Ist Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung eine schwere Ausbildung?

Kommt drauf an, ob Du ein Talent dafür hast, oder nicht.
Kein Talent heißt aber nicht, dass Du gar keine Chance hast, es ist nur schwerer.

Generell würde ich aber sagen: Ja, ist schwer.
Softwareentwicklung generell ist schwer es gehört auch dazu, dass man am Anfang immer mal wieder verzweifelt, aber das legt sich und sind die Situationen, wo man am meisten lernt.

Und dann ist noch entscheidend, ob Du es gerne machst, oder nicht.
Wenn Geld deine einzige Motivation ist und Du eigentlich gar keine Lust darauf hast, dann würde ich sagen, der Beruf ist quasi unerreichbar. Du kannst den Beruf zwar ergreifen, aber wirklich gut wirst Du nie und entsprechend wird es auch nie viel Geld geben.

Wenn Du aber Lust darauf hast, kann allein diese Motivation bedeuten, dass es dir mit der Zeit sehr leicht fällt und Du sehr gut wirst, was in der Regel auch zu hohen Gehältern führen kann.

Aber probier's einfach aus. Du musst autodidaktisch lernen, in der Ausbildung oder dem Studium ist das nicht anders, dort bekommst Du nur noch etwas mehr oben drauf. Also kannst Du auch vorher autodidaktisch lernen und weißt, was dich erwartet.

Kann es - muss es aber nicht. Für gewöhnlich wird man da abgeholt wo man steht.

Ich habe programmieren immer als unterhaltsamen Spaß empfunden, eine Lehre als Feinmechaniker würde mich in den Wahnsinn treiben. Und anderen geht es Anders!

Mein Azubi findet es einfach und schreibt haufenweise 1er.

Das ist aber nicht zwangsweise representativ und noch viel weniger sagt es aus wie du die Ausbilfung finden würdest. Wenn es dich anspricht versuch es halt.

Wenn du noch nie programmiert hast, kannst du dich darauf einrichten, dass du in jedem Bewerbungsgespräch danach gefragt wirst, welche Umstände dich daran gehindert haben, zu programmieren - wo es doch kaum noch ein Kinderzimmer ohne Computer gibt und praktisch alles, was man zum Programmieren braucht, kostenlos zur Verfügung steht. Falls du die formalen Voraussetzungen für ein Studium erfüllst, ist eine Bewerbung um einen Studienplatz da einfacher, weil dich da niemand fragt, was du schon kannst und was deine Ziele für die nächsten Jahre sind.

Die Ausbildung zum Fachinformatiker ist praxisorientiert, und das heißt in verständlicher Sprache, dass oft die wirtschaftlichen Interessen des Ausbildungsbetriebs Vorrang haben vor den in der Ausbildungsordnung der zuständigen Kammer vorgeschriebenen Themen. Wenn du also in einem Betrieb bist, im dem es nur um das Tagesgeschäft geht und niemand sich um die Ausbildungsordnung kümmert, wirst du einiges selbst lernen müssen.

Wenn man sich für die Materie interessiert.... nein.

Anspruchsvoll ist es schon, denn es sind auch Elemente enthalten, die man auf den ersten Blick gar nicht auf dem Schirm haben wird und mit denen man bis dahin wenig zu tun hatte.