Ist irgendetwas falsch mit mir?


17.03.2023, 22:30

Was ich vergessen habe zu erwähnen, dass ich schon seit ungefähr 1 Woche wusste, dass er sterben wird.

6 Antworten

Jeder trauert anders. Zu einem anderen Zeitpunkt, in einer anderen Intensität.

Manche lassen ihre Trauer nach aussen raus, manche verschließen sich (vorerst, auf unbestimmte Zeit hinweg). Manche kleistern sich mit Arbeit und Aufgaben zu, vermeiden die Trauerphasen.... und werden irgendwann davon eingeholt.

Jeder geht anders damit um. An dir ist nichts falsch oder "komisch". Vielleicht muss dein Gehirn die Situation auch erst mal verarbeiten.

Edit: Selbst wenn man sich innerlich quasi darauf vorbereiten kann ist man nicht direkt darauf "vorbereitet" und daher weniger betroffen oder offener traurig.

Bin ich nicht richtig ergriffen

Ich denke, das kommt noch. So eine Nchricht ist wie ein Schock und der lähmt die Reaktionen.

Das kann durchaus normal sein.

Entweder wird dir die Trauer erst später bewusst oder du hattest dich schon mal unbewusst mit seinem möglichen Tod befasst oder bist gerade so im Schock, dass du einfach nicht den Kopf frei hast für die Trauer.

Trauer fühlt sich für jeden unterschiedlich an und es gibt unterschiedliche Phasen.

Nimm das einfach erst mal so hin, bewerte es nicht als richtig oder falsch, sondern als deine Art, jetzt damit umzugehen. Oft hat man erst mal einen Schock und es wird einem erst später richtig bewusst, was passiert ist. Später kann durchaus auch mehrere Tage oder sogar Wochen später sein.

Nachdem mein Bruder relativ jung (mit 30) starb, hat meine Mutter lange Zeit, wochen- oder sogar monatelang, noch von ihm im Präsenz gesprochen. Ein paar Monate nach seinem Tod hatte sie einen Traum, in dem sie ihn in einer Alltagssituation traf und ihm im Traum sagte "du bist doch tot". Erst da hatte sie es offenbar wirklich emotional wahrgenommen.

Es gibt ein Schutzmechanismus im Hirn der dich vor schockierenden Sachen wie diese in Schutz nimmt weil man es sonst Seelisch und auch Physikalisch nicht verkraftet. Das ist etwas was es wirklich gibt, wahrscheinlich brauchst du einfach bisschen Zeit damit du alles aufnimmst was wirklich passiert ist auch wenn vermeidlich du das jetzt schon weißt. Vielleicht kann es aber auch einfach sein dass du klar damit kommst dass er gestorben ist und weißt dass er ein erfülltes Leben hatte. Du musst dir keine Vorwürfe machen, jeder reagiert anders auf den Tod eines Geliebten. Mein herzliches Beileid an dich und deine Familie.

Du solltest dich, denke ich, nicht zur Trauer zwingen.

Also es ist gut wie es ist.