Judo bei der Polizei?

5 Antworten

Was Neulinge lernen, ist eine auf Crash-Kurs Basis zuammengesetzte Technik, um Personen zu überwältigen und zu fixieren. Diese Techniken entstammen verschiedener Disziplinen und sind für den Polizeieinsatz in der Ausbildung "verdichtet".

Wenn jemand vor dem Polizeidienst schon Judo erlernt hatte, kann er das oftmals in polizeieignen Polizei-Judo-Gruppen weiterhin praktizieren und auch weiter ausbauen.

Woher ich das weiß:Hobby

In unserem Aikido-Verein ist ein Polizeibeamter der zusätzlich Aikido trainiert. Er sieht das vor allem als Ausgleich zum üblichen Berufsalltag.

Polizeibeamte, die irgendwelche zusätzlichen Disziplinen lernen, müssen allerdings besonders aufpassen, sich im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zu bewegen.

Die Fixierung einer Person nach Lehrbuch ist schließlich etwas anderes, als einen anstürmenden Angreifer in hohem Bogen zu Boden zu werfen und ihn dort zu fixieren.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Sonnentatze  16.10.2024, 23:27

Die meisten Angreifer machen die Technik ja nicht mit. Deshalb wird das schon gehen denke ich.

Enzylexikon  17.10.2024, 20:36
@Sonnentatze

Die Polizei hat ihr standardisiertes Abwehr- und Zugriffstraining (AZT).

Wenn ein Aggressor jetzt mit "unkonventionellen" Techniken überwältigt und dabei womöglich verletzt wird, führt das natürlich zu Ermittlungen und ggf. auch zu einer Gerichtsverhandlungen. Meist geht es um die Frage der Verhältnismäßigkeit

Leider haben nur wenige Juristen - und noch weniger Richter - ausreichend Kenntnis von Kampfkunst- und Kampfsport, um realistisch einschätzen zu können, ob eine Technik, geeignet, erforderlich und angemessen war.

Hält sich der Beamte ans Lehrbuch kann leicht argumentiert werden: "Das war ein Standardvorgehen, solche Verletzungen kommen vor" und die Sache wird wegen "Abwehr von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" erledigt.

Hat er nun ungewöhnliche Techniken verwendet, die womöglich auch filmisch dokumentiert wurden, findet er sich nun in einem Erklärungszwang - warum der kote-gaeshi statt des Standardgriffs? War das verhältnismäßig?

Judoka21 
Beitragsersteller
 03.04.2020, 17:13

Danke, machst du selbst Aikido? Kannst dich ja mal melden.

fighter2boy  27.03.2020, 21:29

Kommt auch auf das Bundesland und Polizeischule drauf an!

Soweit ich weiß ist ostasiatischer Kampfsport nicht Teil der normalen Polizeiausbildung. Aber es gibt einige Polizisten, die es in ihrer Freizeit betreiben.


Judoka21 
Beitragsersteller
 27.03.2020, 16:06

Danke, machst du Judo?

Mir ist davon nichts bekannt aber viele Cops beherrschen Judo, Jiu Jitsu o.ä. relativ gut, also ich meine diese Würge- und Hebeltechniken. Das müssen sie ja schließlich auch, ansonsten hätten sie keine gute Chance, einen Verbrecher zu überwältigen. Mir fällt da noch der Polizeigriff ein, den trainiert man auch beim Krav Maga. Also wo man mit der rechten Hand das Handgelenk vom Täter festhält und mit dem linken Oberarm nach rechts gegen den Oberarm vom Kriminellen drückt.

Woher ich das weiß:Hobby – Betreibe selbst Wadō-Ryū Karate und früher Kyokushin.

Gehört nicht zur Grundausbildung!

Woher ich das weiß:Recherche