Ist man schahid wenn man außerhalb seines Heimatlandes stirbt?

2 Antworten

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Der  Islam kennt den Begriff Schahīd ( šahīd, pl.  šuhadāʾ). Er ist von der Wortwurzel  šahada ‚zeugen‘, ‚Zeugnis ablegen‘, ‚bezeugen‘, abgeleitet und hat die gleiche Grundbedeutung ‚Zeuge‘, ‚Blutzeuge‘ wie das griechische Wort, von dem der Begriff Märtyrer abgeleitet ist. Auch der Begriff  Schahāda, der das islamische Glaubensbekenntnis bezeichnet, hängt damit zusammen.
Der  Koran verheißt denjenigen, die „ auf dem Wege Gottes“ (arabisch في سبيل الله /  fī sabīli Llāh) sterben, reiche Belohnung im Jenseits. So würden für den Opfertod alle Sünden vergeben. [20]
Der islamischen Rechtswissenschaft ( Fiqh) nach gibt es drei Kategorien von Märtyrern:
Muslime, die im Krieg oder bei einem Überfall sterben [21]
Muslime, die beim Schutz ihres Eigentums, ihres Lebens oder ihres Gewissens sterben oder beim Versuch andere Muslime oder unter dem Schutz der Muslime stehende Nicht-Muslime, zu verteidigen.
Muslime, die an den Folgen des Kampfes, beim Gebären, durch Ertrinken, durch Verbrennungen, durch Unfälle, beim Erlernen einer Wissenschaft oder zu Unrecht beim Handel umkommen [22]
Für Märtyrer gelten im Islam spezielle Begräbnisriten. Der Körper des Märtyrers darf nicht gewaschen werden und wird mit seiner Kleidung und in seinem Blut begraben, da er durch sein Ableben als rein gilt (ihm bleibt auch die Todeszwischenphase  Barzach erspart, sodass er nach seinem Tod direkt ins  Paradies eingeht). Diese Bestimmung stützt sich auf eine Tradition, die auf die Zeit des Propheten Mohammed zurückgeht. Bei der  Schlacht von Uhud soll er die gefallenen Kämpfer an der Stelle, an der sie gefallen waren, begraben haben, ohne ihren Leichnam zu waschen. Die Waffen müssen dem Märtyrer beim Begräbnis jedoch abgenommen werden. [23]
In einigen Aspekten unterscheidet sich das Märtyrertum des  schiitischen vom  sunnitischen Islam. Während in der sunnitischen Tradition das Martyrium positiv behaftet ist und als ein Akt des Sieges angesehen wird, bringt der schiitische Islam das Konzept vorrangig in einen Kontext der Trauer. Diese unterschiedliche Sichtweise fußt auf der Rezeption und der institutionalisierten Trauer insbesondere um den Tod  Husain ibn ʿAlīs in der  Schlacht von Kerbela. So, wie das schiitische Dschihadkonzept sich auf den Kampf gegen nicht-schiitische Muslime fokussiert, [24] wird im schiitischen Islam insbesondere der im Kampf gegen nicht-schiitische Muslime Gefallenen gedacht. [25]

JanS21 
Beitragsersteller
 25.05.2021, 10:44

OK jetzt habe schon Mal viele Sachen verstanden aber, ich habe leider nicht die Antwort bekommen ob man in غربا also außerhalb seines Landes stirbt und dann schahid wird also Märtyrer.

Ansonsten vielen lieben dank :)

BelfastChild  25.05.2021, 10:49
@JanS21

Das hat meines Wissens nichts mit dem Ort zu tun. Du bist ein Märtyrer, wenn du auf "dem Weg Allahs" getötet worden bist. Diese Terroristen - etwa 9/11 - interpretieren den Islam jedoch anders und denken, dass sie für ihre Taten ins Paradies mit den 72 Jungfrauen kommen.

JanS21 
Beitragsersteller
 25.05.2021, 10:50
@BelfastChild

Ah ok vielen lieben dank, und möge Allah dir das Paradies geben.

Das steht in Ahadith (ich kenne sowas nicht mit Sterben in einem anderen Land):

„Die Märtyrer sind fünferlei Art: jemand, der an einer Seuche stirbt; jemand, der durch eine Krankheit im Bauch stirbt; jemand, der ertrinkt; jemand, der unter zusammenstürzenden Trümmern stirbt; und jemand, der auf Allahs Weg zum Märtyrer wird.“ (Überliefert bei al-Bukhari und Muslim)

Auch sagte der Prophet:

„Wer in Verteidigung seines Besitzes getötet wird, der stirbt als Märtyrer.“ (Überliefert bei al-Bukhari und Muslim) Das zählt auch für die Verteidigung des eigenen Lebens, der Familie und seiner Religion.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid