Ist es peinlich im sparring fertig gemacht zu werden?

6 Antworten

Das Problem ist, dass man einen Kampf, der kein Kampf ist, nicht gewinnen oder verlieren kann.

Es geht niemals ums gewinnen oder verlieren.

Es geht nicht um Hass oder Gewalt.

Es geht nicht darum anderen weh zutun oder zu schaden.

Du musst alle negativen Gedanken los werden.

Lerne Ruhe zu finden und mit einer neutralen Einstellung Energie in die Sache zu investieren, die du gern machen möchtest.

Konzentriere dich auf die Ruhe und deine positive Energie.

Der nächste Schritt ist die Energie deines Gegenübers einzuschätzen.

Ist die Energie deines Gegenübers viel größer als deine, musst du seine Energy umleiten.

Stell dir vor die willst über eine Straße laufen, die voll befahren ist.

Da gibts 2 Möglichkeiten, entweder rennst du los und versuchst auszuweichen oder du wartest bis die Ampel auf grün umschaltet und rennst danach los.


Frank436  02.09.2021, 23:42

Klasse Kommentar. Toll geschrieben.

0

Zunächst einmal finde ich es im Grundsatz etwas fragwürdig, einen erfahreneren Sportler mal eben "aus der kalten Hose" gegen einen Starter kämpfen zu lassen. Zumindest dann, wenn es sich um reines Sparring handelt (das Resultat ist da vorhersehbar), denn ein alternatives "Randori" kann beiden sogar nützen, nur kennt man das im Kickboxing nicht, denke ich. Im Karate bzw. Judo sehr wohl.

Was heißt Randori? Die britische Judo-Nationalmannschaft nannte es "Playing Judo". Bedeutet ein rein spielerisches und experimentelles Kämpfen, ohne die Absicht, nun unbedingt gewinnen zu wollen. Auf diese Weise kann man als Kämpfer gefahrlos mit diversen Techniken experimentieren und Erfahrungen sammeln, was funktionieren könnte und was eben eher nicht. Man erweitert sein Repertoire und vermeidet die Entwicklung zum Schmalspur-Kämpfer, der irgendwann nur noch zwei Techniken beherrscht. Randori funktioniert zudem hervorragend zwischen zwei unterschiedlich starken Gegnern: Der Ranghöhere nimmt sich ein wenig zurück - und lässt sich auch mal treffen (es geht ja nicht um Olympia-Gold) - und der Starter sollte sich auf die Präzision und das richtige Timing seiner Techniken konzentrieren, um auf diesem Weg langsam zu "wachsen".

Was deinen "Fall" angeht: Es ist überhaupt keine Schande, einen Kampf gegen einen stärkeren Gegner zu verlieren. Es ist auch keine Schande, gegen einen Gleichstarken zu unterliegen - und zuletzt auch keine, gegen einen grundsätzlich schwächeren Partner zu verlieren, wenn der mal einen guten Tag hat - und du gerade mal nicht. Kämpfen ist wie das Leben selbst: Mal kann man gewinnen, mal auch verlieren, das ist beinahe einerlei. Wichtig ist alleine der Kampf gegen dich selbst. Vereinfacht: Versuche jeden Tag ein kleines bisschen besser zu werden als am Vortag - du bist alleine dein wichtigster Gegner!

Vielleicht solltest du mal über den Wechsel zum Karate nachdenken - aber da bin ich als ehemaliger Übungsleiter vielleicht auch ein bisschen parteiisch ((-: .

Good Luck !!


Nicht aufgeben. Wie mal ein erstklassiger Sensei sagte: "Wenn du es nicht wirklich willst, fang gar nicht erst an." Macht keinen Spaß zu verlieren, niemandem. Aber vor den Sieg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Und nimm es nicht als Niederlage, nimm es als Lektion, nimm es als Ansporn diese Hürde zu überwinden. Klar wäre man gerne wie im Martial Arts Film der souveräne Kämpfer der gekonnt alle besiegt. Aber das wahre Leben ist da etwas anders. Und der Typ im Film hat auch viel Training hinter sich. Die Geschichte spielt ja meist da wo er schon der Experte ist. Mir selbst haben die Niederlagen mehr gebracht als meine Siege. Nach den Siegen habe ich mich nur gefreut. Die Niederlagen haben mein Ego gekratzt. Ich habe mich geärgert wenn ich plump und unfähig nur kassiert habe. Das hat mich grübeln lassen, immer wieder gingen mir diese Kämpfe durch den Kopf. Und ehrgeizig haben die Niederlagen mich gemacht. Ich habe danach viel härter trainiert. Es hat manchmal gedauert bis ich meinen "Meister" schlagen konnte, einige eben auch nicht. Aber besser bin ich auf jeden Fall geworden. Gib nicht auf, werde besser!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin auch Sportübungsleiter mit viel Praxis

fragenstelle315 
Beitragsersteller
 02.09.2021, 23:53

Danke Frank für die Antwort ich schätze es wirklich sehr.

0
Frank436  02.09.2021, 23:57
@fragenstelle315

Später, wenn du ein richtiger Kampfsportler bist, wirst du an manche Niederlage denken und wissen das sie dich weiter gebracht hat. Wie langweilig wäre das Training wenn es keine Hürden gäbe. Und gib der Angst nicht nach. Mut ist wie ein Muskel, je mehr er trainiert wird desto stärker wird er.

2
fragenstelle315 
Beitragsersteller
 02.09.2021, 23:55

Denn wie du gesagt hast mit den Kämpfen durch den Kopf gehen genau das habe ich.

2
Ist es peinlich im sparring fertig gemacht zu werden?

Einer von beiden muss ja der bessere sein. Daher ist das völlig okay, wenn du gegen einen besseren verlierst. Alle Kämpfer verlieren gegen irgend jemanden im Sparring - mit Ausnahme der Weltmeister, die noch nie einen Kampf verloren haben.

Alex

sparring, wenn es richtig gemacht wird, ist eine Übungsform und kein Wettkampf, wo man "fertiggemacht" wird.

Kann man sich dafür schämen, dass man übt?


fragenstelle315 
Beitragsersteller
 02.09.2021, 14:51

nein aber ich habe dauernd eine auf die Fresse bekommen wenn ich ehrlich bin

0
verreisterNutzer  02.09.2021, 14:59
@fragenstelle315

Okay, was hat dann nicht gestimmt? Hast Du jetzt eine Ahnung, was Du üben müßtest, um besser zu werden?

Es kommt natürlich darauf an, wie ihr trainiert habt. Ich war nicht dabei.

Wenn ein Fortgeschrittener einen Anfänger "verprügelt", ist das nicht okay.

Wenn ein Fortgeschrittener einen Anfänger fordert, ihn seine Lücken oder Schwächen aufzeigt, dosiert, DANN ist das sparring.

Hat der Fortgeschrittene oder der Trainer mit Dir gesprochen, worauf Du achten solltest? Falls nicht, war es einfach nur schlechtes Training. Dann rede das nächste Mal mit dem Trainer darüber.

Anfänger überfordern und verprügeln, das ist wirklich "arm". Es gibt eben auch schlechte Schulen.

Schau, was dein Trainer dazu meint, welche Ansicht der dazu hat.

1