Ist Japan eigentlich das perfekte Land für Autisten?
Wie kommst Du drauf?
Alles nach Plan und geregelte Abläufe?
4 Antworten
Jein, mit Tendenz zu nein.
Das autistische Spektrum ist ja riesig; nicht jeder Autist ist der unsoziale Nerd vor Computer aus dem Klischee. Wenn man dem Teil des Spektrums angehört, in dem man Schwierigkeiten hat, tiefe zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, dann würde ich umgekehrt sagen, dass die Person perfekt für Japan ist, speziell im Großstadtbereich, wo sich so mancher „Normalo“ ja schnell einsam fühlt, weil Millionen Menschen jeden Tag aufeinander hocken und trotzdem immer in ihrer eigenen Blase bleiben.
Andererseits aber ist Japan eben auch kein Land, in dem man bei Befindlichkeiten aller Art mit viel Verständnis oder Unterstützung rechnen muss. Wenn ein Autist dem Teil des Spektrum angehört, in dem er ohne Rücksichtnahme anderer zum Beispiel nicht in der Lage ist, zur Schule oder zur Arbeit zu gehen, dann „ist das halt so“ - mit allen Konsequenzen, die das hat (in Japan mehr als in Deutschland). Die gesellschaftliche Akzeptanz verliert man sehr viel schneller und unwiederbringlicher als in Deutschland.
in Bezug auf das Tun und späte ja
Was die Menge angeht, nein
Eher nein.
Als Autist dürftest du da ziemlich anecken, was die - schon für neurotypische Westler - komplizierten Sozialregeln anbelangt.
Absolut überhaupt nicht. Was willst du von einer Powergesellschaft erwarten, wo du um 4 auf Arbeit bis 1 Uhr bleiben musst? Diese Hektik macht schon Neuroytpen defekt und was wäre dann nur mit Autisten.