Ist Straßburg eine ursprünglich komplett deutsche Stadt?

4 Antworten

Hängt von deiner Definition ab. Die Stadt ist aufgeblüht im Heiligen Römischen Reich im Reihischen Städtebund (das war aber nicht richtig Deutschland da die Idee von Deutschland erst ca. 1848 aufgekommen ist), später wechselte die Stadt dann in der Königreich Frankreich und weitete sich als Handelszentrum aus.

(So wie jede Stadt westlich des Rheins war es früher eine Römische Siedlung, das war aber nicht das Straßburg das wir heute kennen und es besteht außer der Lokation keine Verbindung.)

Straßburg war ursprünglich eine genauso deutsche Stadt wie Köln, Mainz, Worms oder Speyer. Im 17. Jahrhundert wurde es zum ersten Mal gewaltsam von Frankreich erobert. Dennoch blieb sie bis ins 20. Jahrhundert eine Stadt, in der die Alltagssprache Deutsch war und nur eine Minderheit der Bewohner fließend Französisch sprechen konnte. Erst nach dem 2. Weltkrieg hatten die französischen Behörden mit der Nazizeit einen ideologischen Grund, um den Elsässern die deutsche Sprache „auszutreiben“, mit dem Ergebnis, dass ein Großteil der Elsässer unter enormem psychischem und existenziellem Druck die Muttersprache wechselte. Das ist die grausame Geschichte hinter der heutigen schicken französischen Fassade.

Woher ich das weiß:Recherche

Das Elsass ist schon immer Grenzgänger zwischen Deutschland und Frankreich. Sprachlich ist das elsässische wohl ein deutscher Dialekt mit französischem Einschlag und die Architektur dort ist quasi Deutschland aus den Bilderbuch.

Wenn ich mit Menschen dort spreche, bekommt man aber deutlich den Eindruck, sie wären viel mehr französisch als deutsch.

Straßburg, eine tolle Stadt übrigens, reflektiert meiner Meinung nach genau das.

Gegründet wurde sie als militärischer Außenposten von den Römern.