jugendliche autoren?

Zeltan  06.08.2024, 22:10

Meinst du mit Geschichten Kurzgeschichten oder einen Roman?

8 Antworten

Von Experte tinalisatina bestätigt

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung. Weiterhin ist es logisch, dass alle geschäftlichen Belange von Minderjährigen über deren Eltern geregelt werden müssen (z.B. Autorenvertrag).

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Die allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Piraten-Roman an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu (also niemals das vollständige Manuskript ! Der Tipp "schick dein Manuskript an einen Verlag" wäre direkt der erste Anfängerfehler!) Bedeutet: Rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten, nicht zwingend der Buchbeginn. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterher telefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist:

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind seriöse Verlage auch recht wählerisch bei ihrer Auswahl) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier.

Mehr Informationen hier: https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/

Ich wünsche viel Glück !!

jedoch befürchte ich, dass wenige leute gern bücher von jugendlichen kaufen

Bei Belletristik ist mir persönlich der Autor völlig egal. Es kommt auf den Inhalt des Werkes an. Über den Autor recherchieren tue ich nur bei Sach- und Fachliteratur.

und bei welchem vertrag sollte ich anfragen?

Hier machst du dir aber leider falsche Hoffnungen. Zuerst einmal bist du überhaupt nicht geschäftsfähig, insofern ist dir die Veröffentlichung in einem Verlag nicht möglich. Das Ganze würde allenfalls über deine gesetzlichen Vertreter ablaufen. Und auch hier stehen deine Chancen bei der aktuellen Marktlage enorm schlecht. Verstehe mich bitte nicht falsch, das soll keine Kritik an dir sein, aber so sieht die Realität momentan leider aus.

Bei dem Angebot an einen Verlag darf man nicht wählerisch sein und muss möglichst viele Verleger anschreiben, die potentiell passen könnten. Im Bereich Belletristik hast du hier aber wie gesagt aktuell keine guten Chancen einen interessierten Verleger zu finden, solange du nicht bereits bekannt bist oder dein Werk sich tatsächlich sehr deutlich positiv von der Norm abhebt.

LG

Ich schreibe durch einen Wettbewerb derzeit auch an einer Geschichte welche hoffentlich auf 300 Seiten kommt. Ich bin ebenfalls U 18 und wahrscheinlich wäre es das beste zu warten bis du Volljährig bist. So kannst du weitere Geschichten schreiben, bereits fertige ausbessern und falls nochmal ein Schreibwettbewerb für Jugendliche kommen sollte daran teilnehmen. Ich habe zum beispiel an den von fda-mitte teilgenommen, allerdings war der Einsendeschluss der 31.8. aber kann sein das von denen in Zukunft noch etwas kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hier sind ein paar Verlage, die sich auf junge Autoren spezialisiert haben:

1. Verlag junger Autoren: Dieser Verlag wurde gegründet, um jungen und unbekannten Autoren eine Plattform zu bieten¹. Sie unterstützen dich bei der Veröffentlichung und Vermarktung deines Buches.

2. Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e.V. (BVjA): Dieser Verband hilft jungen Autoren, sich im Literaturgeschäft zurechtzufinden und bietet viele nützliche Informationen und Kontakte.

Es kann auch hilfreich sein, an Schreibwettbewerben teilzunehmen oder deine Geschichten online zu veröffentlichen, um erste Erfahrungen zu sammeln und Feedback zu bekommen.

Liebe Grüße

Roman Sibig

(Leiter und Gründer vom Alman-Verlag)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Leiter und Gründer vom Alman-Verlag

Heyy

Ich bin schreibe auch Geschichten und bin unter 18. Am Anfang habe ich mir genauso Gedanken gemacht wie du. Aber das stimmt nicht immer. Ausserdem ist es egal, ob das Buch berühmt oder unberühmt ist. Hauptsache, du hast Spaß daran!

Leider habe ich keine Ahnung welcher Verlag dafür gemacht ist, aber ich hoffe ich konnte dir Mut machen.


Ronny1245  06.08.2024, 16:13

An sich muss kein Verlag wissen wie alt du bist