Ist Stolz eine Art von Provokation?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Stolz ist keine Provokation 54%
Alternative Antwort 31%
Stolz ist eine Provokation 15%

6 Antworten

Alternative Antwort

Dazu gehören ja immer 2. Man muss sich ja auch provozieren lassen.

Aber es kommt natürlich auf den konkreten Fall an, pauschal lässt sich das nicht sagen. Wenn jemand z.B. fremde Leistungen als die eigenen verkauft kann das für den Erbringer natürlich auch ein Provokation sein.

Ob es eine Provokation ist hängt davon ab, ob sich von dem stolzen Verhalten jemand provoziert fühlt.

Als grundsätzlich provokant würde ich Stolz nicht einschätzen , als positive Eigenschaft gilt Stolz aber nicht, in der christl. traditionellen Lehre ist Stolz zusammen mit Habsucht, Neid, Zorn usw. als eine der sog. Todsünden.

Alternative Antwort

Für mich ist das Gegenteil von Stolz Demut. Die Zuschaustellung von Besitz oder Zugehörigkeit kann als Stolz bezeichnet werden. Provokation ist es dann, wenn ein Zweck damit verfolgt wird, anderen zu zeigen, dass sie "weniger wert" sind.

Also ist es nicht ganz so einfach. Ich bin schon stolz auf bestimmte Dinge, die ich in meinem Leben geschafft habe - aber ich gehe nicht damit hausieren. Mit Besitz schon gar nicht.

"Ey Alda, isch hab konkred iPhone 13 und du nur Scheisndregg China Handy". Das wäre Provokation.


Bananaphone0  07.06.2022, 11:44
Provokation ist es dann, wenn ein Zweck damit verfolgt wird, anderen zu zeigen, dass sie "weniger wert" sind.

das geht auch nonverbal

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shagdalbran  07.06.2022, 11:50
@Bananaphone0

Das stimmt. Aber es braucht einen "Empfänger" dafür. Etwas sichtbar zu machen reicht da nicht. Ich habe einen Bekannten, der sehr auf kostbares Äußeres Wert legt. So 6000 EUR Uhren, äußerst dicke Autos und sowas. Ich empfinde das nicht als Provokation. Würde er aber anfangen, meinen eher unauffälligen Lebensstil abzuwerten, sähe das anders aus.

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Stolz ist eine Provokation

Wer stolz ist, kann nicht umhin es zu zeigen. Er drückt damit aus, dass er im Gegensatz zu anderen, etwas Besonderes ist. Im Darstellen dieses Unterschiedes liegt die Provokation.

Das Gegenteil von Stolz ist Demut, Bescheidenheit,

Stolz ist keine Provokation

Stolz kann man auch im Stillen sein. Somit ist Stolz nicht persé provokant.

Außerdem liegt in einer Provokation immer ein Bewusstsein. Man provoziert bewusst, um eine Reaktion zu bewirken. Alles, was unbewusst passiert, kann keine Provokation sein. Stolz ist eine passive Eigenschaft, die nicht bewusst hervorgebracht wird.
Du kannst nicht steuern, ob du auf etwas stolz bist.


Marco79100 
Beitragsersteller
 07.06.2022, 11:42

Da stellt sich eine tiefe philosophische Frage denke ich. Ist beispielsweise der Arzt unschuldig der ausversehen seinen Patienten tötet? Ist etwas unbewusstes wirklich gleich schuldfrei?

Wenn ich leise stolz bin bekommt es ja niemand mit.

Aber wenn ich anderen mitteile worauf ich stolz bin oder es präsentiere, wie sieht’s dann aus?

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Suboptimierer  07.06.2022, 11:50
@Marco79100

Der Arzt wird womöglich den Tod verschuldet (im Sinne von "verursacht") haben. Rechtlich relevant ist, ob er die Verantwortung tragen muss. Dafür ist es wichtig zu wissen, ob er fahrlässig gehandelt hat.

Wenn du anderen mitteilst, dass du auf etwas stolz bist, dann wirkst du bewusst auf dein Umfeld. Es ist gar schwer zu verneinen, dass du eine Reaktion erwartest. Aktion in Verbindung mit einer Wunschreaktion kann man durchaus als Provokation deuten.

Jede Frage ist so gesehen beispielsweise eine Provokation, denn wir können sehr schwer Fragen ignorieren.

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