Ist Tieren nicht langweilig?

30 Antworten

Ich kann nur was zu den Spinnen sagen. Die sitzen aus Sicherheitsgründen ganz ruhig da. Wenn die sich bei mir in der Wohnung bewegen, werden sie unmittelbar von einer der beiden Katzen verfrühstückt. Anschließend belecken, die sich immer das Mäulchen. Wenn die Spinne sich nicht bewegt, fällt sie nicht auf und hat noch ein paar Tage übrig.

Naja, sog. Nutztiere warten wohl sehnsüchtig darauf, in sehr jungen Jahren glücklich totgestreichelt zu werden - nach einem Leben voll schierer Harmonie und Glückseligkeit...

Tiermütter sehen großzügig darüber hinweg, wenn man ihnen die Kinder nach der Geburt wegnimmt - die haben sonst nämlich keine andern Sorgen, als gelangweilt auf Spaltenböden oder meinetwegen auch Weiden zu stehen...:( 

Kühe warten jeden Abend gespannt darauf, um wieviele Liter ihre Milchleistung sich wieder erhöht hat,

Schweine darauf, wieviele Ferkel der nächste Wurf hergibt und wieviele überleben...

Hühner, wieviele Eier sie am Ende ihres Lebens "produziert" haben usw...

Nicht nur "meine" Pferde stehen von Ende April bis Ende Oktober keine einzige Stunde im Stall und auch meine anderen tierlichen Wesen schauen nicht so aus, als wäre ihnen fade...;)

Ein Leben, das Tieren gerecht wird, in dem, was sie als "artgerecht" empfinden, kann mit Sicherheit nicht "langweiliger" sein als das von "Menschen", die sich derartig sinnfreie "Fragen" ausdenken - eher im Gegenteil und das spricht eindeutig für die Tiere ! 

Hier zwei Buchtipps, falls DIR mal langweilig sein sollte:

"Tiere denken" von Richard David Precht und

"Tiere sind die besseren Menschen" von Peter Sasse...;)

 

Ich freu mich, daß du dir die Zeit nimmst
und dir Gedanken über das langweilige Leben der Tiere machst.
Das könnte auch ein Grund sein,
warum viele Tiere nicht so alt werden,
wie wir Menschen.
Sie langweiligen sich quasi zu tode.

Die Kuh steht den ganzen Tag auf der Wiese

Na, wenn´s so ist, was kann der Kuh denn besseres passieren, als mit der Herde auf der offenen Weide zu stehen? Herdentieren wird nicht langweilig, denn sie kommuniziere miteinander, haben eine eigene Körpersprache und sind froh, nicht angebunden im Stall stehen zu müssen.

die Spinne sitzt sechs Stunden in ihren Nest

Auch das liegt in der Natur der Spinne, die ein Lauerjäger ist und geduldig auf ihre Beute wartet und dann blitzschnell zuschlägt. Paradebeispiel hierzu ist die Hauswinkelspinne: wer einmal beobachtet hat, wie sie aus ihrem Trichternetz zuschlägt, weiß, dass diese Tiere ständig und immer hellwach sind.

und das Pferd steht auch im Stall den ganzen Tag.

Das ist allerdings wirklich total fad. Ein Pferd in eine Box zu sperren, ist das schlechteste was man nur machen kann, sei es wegen der Psyche des Tieres sowie auch wegen der Physiologie dieses Tieres. Sie brauchen (wie alle Rudel- bzw. Herdentiere) sozialen Kontakt, müssen andere beschnuppern, bei Freundschaft auch andere beknabbern oder begleiten und das Lauftier Pferd benötigt Bewegung. Auch wenn´s niemandem groß auffält, aber eine Herde geht im Offenstall zwischen 15-25km pro Tag, ohne dass man sie neuerdings mit einer Gerte/Peitsche jagt.

Wer ein Tier hat, egal welches, sollte bzw. muss dafür sorgen, dass es artgerecht gehalten und ausgelastet wird. Kein Hund (wurscht welche Rasse) mag gern 6 oder 8 Stunden alleine in der Bude hocken und kein Meerschweinchen möchte allein im Käfig dahin vegetieren. Entweder entscheidet man sich für ein Tier mit allen Konsequenzen oder man lässt es, alles andere ist meiner Meinung nach egoistisch und hat mit Tierliebe nichts zu tun.

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Du sprichst auch das Thema Nutztiere an (Pferd, Kuh), dazu kann ich dir sagen, dass auch Milchkühe oder Jungbullen grade in der Frei- oder Offenstallhaltung richtige Quatschköppe sein können, wie Pferde eben auch.

Gibt da paar ganz gewiefte drunter, die den anderen Kühen die Milch "klauen", oder Bullen die ganz genau wissen, wie man das Tor öffnet und entriegelt oder gar den Nachbarn um´s Futter bringen kann, trotz Futterroboter.

Auch ist es wiederum die Aufgabe des Menschen, der sich für diese Tiere entschieden hat, dafür Sorge zu tragen, dass eben keine Langeweile aufkommt. So haben sich zb. Bürsten im Waschanlagensystem, Scheuer-, Reibe-, Wälz- u. Waschplätze bewährt, Agressionen zu mindern und die Agressionsschwelle deutlich herab zu setzen.

Das Tier ist immer das, was der Mensch daraus macht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

kaltblueterin  17.06.2017, 19:32

Vergessen:

Tieren kann langweilig werden. Bei Pferden kann das zb in Weben oder Koppen in der Box enden, bei Kühen die immer nur im Ständer sind stellt sich irgendwann der Organismus um und diese Tiere sind dann weder milchleistungsfähig noch körperlich gesund (kuhässig), ein Hund wird dir die Bude zerlegen wenn er nicht ausgelastet ist und ganz furchtbar deutlich ist das in Zoos zu sehen, wenn Raubtiere (Tiger, Bär, Löwe, Gepard, Panther etc) apathisch von einer Ecke zur anderen gehen :-/

Ich denke schon, dass den Tieren langweilig ist/ sein kann. Zum Beispiel beobachtete ich zwei eingezäunte Pferde und Ihr Verhalten. Die machten einen Ausdruck als wären die in der schwersten Depressionen. An ihren Augen las ich ab, dass sie sehr traurig wirkten und an ihren Körperhaltung las ich ab, dass die wussten, dass es sowieso keine Hoffnung mehr gibt auf Besserung der Situation. Mir taten die Tiere leid, hatten dort zwar genug Platz, aber man sah beim Beobachten, dass die absolut unglücklich waren mit der Situation. Viele Menschen die noch vorbeiliefen scheinen das allerdings nicht zu interessieren und es nicht zu erkennen. Doch ich scheine sehr viel von Körpersprache zu verstehen, um diese klaren Anzeichen, auch wie sie sich bewegten, zu erkennen.

Auch bei Hunden merke ich etwas, was ihre Besitzer anscheinend nicht interessiert. Habe zwei Hunde aus meinen Bekanntenkreis bei denen ich klar sah, dass mit ihnen etwas nicht stimmte. Daher bin ich überzeugt, dass auch Tiere sehr wohl merken, wenn etwas nicht stimmt oder wenn ihnen langweilig ist. Nur Menschen scheint es nicht zu interessieren, wie es den Tieren geht. Hauptsache uns geht es gut. :-(

Ich finde eigentlich viele Tieree die von Menschen gehalten werden, haben irgendwo ein bedauernswertes Leben und ich würde dies nicht eintauschen mit denen. Die tun mir einfach nur total leid.