Kann ADHS weggehen?

4 Antworten

'Weggehen - nein.

Aber es verändert sich und man lernt mehr damit umzugehen.

Erstmal haben erwachsene menschen meistens einen Mischtyp. Hattest du als Kind noch klar ADHS, so wird sich das im Erwachsenenalter meist zu einer mischform aus ADS und ADHS entwickeln. Man wird also eher ruhiger, bei bestehenden Problemen.

Und du lernst besser damit umzugehen und Strategien zu entwickeln, zu kompensieren.

AD(H)S hat schließlich nicht nur Nachteile. Es hat auch Stärken und Kompetenzen, die andere nicht haben.


Geeez625 
Beitragsersteller
 19.05.2022, 12:39
AD(H)S hat schließlich nicht nur Nachteile. Es hat auch Stärken und Kompetenzen, die andere nicht haben.

Und welche?

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Rendric  19.05.2022, 12:46
@Geeez625

Viele berichten davon, im Fachlichen am schnellsten Entscheidungsfähig zu sein. Was im Alltag überfordert, weil man nicht weiß, wo man anfangen soll wenn man sich z.B. eine so komplexe Aufgabe wie "Aufräumen" vorgenommen hat und dann gar nicht weiß, wo man anfängt und dann sich in Kleinigkeiten verliert und unstrukturiert ist, ist im Beruf und in den Dingen, für die man brennt wie weggeblasen. Der umgang mit Neuem (problematischen) ist oft konstruktiver. Normale Menschen sind routiniert und von Veränderungen oft erschlagen, werden gelähmt und handlungsunfähig. Damit können AD(H)Sler oft besser mit umgehen.

Und sie sind etwas multitaskingfähiger. Klar, ist das auch mit SChattenseiten verbunden. Viel anfgangen, nichts zu ende bringen. Zwischen den Aufgaben hin-und herspringen. All sowas. Aber es gibt durchaus Berufsbranchen, da ist das gefragt und Alltag. Mir fällt dazu z.B. der gesamte medizinisch-pflegerische Bereich ein. Ruft dich jemand zur Reanimation, schienst du erstmal kein Bein und wenn dazwischen noch jemand ein Baby bekommt, dann kommt das auch wieder vor dem Beinbruch.

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ich denke das ADHS nicht unbedingt weg geht, aber du lernst mit Sicherheit damit um zu gehen. durch Aneignung verschiedener Systeme kann man viele Defizite ausgleichen :)


Geeez625 
Beitragsersteller
 19.05.2022, 12:35

Ich habe eigentlich überhaupt nichts dagegen gemacht und trotzdem habe ich viel weniger Probleme als früher

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AryaSaphyra  19.05.2022, 12:38
@Geeez625

ja, ich kenne das. Man lernt eben unterbewusst, sich selbst gewissermassen aus zu tricksen. ADHS ist ja in gewisser weise ein Defizit in bestimmten Bereichen, bei mir beispielsweise die Selbstorganisation und die Konzentration. (also in etwa, als währst du selbst 16 und das entsprechende Hirnareal noch auf dem stand eines 12 Jährigen) es dauert eine weile, bis die Bereiche, in welchem das Defizit besteht, sich weiter entwickelt habe und auf einem Stand sind, der eher dem wirklichen Alter entspricht.

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Früher dachten die Fachleute dass ADHS eine reine Kinderkrankheit ist die sich „auswächst“.

Heute weiß man dass das nicht so stimmt. Es ist vielmehr so das eine Teil der ADHSler lernt mit ihrem ADHS zu leben und keine Behandlung mehr brauchen.

Es ist trotzdem gut es im Auge zu behalten. Jeder Mensch durchlebt manchmal schwierige Lebensphasen und in solchen Phasen kann (muss nicht) sich ADHS wieder melden. Gut wenn mensch dann weiß was zu tun ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der Verlauf ist unterschiedlich und auch facettenreich!