John Locke, primäre und sekundäre Qualitäten; Beispiel?
Hey leute, ich habe morgen ein philo-referat und ich habe den philosophen john locke als thema. und er fasst den begriff "Qualität" in 2 Kategorien:
primäre und sekundäre..'
also die jenigen die sich mit ihm auskennen, könnts ihr mir vll ein beispiel nennen, an dem ich es am besten meiner klasse erklären kann ? danke :)
2 Antworten
Der folgende Text liefert Beispiele: "Dazu unterscheidet Locke zwischen primären und sekundären Eigenschaften der Objekte: *primäre Eigenschaften: Größe, Form, Gewicht, Ausdehnung, Bewegung, Anzahl,...existieren unabhängig vom Beobachter(standpunkt). Sind mathematisch beschreibbar. *sekundären Eigenschaften: Farbe, Geschmack, .. keine unabhängige Existenz, sind keine direkten Eigenschaften der Dinge. Sie sind Möglichkeiten, sie können so oder anders sein. Abgeleitet von den primären Qualitäten." --> Beispiel: Konsistenz der Äpfel und deren Geschmack
John Locke zu verstehen ist deswegen nicht einfach, weil er zwischen teils sehr gegensätzlichen Konzepten hin- und hergeworfen ist. Immerhin hat er den Mut, sich letztlich von der damals alles beherrschenden Scholastik zu trennen. Er war mit Pierre Gassendi bekannt, heißt es bei Wikipedia. Dabei wird verschwiegen, dass Gassendi der erste große Wiederentdecker des Epikureismus war. Und Lockes Grundannahme, die sich noch bei Kant wiederfindet "Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen wäre." ist eine Grundaussage des Empirismus Epikurs. Darauf beziehen sich auch seine Unterscheidungen in 1. und 2. Qualitäten, auch wenn er dabei Epikur nicht vollumfänglich versteht, was man ihm aber auch nicht verdenken kann.
Primäre Qualität sind die Sinneninputs. Dabei zählt Epikur den Verstand zu den Sinnen, der die diversen verschiedenen Inputs miteinander verknüpft und bewertet. Doch über den Verstand und die Sprache und als Mitglied menschlicher Gemeinschaft ist der Mensch auch Teil einer kulturellen Ebene, die dadurch gekennzeichnet ist, dass es Meinungen gibt, Zuordnungen, die über die primären Inputs hinausgehen, kombinierte Theorien. Diese Ebene der kulturellen Bedeutungszuweisung ist die zweite Qualität. Denn die primären Inputs sind nicht immer eindeutig. Sie werden von der Menschengemeinschaft interpretiert und dabei können sich auch Theorien z.B. über Götterwalten herausbilden, die rein kultureller Art sind ohne wirkliche Inputstütze. Wenn auch nicht in allen Fragen gibt Locke hier eine Grundauffassung epikureischen Empirismus wieder.