann dann evtl. seine neue Familie ernähren (seine afghanische Frau wird nicht arbeiten), aber seine Familie in Afghanistan nicht mehr. Vermutlich will auch die neue Familie (ob Asyl in Deutschland oder in Afghanistan) dann Geld von ihm.
Auch wird er sich enorm verschulden, da er als Bräutigam ja die ganze Hochzeit, mit Brautgabe zahlen muss.
Meine eigentliche Frage ist, wenn seine Familie jetzt die Verlobung feiert, und es bis zur Hochzeit noch länger dauert (Trennungsjahr hat erst angefangen), kann die Verlobung in diesem Zeitraum noch gelöst werden?
Kann auch die Familie der Braut die Verlobung lösen, falls evtl. ein besserer Bräutigam auftaucht?
Ich würde es begrüssen, da ich meinen Arbeitskollegen und seine jetztige Frau wirklich wundervoll zusammen finde. Es gab nie Konflikte wegen der Religion bei den beiden.
Er macht mir auch den Eindruck, dass er gar keine Veränderung möchte. Er will ein ruhiges Leben (was er bisher hatte) und seinen Frieden. Nur dem Druck der Familie kann er nichts entgegensetzen und muss was machen, was er eigentlich gar nicht will. Er ist in der Tradition gefangen und kann sich nicht dagegen auflehnen.
6 Antworten
Viel zu viel Text
- Er ist verheiratet und kann kein zweites Mal heiraten, solange er nicht geschieden ist
- Die "zweite Ehefrau" kann natürlich nicht nach Deutschland kommen
- Wir können ihm nicht helfen, nur weil er keine Eier in der Hose hat
- Was war die Erwartungshaltung hier gegenüber seiner Frau? Dass die Ja und Amen sagt? Eine Scheidung dauert zudem sowieso mindestens ein Jahr.
- Gibt es echt solche widerlichen Männer? Traurig. Realistisch hat er seine Frau nur ausgenutzt als Fahrkarte um hier zu bleiben
- Ich hoffe die Frau kann ihn ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Wenn die Einbürgerung (schneller) vollzogen werden konnte, weil er verheiratet war, würde ich die Ausländerbehörde zudem darüber informieren, dass hier vermutet wird dass er mit betrügerischer Absicht geheiratet hat. Solange er noch eine zweite Staatsangehörigkeit hat, kann ihm die Deutsche auch wieder entzogen werden.
- Leid muss einem der Kerl nicht tun.
- Eine Verlobung hat auch in Afghanistan keine rechtliche Bewandnis und kann natürlich problemlos aufgelöst werden
- Deswegen wird seine jetzige Ehefrau auch nicht bei dem Idioten bleiben.
Wir können ihm nicht helfen, nur weil er keine Eier in der Hose hat
Damit ist alles gesagt was zu dem Roman gesagt werden muß !
Ich kann mich täuschen, aber warum kommt all das, nachdem er die Einbürgerung hatte. Auch komisch finde ich, dass ein männlicher Teil ihrer Familie Asyl in Deutschland ist, und sie auch schnell kommen soll. Weil das geplant war.
An ihrer Stellle würde ich mich nicht scheiden lassen! Wenn seine Mutter das will, dann soll sie mal schön den Geldbeutel aufmachen!
Eine Verlobung kann von jeder der beiden Seiten gelöst werden.
Verlobungen sind in D. nicht rechtsverbindlich.
Nur bei bereits in Hinblick auf eine Ehe geleistete finanzielle Aufwendungen muss geklärt werden, ob und wie ein gerechter Ausgleich geschaffen wird. Aber da müsstest du ins BGB gucken.
Wenn sich die Familie mit der Braut verlobt ist das Sache der Familie. Wenn er sich scheiden lassen will ist das seine Sache. Die Prioritäten muß er selber setzen.
Es ist schwierig in der westlichen Welt solche Fragen zu stellen. Ich würde in so einem Fall meiner Familie alles gute Wünschen und wäre dann mal weg.
Es zeigt sich immer wieder, dass diese Leute auch wenn sie längst die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben, weiter in ihren alten Traditionen verhaftet bleiben.
Üblicherweise kann es keine Verlobung geben, wenn jemand schon verheiratet ist. Also gibt es auch nichts zu lösen. Kann natürlich sein, dass die Taliban das anders sehen.
Schöner Gedanke, da wird nur leider vermutlich nix zu holen sein