Ist man wirklich kein Autist wenn man ,,geistig normal" ist?
Hallo.
Meine Freundin hat mir erzählt, dass es in ihrer Berufsschulklasse einen autistischen Jungen gab. Sie sagte:
,,Er war komplett geistig normal, aber so ein bisschen verschlossen und schüchtern. Der Arzt hatte wahrscheinlich einfach keine Ahnung, denke ich mal".
Bei mir stellte als Kind, ein Psychologe autistische Züge fest. Ansich weiß ich, dass ich anders ticke als die meisten anderen Menschen. In meiner Schulzeit und auch jetzt auf der Arbeit bekomme ich das oft zu spüren, weil ich meistens nicht weiß wie ich ein Gespräch anfange und mich auch überwinden muss.
Wenn der/die Andere das Gespräch mit einem Thema anfängt geht es etwas besser.
Als Kind war ich anderen gegenüber oft übergriffig geworden. Wenn anderen Leuten das nicht recht war wurde ich agressiv, wenn zusätzlich Reizüberflutung war.
Es ist keine wirkliche Diagnose, deswegen rede ich mit meiner Freundin auch nicht darüber.
Ich 25 und männlich, meine Freundin 23.
Ist man kein Autist wenn man ,,geistig normal" ist?
3 Antworten
Autist haben eine etwas andere Wahrnehmung. Grade Asperger Syndrom ist eher unauffällig. Die Betroffenen haben eine andere Denkweise und sind einfach nur anders. Aber oft sind die hochintelligent und geistig anders. Die sind nicht behindert oder krank. Die sind nur einfach anders.
Die Aussage "kein Autist, wenn geistig normal" schmerzt extrem beim Lesen.
Keine Ahnung hat vielmehr die Person, die so einen Stuss behauptet.
Als wenn sämtliche Autisten in der Ecke sitzende, Schaukelbewegung machende, vor sich hinstarrende Kreaturen wären.
Autismus ist ein Spektrum, das sich von kaum bemerkbar bis hin zu "kommt ohne Hilfe nicht klar" äußert.
Ob du tatsächlich Autist bist, zeigt nur eine Diagnose bei ausgebildetem medizinischem Fachpersonal - also keinem Feldwaldwiesenpsychiater oder gar Psychologe.
Was normal und was pathologisch ist, legen wir als Gesellschaft fest.
Asexuelle haben in den letzten Jahren einen neuen Begriff statt Frigidität und eine neue Definition erfunden, online. Das sickert jetzt durch die Gesellschaft und es wird auch medizinisch dazu erfasst oder untersucht.
Damit haben Asexuelle den Vorteil, dass sie als Gemeinschaft Druck aufbauen und Rechte politisch einfordern können, wie eben das, dass sie nicht krank sind.
Denn Krankheit ist eine Definition. Ihr Nutzen ist ein Recht auf Behandlung.
Bei geistigen Zuständen ist das so eine Sache.
Gerade bei funktionalem Autismus lässt sich trefflich streiten, ob das nur eine normale Hirnvariante ist und da es ein fließender Übergang zwischen "Normalen" und Autisten ist, ist es eh schwer, das an etwas als Krankheit festzumachen.
Du hast nicht verstanden, was ich schrieb. Zustände existieren. Wie wir sie beschreiben und ob wir sie als gesund oder pathologisch festlegen, das obliegt uns. Die Wertung.
Gibt tatsächlich eine Studie an Schafherden zum Thema Asexualität. Wir erfinden hier nichts, deshalb hasse ich dieses Argument immer