Jemand, der krank ist, aber kein Krankenwagen will?
Was haltet ihr davon, dass jemand, dem es sehr schlecht geht keinen Krankenwagen rufen oder geruft werden möchte?
"keinen Krankenwagen geruft werden möchte" -> Bitte was?
Sorry sollte heißen, dass die auch nicht will, dass jemand anderes einen Krankenwagen für sie ruft.
16 Antworten
Hi,
Was haltet ihr davon, dass jemand, dem es sehr schlecht geht keinen Krankenwagen rufen oder geruft werden möchte?
Im Prinzip das gleiche wie von demjenigen, der mit dem eingerissenen Zehnagel auf einen Transport besteht - unvernünftig und ein Zeichen mangelnder Gesundheitskompetenz.
Dabei ist es egal ob "harmlose" Situationen über- oder lebensbedrohliche Situationen unterschätzt werden.
Der Wille des Patienten ist sein Himmelreich.
So, wie jeder einen Anspruch auf eine angemessene medizinische Versorgung hat, so besteht auch das "Recht auf die eigene Krankheit" mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.
Für den medizinischen Laien als Ersthelfer ist es aus juristischer Sicht relativ bequem - Hilfe wurde angeboten, Hilfe wurde abgelehnt, eine Beurteilung der Einwilligungsfähigkeit ist weder möglich, noch wird sie erwartet. § 323c StGB (Unterlassene Hilfeleistung) greift hier demnach nicht.
Aus moralischer Sicht: wenn sich jemand in einer augenscheinlichen Notlage befindet und die Tragweite seiner Entscheidung nicht erfassen kann (z.B. aufgrund Angst, Überforderung oder schlichter Unkenntnis), dann sollte man definitiv professionelle Hilfe in Anspruch nehmen - das kann situativ der Rettungsdienst sein (Notruf 112), der Hausarzt oder der ärztliche Bereitschaftsdienst (Tel. 116117, ohne Vorwahl).
Wie RedPanther schon erwähnt hat: die meisten sind durchaus froh darüber, wenn die Hilfe erfolgt ist.
LG
Ich will seit den letzten Malen eigentlich nie einen. Trotzdem wurde vor kurzem einer gerufen und musste mich von den Sanitätern beleidigen und auslachen lassen. (Bin bei denen bekannt. Die denken, dass ich simuliere, tu ich aber nicht.)
Jede volljährige und einwilligungsfähige Person, darf selber über ihre Gesundheit verfügen, es kommt gar nicht mal so selten vor, dass Patienten auch gegenüber dem Rettungsdienst eine Hilfeleistung und/ oder einen Transport verweigern, obwohl es medizinisch gesehen erforderlich wäre. Der Wille des Patienten ist hier rechtlich bindend, niemand darf gegen seinen ausdrücklichen, freien Willen einer medizinischen Behandlung unterzogen werden. Im Gegensatz zum Fachpersonal, wird von einem medizinischen Laien nicht erwartet, dass er die Einwilligungsfähigkeit des Patienten einschätzt und eine Aufklärung über die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen der Verweigerung betreibt, von daher entfällt seine Verpflichtung zur Hilfeleistung mit der Aussage des Patienten, keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu möchten. Sofern möglich, sollte man sich dass jedoch immer schriftlich geben lassen oder zumindest einen oder mehrere Zeugen hinzuziehen. Der Schriftform bedarf es jedoch für die rechtliche Gültigkeit nicht, es genügt der mündlich geäußerste Wille des Patienten, das Schriftstück, ist jedoch für eine eventuell notwendige Beweisbarkeit des Patientenwillens sehr ratsam.
Mfg
Prinzipiell ist es sein Leben. Er entscheidet, was mit ihm geschehen soll und wohin er gehen möchte. Auch in gesundheitlichen Dingen. Das gilt zumindest mal so lange, wie der Mensch bei klarem Verstand ist und über seine Situation im Bilde ist. Er sich der Tragweite seiner Entscheidung im Klaren ist.
Das ist leider der Knackpunkt: Ein normaler Mensch, der z.B. mit starken Brustschmerzen und Herzrasen im Sofa hängt, ist über seine Situation nicht ausreichend im Bilde. Er weiß nicht, was das medizinische Problem sein könnte und welche Konsequenz es womöglich hat, eine Behandlung zu verweigern. Er denkt ggf. nur daran, dass vor X Jahren mal irgendein Bekannter im Krankenhaus verstorben ist und hat deshalb panische Angst vor allem, was mit Krankenhäusern zu tun hat. Ist ja irgendwo auch verständlich, denn die meisten Menschen haben mit Medizin nichts zu tun und haben auch nur eine sehr vage Vorstellung, was da eigentlich passiert.
Aufgrund dessen kann es sein, dass dieser Mensch gerade nicht in der Lage ist, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen. Die allermeisten sind später dann froh, wenn ihnen jemand die Entscheidung abgenommen und sie ein Bisschen zu ihrem Glück gezwungen hat.
Ich persönlich verstehe es, wenn jemand Angst vor dem Unbekannten hat. Allerdings ist Angst ein schlechter Ratgeber und ich finde, dass man in solchen Situationen zumindest akzeptieren sollte, dass jemand anderes einen besseren Überblick hat und es gut meint.
Kommt drauf an was derjenige hat.
Ist da was ernstes Ruf ich den Notarzt auch ohne seine Erlaubnis.
Das ist also Situationsabhängig.
Ja. Genau dafür ist diese Leistung aber da damit ich Leben retten kann.
Da ich als Laie nicht sicher sagen kann was der betroffene hat Ruf ich lieber einmal mehr als zu wenig an aber ich sagte auch das man das abwägen muss. Wegen 2 Mal Büsten Ruf ich nicht an wenn derjenige aber Anzeichen eines Schlaganfall hat kann der tausend mal sagen er braucht keinen Arzt dann Ruf ich da an.
Nein, nicht damit DU Leben retten kannst 😂
Nein, der Rettungsdienst wird nur gerufen, wenn der Patient auch mitfährt. Eine einzige Frage und alle Unklarheiten sind beseitigt. Nichts ist sinnloser als das Einsatzmittel mit Sondersignal durch die ganze Stadt geschickt werden und woanders fehlt und der Patient bei genauerer Betrachtung einfach nur ein schlafender Obdachloser ist, den aber keiner der "wichtigen Ersthelfer" auch nur angesprochen hat.
Warum? Wenn der Patient doch nicht will? Was denkst du, wer du bist, dass du dich so auf spielst und über anderer Leute Willen hinweg entscheidest? Komm Mal von deinem Tron runter.
Weil ich nicht wegsehen kann bin ich auf einem hohen Ross?
Manchmal muss man Menschen zu ihren Glück zwingen. Ich bin sogar verpflichtet zu helfen und wenn besagte Person in einer Notlage keine rationale Entscheidung mehr treffen kann dann ist das wohl OK und rufen Hilfe.
Ich Ruf auch nicht wegen einem schlafenden Obdachlosen den Notarzt und wenn du von deinem Ross Mal runter kommen würdest hättest du gelesen das man das abwägen muss und ich nicht wegen 2mal Husten die 112 wähle.
Wenn aber Anzeichen für was ernstes da sind dann pfeif ich auf deine Meinung und Ruf da an.
Dazu Mal ne kleine geschichte.
Die Mutter meiner Jugendfreundin hatte damals Kopfschmerzen und leichtes kribbeln Schwindel Unwohlsein und leichte Lähmungserscheinungen.
Sie wollte Hilfe holen und Mutter winkt ab das wäre nur ne Migräne und geht ins Bett.
Mutti ist dann leider nicht mehr aufgewacht aber hey wir haben immerhin Kosten gespart.
Als Merksatz für dich. Der Rettungsdienst wird gerufen wenn der Patient Hilfe braucht. Ob er mitfährt das hab nicht ich zu klären das kann der Arzt vor Ort mit dem Patienten klären.
Ich denke ich kann sehr wohl unterscheiden ob jemand ernsthaft Hilfe braucht oder nicht aber im Zweifel lieber einmal mehr anrufen. Das ist nicht von mir das wird so in jedem erste Hilfe-kurz gelehrt den ich je besucht habe.
Weil ich nicht wegsehen kann bin ich auf einem hohen Ross?
Das hat nichts mit "weg sehen" zu tun, das sollst du auch nicht, aber wenn jemand keine Hilfe will, darfst du sie ihm nicht aufzwingen oder sogar Behörden hinzuziehen.
Manchmal muss man Menschen zu ihren Glück zwingen.
Nein. Einfach nein. Das passt zu der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Kurzum: verboten. Für dich erst Recht, für uns Einsatzkräfte nur unter extrem umrissenen Grenzen möglich, nämlich wenn aufgrund einer psychischen Erkrankung eine Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt.
Wenn aber Anzeichen für was ernstes da sind dann pfeif ich auf deine Meinung und Ruf da an.
Okay, kannst du gern tun und irgendwann kommst du an den richtigen und darfst die Einsatzkosten tragen.
Ja, das war dann aber wohl der Wunsch der Patientin. Wer denkst du, wer du bist, dass du über anderer Leute hinweg entscheiden kannst, welche medizinische Versorgung sie wünschen? Das darf noch nicht einmal ein Arzt. Wenn ein Mensch keine Hilfe wünscht, ist das sein (durch das Grundgesetz versichertes) Recht, auch wenn er daran verstirbt.
Als Merksatz für dich.
Das ist kein Merksatz, das ist deine Meinung, die sogar fachlich falsch ist.
Ob er mitfährt das hab nicht ich zu klären das kann der Arzt vor Ort mit dem Patienten klären.
Es kommt aber kein Arzt, bzw nicht immer. Es wäre ja einfach nur sinnvoll, wenn ein geistig gesunder, erwachsener Mensch, den Menschen für den er den RD ruft fragt, ob er überhaupt Hilfe wolle. Es würde einfach nur Sinn machen. Es würde zig sinnlose Leerfahrten, Gefahren für die Einsatzkräfte (ja, Alarmfahrten sind gefährlich!), unnötige Kosten, ggf. lokalen Mangel von Einsatzmitteln usw vermeiden, wenn man mit der Ressource Rettungsdienst einfach mal etwas sparsamer umgehen würde und 3 Minuten nachdenkt und Eigeninitiative beweist, bevor man anruft. Seit Jahren explodieren die Einsatzzahlen im Rettungsdienst förmlich, man kann kaum noch eine Nacht durchschlafen, die Einsätze müssen mit Löschfahrzeugen abgearbeitet werden, weil einfach keiner mehr 3 Minuten nachdenkt, sondern immer nur anruft und bestellt.
das wird so in jedem erste Hilfe-kurz gelehrt
Ja Gratulation, das sind ja auch die allwissenden Helden.
Wenn man jetzt zum Beispiel Schwindel, Erbrechen und Kurzatmigkeit hat und man sich dann auch kaum bewegen kann.
Kann ein Schlaganfall sein muss aber nicht. Da ich kein Arzt bin und wenn solche Symptome länger andauern ist mir wie gesagt die Meinung des betroffenen egal dann wird der RTW gerufen und fertig.
Wegen einmal Husten sicher nicht aber wenn was akutes ist oder Symptome auf etwas ernstes hindeuten lieber einmal zuviel die 112 rufen die sagen dann schon was ist und notfalls kommt eben der Notarzt als wenn sich keiner kümmert und am Ende ist da wer ernsthaft krank.
der facto machst du dich damit zum kostenpflichtigen Inanspruchnehmer einer kommunalen Leistung, ist dir das bewusst?