Ist Frühförderung überhaupt notwendig bzw. bringt sie was?

19 Antworten

ich glaube hier wird einiges falsch verstanden, die frage hatte nichts mit kranken kindern zu tun, sondern es ging wohl um förderung im baby-und kleinkindalter allgemein. ich finde es sinnvol, wenn kinder von klein auf musikalisch, sportlich und kreativ gefördert werden. man erkennt sehr schnell, ob es dem kind spaß macht und ob es interesse daran hat. meine tochter verlangte von anfang an nach viel input und action, warum soll man das nicht unterstützen und fördern. das bedeutet nicht, dass diese kinder automtisch die klassenbesten sein werden, aber sie haben sehr früh soziale kontakte, lernen in der gruppe, sind motorisch fit und haben spaß am musik-machen und spaß am kreativ sein. natürlich biete ich meiner tochter auch zu hause sehr viel, aber vorallem die musikschule mit den vielen instrumenten, kann ich zu hause nicht anbieten. oder das tanzen in der gruppe kann ich als einzelperson auch nicht bieten.


sumsemann  12.10.2010, 23:30

Warum bietest du deiner Tochter zuhause sehr viel an, wenn sie auch so sehr viel Input bekommt? Es gibt einen guten Grund, der Forderung der Kinder nicht immer nachzukommen, weil kleine Kinder oft noch nicht wissen, wann sie unbedingt regenerieren müssen. Da ist die Gefahr der Überreizung ziemlich hoch, wenn man die Kinder entscheiden lässt. Außerdem muss man auch sehen, dass wirklich jedes Kind nach seinem eigenen Tempo lernt. Dazu gehört auch das soziale Lernen und es ist nicht unbedingt immer förderlich, wenn das Kind früh in der Gruppe spielt und lernt. Das ist ein weit verbreitetes Vorurteil.

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Leider besteht, wie Deine Frage wieder beweist, ein Mangel an Information, was "Frühförderung" im eigentlichen Sinn ist, bzw. sein sollte. Ursprünglich hatte die Frühförderung die Aufgabe, Kinder mit Entwicklungsstörungen zu fördern und ihnen damit einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Unter Beachtung dieser Aufgabe ist sie deshalb absolut wichtig und sinnvoll. Heute verkommt die Frühförderung allerdings zur "Geldabzockerei", denn wir bemerken seit Jahren, dass Eltern kommen, die nicht zu dieser Zielgruppe gehören. Kinder mit einem normalen Entwicklungsverlauf gehören dort nicht hin, weil man für sie nichts tun kann. Aber für Kinder mit Sprach- oder Motorikstörungen kann man sehr viel erreichen. Also, an alle Eltern: Frühförderung nur, wenn es leichte oder schwerere Entwicklungsstörungen gibt, ansonsten könnt Ihr Euch das Geld sparen - auch wenn es von der Erzieherin oder dem Kinderarzt empfohlen wird!!!LG

kommt aufs kind an und was es für defizite hat, wenn man das frühzeitig behandelt hat man nicht das problem das es wärend der schulzeit behandelt weren muss, zb. ergotherapie, logopäde ect, für diese kinder ist es wichtig, vernünftig und wertvoll

Die Meinungen über Frühförderung gehen sehr stark auseinander.

Ich selbst habe einen kleinen Enkel. Er war nach der Geburt sehr lange krank und auf der Intensivstation der Neonatalogie, außerdem wurde er ohne Schilddrüse geboren, was ohne medikamentöse Behandlung, lebenslang, zu sehr schweren Schäden führt. Er bekam auf Anraten der behandelnden Ärzte der Entwicklungskontrolle eine Frühförderung.

Sie wurde nun vor 4 Wochen abgesetzt, er hat seine Defizitte aufgeholt.

So macht eine Frühförderung Sinn, denn die Eltern hätten das ohne Hilfe nicht alleine geschafft.

Das Kind verlangt schon nach dem, wozu es bereit ist... Wenn es dem Kind Freude bereitet ist es sinnvoll, wenn nicht, dann nicht. Auf jeden Fall sollte man sich nicht aus Eigennutz dafür entscheiden, nur damit das eigene Kind "besser" ist als andere Kinder, wobei ich denke, daß es oft der Fall ist (um ihr eigenes Ego zu stärken).


sumsemann  12.10.2010, 23:46

Das kann ich für mein Kind absolut nicht bestätigen, ganz im Gegenteil. Meine Tochter hat leider immer viel zu wenig verlangt, so dass ich ihre Lernfortschritte immer komplett falsch eingeschätzt habe. Meistens habe ich gesehen, welche Spielsachen sie besonders interessant findet, wenn wir bei anderen Kindern zu Besuch waren. Und ich habe ihr natürlich auch Sachen vorenthalten, die ich als Kind doof fand, wie z. B. reiten, weil ich Angst vor Pferden habe. Sie überhaupt nicht und so musste ich mega über meinen Schatten springen, dass ich sie auf einem Pony reiten lasse. Und sie hat sich natürlich gleich das Größte ausgesucht. Sie hat Spaß daran und (leider) auch noch Talent. Sie ist da sehr bescheiden, aber ich weiß, dass sie gerne reiten lernen würde. Ich könnte mich jetzt dumm stellen, aber dann sage ich mir auch: Es ist ihr Leben... Ich würde sie auch gerne lieber in so eine Tanzgruppe sehen, aber dazu hat sie leider überhaupt keine Lust. Da fällt mir wieder der Spruch ein, dass wir die Kinder nur geliehen kriegen und sie uns nicht gehören.

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