Ist Liebe das Ende der Freiheit?

9 Antworten

Interessant, dass das irgendjemand mal so gesehen hat oder sieht.
Aber ich bin der Meinung, dass Liebe Freiheit gibt. Wenn man jemanden wirklich liebt, dann lässt man ihn frei. Natürlich bindet Liebe auch, doch auch diese Bindung ist freiwillig. Sie ist eine freie Entscheidung und man kann auch lieben ohne eine Bindung eizugehen. Doch für die meisten bedeutet, wenn man jemanden liebt eine Beziehung mit demjenigen einzugehen. Sich zu binden und bestimmte Freiheiten aus Liebe abzugeben. Es bedeutet, dass man sich einen Rahmen gibt und wenn man dann noch eine Familie gründet ist man noch stärker gebunden. Gerade wegen der Kinder. Die Menschen glauben, dass sie etwas aufgeben müssten. Durch die Bindung. Weil für sie die Bindung eine Bindung ist, die sie festhält. Aber es gibt auch eine Bindung die frei lässt und gleichzeitig nie abreißen kann. Man kann sich mit jemandem verbunden fühlen ohne, dass man da irgendwas erwartet. Jeder entscheidet selbst, wie er in eine Beziehung geht und ob er seine Freiheit dafür aufgibt oder ob seine Freiheit noch vollkommener wird. Wie alles im Leben ist auch dies eine Ansichtssache. Man wird das erfahren was man sieht und wenn man die Liebe, das Eingehen einer Beziehung als Ender der Freiheit betrachtet, dann wird man es so erfahren.
Und wenn man die Liebe als etwas betrachtet, dass alles frei lässt, weil man will, dass der andere oder die anderen sich entfalten, ganz frei entfalten, dann wird man es so erfahren. Es ist eine Entscheidung, eine ganz bewusste Entscheidung.
Schwer wird es sicherlich, wenn man die Liebe von Eltern zu ihren Kindern betrachtet. Sie haben Verantwortung, sie müssen sich sorgen, sie versorgen. Aus der Liebe entsteht ein Kind und damit auch gewisse Pflichten. So die Moralvorstellung. Tatsächlich ist man zu nichts verpflichtet, weil niemand uns die Freiheit nehmen kann außer wir und selbst. Man kann das Eltern sein als eine Freiheitsberaubung sehen, weil man nun Pflichten hat, die einem vielleicht nicht in den Kram passen. Und schwubs fühlt man sich gefangen und eingesperrt. Aber schon vergessen? Du hast gewählt Vater/Mutter zu werden. Ganz frei entscheidet man sich dazu. Es war ein "Unfall"? Tja, du hast dich zu dem Risiko entschieden. Das muss man sich bewusst machen. In jeder Sekunde seines Lebens trifft man ganz frei Entscheidungen. Auch eine Entscheidung, die an irgendwas festgemacht ist ist frei, denn niemand außer du selbst kannst sie an irgendwas fest machen. Oder Gründe haben, warum dies oder das nicht geht. Jeder entscheidet immer frei. Auch wenn es einen gesetzlichen Rahmen gibt, selbst dabei entscheidet man sich ob man diesen Rahmen akzeptiert oder nicht.
Zurück zu den Eltern. Man kann sich dann schon eingesperrt fühlen. man kann sich aber auch dazu entscheiden, das Kind einfach zu lieben und sich einfach mit allen Höhen und Tiefen um es kümmern. Auch die Art und Weise, wie man sich drum kümmert ist frei.
Es gibt nichts auf der Welt was Freiheit beenden könnte. Es gibt nur eine Illusion, das man der Freiheit beraubt werden kann. Tatsächlich trifft jeder ganz frei seine Entscheidungen, geht jeder ganz frei seinen Lebensweg. Ist jeder frei so zu sein wie er ist. Liebe und Freiheit zusammen, das ist Lebensgefühl. Das ist Vollkommenheit, die man so schön gestalten kann.
Doch es ist eines jeden eignen Entscheidung wie er das sehen will.


Lacrimis27  24.02.2022, 20:42

Vielen Dank für deine Antwort! :)

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Liebe ist ein Gefühl, ein Gefühl welches einen davon abhält sich von etwas zu trennen.

Aber nicht Liebe ist das Problem, sondern die Verbindung die damit kommt das man etwas liebt.
Somit grenzt es den "freien Willen" ein.


Lacrimis27  24.02.2022, 20:43

Ist Elektrizität, Magnetismus oder Abhängigkeiten auch liebe? Die halten einen auch davon ab loszulassen

Wieso sollte die Verbindung das Problem sein und nicht der betroffene Mensch?

Ich denke der Unterschied zwischen kontrollwahn sowie Besitzansprüche und liebe, ist das loslassen..

Wer liebt will das beste für den anderen nicht das beste für sich selbst

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Siuto  24.02.2022, 21:07
@Lacrimis27

"Ist Elektrizität, Magnetismus oder Abhängigkeiten auch liebe? Die halten einen auch davon ab loszulassen"
Ist ein bomber plötzlich ein Panzer, nur weil beides Kriegsgeräte sind?

Nein, aber sie werden beide für den Krieg benutzt.

"Wieso sollte die Verbindung das Problem sein und nicht der betroffene Mensch?"
Du sagst also wir sollten lieber den Mensch Eliminieren, statt dessen Anziehung?
Inwiefern löst Tod das problem?

"Ich denke der Unterschied zwischen kontrollwahn sowie Besitzansprüche und liebe, ist das loslassen.."
Wenn du also jemanden Liebst, lässt du los und rennst weg um keinen "kontrollwahn" wie du es nennst, zu bekommen?

"Wer liebt will das beste für den anderen nicht das beste für sich selbst"
Weshalb sollte er das also Loslassen?
Wenn er wirklich das beste für ihn will, lässt er ihn dann einfach so los?

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Nein, im Gegenteil! - Wenn "Liebe" das Ende der Freiheit ist, dann ist es keine Liebe sondern etwas anderes, meistens Abhängigkeit welche "Liebe" genannt wird um ihr wahres Gesicht zu verbergen.

Manche behaupten dass Liebe das Ende der Freiheit sei weil sie befürchten aus "Liebe" Dinge zu tun welche sie eigentlich gar nicht tun wollen, aber dann handelt es sich eben um Abhängigkeit nicht um Liebe, man befürchtet nicht mehr "geliebt" zu werden wenn man es nicht tut.

Andere haben Angst zu lieben weil sie einen schlechten Ausgang ihrer Liebe befürchten, weil sie Angst haben dass ihre Liebe missbraucht wird, oftmals stehen schlechte Erfahrungen im Zusammenhang mit Liebe dahinter, meistens wurden sie durch "Liebe" verführt und manipuliert, meistens weil sie eben nicht geliebt wurden sondern nur abhängig gemacht wurden.

Die Liebe kann einen Menschen in seinem Tun einschränken weil sein Tun nicht mit Liebe vereinbar ist, und so empfindet er dies als Unfreiheit, wobei verschwiegen wird, dass nicht die Liebe ihn tatsächlich einschränkt, sondern sein Tun von dem er nicht lassen kann oder nicht lassen will. Die Liebe gibt viel und fordert zuweilen auch viel, aber es sind stehts gute Dinge welche die Liebe fordert wie etwa: Treue, Loyalität, Verständnis, Grosszügigkeit, Vergebung usw. Manche empfinden solche Forderungen als Einschränkung ihrer Freiheit ohne dabei zu erkennen, dass diese Forderungen ihn als Menschen weiterbringen, dass sie die Liebe zwischen Menschen verstärken und schön machen und oftmals auch ohne zu merken, dass er selbst solche oder ähnliche Forderungen ja auch stellt. Wer dies als Unfreiheit empfindet, der hat nicht begriffen was Liebe ist, denn wer liebt empfindet dies nicht als Unfreiheit sondern er handelt mit Freuden danach, weil er den tiefen Wert dahinter erkennt, weil er weiss dass ein solches Handeln eine Beziehung erst recht frei macht, weil keiner Angst zu haben braucht vom anderen betrogen und missbraucht zu werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil Erkenntnis und Verständnis wunderbare Gaben sind.

Freiheit wird in der Regel definiert als "die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können".

Wenn du jemanden liebst, ist das für dich das Ende deiner Freiheit in irgendeinem Aspekt/irgendeiner Hinsicht?

Und wie sieht es bei den meisten (oder sogar allen anderen) aus? Ist es bei denen gleich?

Wenn die Antwort auf Frage 1 "Ja" und auf Frage 2 "Nein" ist, ist der Satz "Liebe ist das Ende der Freiheit" falsch, da dieser die Behauptung aufstellt dass Liebe *grundsätzlich* oder *immer* das Ende der Freiheit in mindestens 1 Aspekt/Hinsicht ist.

Wenn die Antwort auf Frage 2 "Nein" und auf Frage 2 "Ja" ist, dann das gleiche. Der Satz "Liebe ist das Ende der Freiheit" wäre dann falsch.

Wenn die Antwort auf beide Fragen "Ja" ist, ist der Satz "Liebe ist das Ende der Freiheit" technisch gesehen korrekt wenn man "Liebe" als diese Art von Liebe die zur Ehe führt interpretiert.

Das ist zu 99% nicht wie dein Philosophielehrer erwartet dass du an die Sache rangehst aber es ist meiner Meinung nach der logischste Weg.

Mach das selbe mit allen Interpretationen vom Wort "Liebe". Wenn auch nur eine Interpretation vom Satz ihn wahr macht, ist der Satz sprachwissenschaftlich gesehen die Wahrheit.