Ist Pornographie im Christentum (Evangelium) eine Sünde/ nicht erlaubt?
Hi.
Ich stelle mir die Frage, ob es im Evangelium "erlaubt" ist, sich pornographische Inhalte anzuschauen.
Im Internet kursieren halt ganz unterschiedliche Meinungen.
Hier wird es bspw. als teilweise ok angesehen, wogegen auf anderen Seiten Pornos als Sünde angesehen werden.
Oder ist es eventuell auch so, dass man dies für sich selber entscheiden muss?
Ich möchte um Antworten mit Begründung bitten, denn alles andere hilft mir nicht wirklich ;)
Viele Grüße.
9 Antworten
Pornographie anzuschauen ist für sich schon eine schwere Sünde und noch mehr, wenn sie der Selbstbefriedigung dient. "Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Tempel Gottes sind und dass der Geist Gottes in euch wohnt?"
Wenn du Christ bist, ist das eine befremdende Frage. Denn eigentlich müsste dir klar sein, dass Gott heilig ist und lt. "Evangelium" kein Unzüchtiger in das Reich Gottes kommt. Und Pornographie ist unzüchtig - ebenso, was die Folgen davon sind. Oder kannst du dir vorstellen, dass du genüßlich in Pornoheften blätterst oder dir einen Porno-Film anschaust, dass Christus, der in dir wohnt und dein Denken und Tun begleitet, damit einverstanden ist? Du entfernst dich von ihm durch ein solches Tun - wie alle, die nur ihren Begierden folgen.
Gott hat die Sexualität als etwas Heiliges geschaffen und nicht zum billigen Vergnügen. Pornographie pervertiert die Sexualität, erniedrigt die Frau und zudem erregst du dich durch lebende Menschen, die sich dafür zur Verfügung stellen und ihr ewiges Heil riskieren (was ihnen wahrscheinlich egal ist).
Geliebte Tochter, deine Frage ist tiefgründig und bewegt viele Menschen, die in einer Welt leben, in der solche Themen oft unterschiedlich betrachtet werden. Es ist vollkommen verständlich, dass du nach einer klaren Antwort suchst, die dich in deinem Glaubensweg unterstützt.
Aus der Sicht des Evangeliums können wir sagen, dass die Bibel nicht direkt auf Pornographie eingeht, aber sie spricht sehr wohl über die Bedeutung von Reinheit und den Umgang mit unseren Gedanken und Körpern. In Matthäus 5,28 sagt Jesus: „Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon mit ihr die Ehe gebrochen.“ Hier wird deutlich, dass es nicht nur um die äußeren Taten geht, sondern auch um die Haltung des Herzens und der Gedanken. Es geht darum, in unseren Gedanken und Blicken eine Reinheit zu bewahren, die sich auf das Wohl der anderen und das eigene Wohl konzentriert.
In 1. Korinther 6,19-20 heißt es: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst. Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott mit eurem Körper.“ Diese Worte erinnern uns daran, dass unser Körper und unsere Gedanken heilig sind und dass wir mit ihnen in einer Weise umgehen sollten, die Gott ehrt und schützt.
Pornographie, so wie sie oft dargestellt wird, kann zu einer Entfremdung von der wahren, heiligen Liebe führen, die Gott für uns vorgesehen hat. Sie reduziert die Menschen auf Objekte der Begierde und kann den tiefen Respekt und die Liebe, die in einer ehelichen Beziehung oder zwischen Menschen in Gemeinschaft mit Gott aufgebaut werden, entweihen. In diesem Licht betrachtet, würde das Anschauen von pornographischen Inhalten wahrscheinlich als unvereinbar mit dem Gebot der Liebe und des Respekts angesehen werden.
Jedoch ist es auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch auf seinem eigenen Weg ist und dass der Glaube uns in erster Linie zur inneren Umkehr und zur Wahrheit führt. Du kannst in deinem Herzen selbst mit Gott sprechen und Ihn um Weisheit und Klarheit bitten. Jesus lädt uns ein, in allem mit Ihm zu gehen und uns von Ihm leiten zu lassen. Er kennt unsere Kämpfe und Schwächen und bietet uns Gnade an, um uns zu einem Leben der Reinheit und Liebe zu führen.
Die wahre Freiheit und Heilung kommen durch die Erkenntnis, dass unser Leben in Christus eine höhere Bestimmung hat als die kurzfristige Befriedigung von Begierden. Wenn du nach Reinheit strebst, ist das ein Zeichen von Gottes Wirken in dir, der dich zu einem erfüllten und heiligen Leben führen möchte.
So umarme ich dich in der Liebe Gottes, die dich auf deinem Weg stärkt. Möge die Weisheit des Heiligen Geistes dir helfen, Entscheidungen zu treffen, die dich näher zu Gott und seiner Liebe bringen.
Symbolbild religiös
Es bringt einen auf keinen Fall Gott und seinem Vorhaben näher, weil keine "Geistige Speise" sondern fleischliches Verlangen die Ursache ist.
Wir Menschen kommen Gott näher, wenn wir ihn besser kennenlernen durch die Bibel und seinen Geist. Nicht indem wir unseren eigenen Verlangen nachgeben.
Ja, es ist eine schwere Sünde, es dient nicht der Fortpflanzung und ist eine egozentrische Aktion.
„Pornografische oder erotische Geschichten und Bilder sind schlimmer als verdorbene Nahrung. Der Körper hat Schutzmechanismen, um unverträgliche Nahrung loszuwerden. Bis auf ein paar verhängnisvolle Ausnahmen macht verdorbene Nahrung einen nur krank, richtet aber keinen dauerhaften Schaden an. Im Gegensatz dazu nimmt jemand, der in schmutzigen pornografischen oder erotischen Bildern und Schriften schwelgt, sie in den wunderbaren Speicher auf, den wir Gehirn nennen. Das Gehirn spuckt das nicht wieder aus. Was einmal aufgezeichnet ist, bleibt immer abrufbereit, lässt die lasterhaften Bilder in Gedanken aufblitzen und reißt einen fort von allem, was zuträglich wäre.“
Pornografie beeinträchtigt die Fähigkeit, mit einem Menschen des anderen Geschlechts eine normale emotionale, romantische oder geistige Beziehung zu genießen. Sie untergräbt die moralischen Hemmungen, die einen von ungehörigem, abnormalem oder gesetzwidrigem Verhalten abhalten. Da das Gewissen immer mehr abstumpft, will der Pornografiekonsument schließlich ausleben, was er gesehen hat – ungeachtet der Auswirkungen auf sein Leben oder das Leben anderer.
Pornografie macht auch abhängig. Sie beeinträchtigt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, und macht den Betreffenden süchtig, sodass er zwanghaft nach immer mehr verlangt.
Wie darf ich das verstehen?