Ist es schlimm wenn man eine Förderschule besucht?

6 Antworten

Der Vorteil ist, dass die Lehrer speziell ausgebildet sind und die einzelnen Schüler wegen der kleineren Klassen besser individuell gefördert werden können.

Bei entsprechender Eignung kann auch auf der Förderschule jeder Schulabschluss erreicht werden. 

Ist von vornherein klar, dass ein allgemeiner Schulabschluss nicht erreicht werden kann, dann können auch andere, lebenspraktische Dinge vermittelt werden, für die in der Regelschule keine Zeit ist.

Ich war selbst von der 4-7 Klasse auf einer Förderschule für Körperliche und Motorische Entwicklung, weil ich eine hörbeeinträchtigung habe und probleme mit der Feinmotorik hatte. Ich bin aber zur 8.Klasse auf eine Hauptschule gewechselt, habe dort meinen Realschulabschluss gemacht, und mache nun Fachabitur. Allerdings wurde ich bereits an der Förderschule nach Hauptschulniveu unterrichtet.

Es ist überhaupt nicht schlimm eine Förderschule zu besuchen, oder besucht zuhaben. Auf einer Förderschule können die Lehrer mehr auf die einzelnden Schüler eingehen, da die Klassen viel kleiner sind. Hierdurch haben die Schüler die Chance sich zu verbessern und zu entwickeln. Auch sind die Klassengemeinschaften viel besser. Bei uns gab es z.B. so gut wie nie Fälle von Mobbing und niemand wurde ausgegerenzt. Stattdessen haben die Schüler die "nur" eine leichte Behinderung haben, diejenigen mit schwererer Behinderung unterstützt.

Wenn man an der Förderschule gut gefördert wird, kann man trotzdem noch einiges erreichen, an den meisten Förderschulen kann man den Hauptschulabschluss machen, an einigen sogar Typ 10B (gleichwertig mit dem Realschulabschluss). An meiner ehemaligen Förderschule haben etwas 50% dort zumindest den Hauptschulabschluss gemacht. Einige von den anderen haben ihn nach der Schulzeit wiederholt. Natürlich ist dies nicht in allen fällen möglich. Aber auch bei der Berufswahl wird man an einer Förderschule wesentlich besser unterstüzt.

Nach meinem Wechsel auf die Hauptschule habe ich gemerkt, dass noch eine Menge Vorurteile bei vielen Schülern an Regelschulen und auch sogar bei einigen Lehrern vorhanden sind. Man hat manchmal das Gefühl, dass einige denken, dass alle die eine Förderschule besuchen, irgendwie "gestört" sind. Letztenlich ist es das beste, zu zeigen das an solchen Vorurteilen nichts dran ist. Meist merken die Leute dies nach einer Zeit, spätestens wenn sie sehen, dass man selbst besser ist als einige von denen. Ich denke dass Inklusion in vielen fällen möglich ist, allerdings halte ich es bei geistigen Behinderungen oder multiplen Behinderungen für kaum umsetztbar. Aber es gibt natürlich immer ausnahmen, daher muss man immer auf den Einzelfall schauen.

Den Begriff "Sonderschüler" oder auch "Sonderschule" finde ich tatsächlich diskriminierend. Allerdings wird er immer noch häufig verwendet. Dieser Begriff ist so, wie wenn man zu einer Gehörlosen Person "taubstumm" sagt, dieses Wort ist für die meisten taube Menschen eine beleidigung.

Es juckt doch überhaupt nicht auf welche Schule ein Mensch geht. Klar hat es einen Grund auf eine Förderschule zu gehen, aber wer sich reinhängt erreicht auch etwas. Ich merke es immer wieder im Beruf, dass auch hochstudierte nichts auf die Kette bekommen, weil der Charakter einfach nicht passt. 

Das hat nichts mit der Schulischen Ausbildung zu tun. Wer sich also in der Förderschule reinhängt... dan nach vielleicht noch einen Realschulabschluss dran hängt... sollte absolut keine Probleme haben.

Dazu zählt meiner Meinung nach noch so viel selbst Wille zum lernen... wer sich in ein Thema reinhängt und das später zu seinem Beruf macht ist in dem Berreich 1000 mal besser geeignet, als jemand der das uninteressiert studiert hat.

Lieben Gruß! :)


nxchtxngxl  11.01.2016, 18:44

Aber es gibt eben auch Menschen , die (auch wenn es sich doof anhört) einfach dumm sind und bei denen nicht einmal reinhängen was bringt, weil sie sozusagen ein hoffnungsloser Fall sind

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Ninimausi25  11.01.2016, 18:47
@nxchtxngxl

Klar gibt es Menschen die im Schulischen nicht so gut sind. Aber Förderschulen sind wie schon gesagt wurde dazu da um auch denen auf die sprünge zu helfen. Kleinere klassen... andere Lehrer... andere Umgebung. Und mit einem Halbwegs guten abschluss können auch die Ihre Passion finden :)

Natürlich muss man das auch selber wollen.

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Der Punkt liegt bei "Förderschule. Damit können die nicht so schnell lernenden langsamer aber immerhin mitkommen. Es gibt genug Fälle in denen Schüler von Förderschulen mit der Zeit auf "normale" Schulen gewechselt haben. Mit Dummheit hat es nichts zu tun

Eine Förderschule ist für die Leistungssteigerung schwacher Schüler von großem Vorteil, denn die Klassen sind sehr klein. Der Lehrer hat die Möglichkeit besser auf die Schüler einzuwirken. Schlimm ist das keinesfalls da sich die Leistungen entsprechend verbessern können (wenn der Wille bei den Schülern vorhanden ist).