Ist es unmoralisch, dass ein paar Monate alter Hund ohne seine leiblichen Eltern bei einem anderen Menschen wohnt?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Moralisch 75%
Unmoralisch 25%

6 Antworten

Nun, so ist es nun mal beim Kauf eines Hundwelpens. Wenn du damit moralisch nicht klar kommt, hättest du früher darüber nachdenken müssen. Bald wirst du die engste Bezugsperson für deinen Hund sein und die Rolle als quasi Hundemama einnehmen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hatte/Habe selber schon 7 Hunde 😍🥰
Moralisch

Hunde sind keine Menschen. Hunde haben ein komplett anderes Wesen als Menschen und andere Bedürfnisse. Ein Hund braucht vor allem Sicherheit und Bindung zu seiner Gruppe. Eine solche Art Bindung zu den leiblichen Eltern wie das bei uns Menschen ist, gibt es unter Hunden nicht. Wenn Du Deinem Hund also Sicherheit bietest, Futter und Zuwendung, also Nähe, Streicheleinheiten, Aufmerksamkeit und so weiter, dann bist Du für den Hund weitaus wichtiger als die leiblichen Eltern.

Klar ist die erste Trennung von den Eltern erstmal ein harter Einschnitt für einen Hundewelpen, wenn man sich aber von Anfang an liebevoll um ihn kümmert, ist das ganz schnell überwunden. Es ist generell nicht üblich, dass Hunde Kontakt zu ihren leiblichen Eltern haben. Da Du Deinem Hund aber auf lange Sicht nichts schlimmes antust und ihm seine Bedürfnisse erfüllst, ist es auch nach dem Maßstab der menschlichen Moral in Ordnung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe zwei Labrador-Mischlings Hündinnen.
Moralisch

Es gibt da vernünftige Erfahrungswerte. Hundehaltung ist seit der Steinzeit in unserer Kultur verankert, Hunde sind keine Wildtiere mehr, sondern seit mehreren tausend Jahren in einer sozialen Koevolution mit Menschen.

Rüden spielen in Hundefamilien nicht dieselbe Rolle wie bei Menschen. Die Erziehung wird von der Hundemutter übernommen.

Es ist definitiv schädlich für den Welpen vor der achten Lebenswoche von seiner Mutter getrennt zu werden. Es ist aber auch schädlich, wenn er zu spät Menschen als Hauptbezugspersonen hat. Weil ein Hund nämlich im Idealfall in der liebevollen Beziehung zu seiner Menschenfamilie erlernt, wie diese untereinander und mit ihm kommunizieren. Also lernt, wie Menschen ticken.

Hunde, die halbwild aufwachsen, lernen das nur unvollständig. Und sind dann später immer eingeschränkt auf dem Sektor. Oft ertragen sie nur schwer, direkt angesehen zu werden, und empfinden technische Geräte, ihre Geräusche, oder Transport in Motorfahrzeugen als extrem bedrohlich. Sie kommen mit Brücken, größeren Menschengruppen und mit so Tatsachen, dass Menschen ihre Kleidung wechseln, und dann anders riechen und aussehen nur mit Mühe zurecht. Unvollständig auf den Menschen sozialisierte Hunde haben oft Ängste und nicht selten Aggressionsprobleme.

Dinge, die Welpen mühelos erlernen können, wenn sie überwiegend auf Menschen hin ausgerichtet aufwachsen, sind für Welpen, die keine ausreichende Bindung an ihre Menschen entwickeln, ein Kampf. Hunde, die Vertrauen zu ihren Menschen entwickeln, können sich erstaunlich an menschliche Gewohnheiten anpassen. Und das dann zum Teil sogar gut finden. Mein Hund hat es geliebt, Mofa zu fahren. Und hatte auch nichts gegen Partys. Solange ihn nur alle gefüttert haben.

Wenn man also Hunde monatelang nur von Hunden erziehen lässt, finden sie sich in unserer menschlich und technisch geprägten Umwelt nur unter großem Stress zurecht. Ob das jetzt moralischer ist, ist halt auch eine Frage.

Da müsste man dann eher die ganz grundsätzliche Frage stellen, ob es überhaupt moralisch ist, Tiere zu halten. Und das finde ich bei Hunden noch am vertretbarsten von allen Tieren, die so gehalten werden.

Ist es nicht.

Ist der Welpe alt genug und kümmert man sich richtig gut um ihn, geht das in Ordnung.

Hast du nachher keine Schule?

Moralisch

Die Frage nach der Moral ist eigentlich unangebracht, weil hier der Fehler gemacht wird, Tiere zu vermenschlichen. Zum einen haben Tiere keine Moralvorstellungen und zum anderen sind Hunde hierarchische Rudeltiere, denen egal ist, wer sie füttert und beschützt.

Hunde sehen ihre Herrchen in der Regel als Alphatiere und damit Bezugspersonen, die weit wichtiger sind, als die eigenen Eltern. Und das ist umgekehrt genauso. Elterntiere, deren Kinder sterben oder ihnen weggenommen werden, vergessen sie ganz schnell.

Kurzum: kein Bange. Kein Zentralrat der Hunde wird dich je an den Pranger stellen.


Gree35 
Fragesteller
 28.10.2022, 01:39

Korrigiert: Aber mein Vater hat meinen Hund gekauft und ob mein Hund damals noch Kontakt zu seinen leiblichen Elternhunden hatte als mein Vater meinen Hund gekauft hat weiß ich auch nicht aber zurzeit hat mein Hund keinen Kontakt zu seinen leiblichen Elternhunden.

Deine Meinung?

0
Gree35 
Fragesteller
 28.10.2022, 02:05
@oirandochu

Also was meinst du zu diesem Thema mit "Ist okay."?

0