Ist es normal seine Eltern so oft zu besuchen?
Hallo:)
Ich habe vor einem Jahr ein Studium in einer Stadt angefangen, die ca. 5h von meinen Eltern entfernt liegt. Bis jetzt habe ich sie fast jedes Wochenende besucht.
Ich habe auch viele Geschwister, wo die Kleinste gerade zwei geworden ist und sehr an mir hängt. Deshalb vermisse ich den Trubel und die Kleine schon, wenn ich in der Stadt bin...
Aber jetzt zum neuen Semester frage ich mich, wie lange es noch normal ist, so oft nach Hause zu fahren...Wie sieht das von außen aus? Gibt es ein Alter, wo man sich schon mehr von den Eltern lösen muss?
12 Antworten
Du hast einen guten Draht zu Deiner Familie, das ist schön.
Trotzdem ist es ganz schön anstrengend, wenn Du fast jedes Wochenende zehn! Stunden auf der Straße oder Schiene verbringst, um Eltern und Geschwister zu sehen.
Gerade jetzt, im Studium, sind Freundschaften zu Kommilitonen sinnvoll und wichtig, das Dir auch später, im Beruf, als Netzwerk zur Seite steht. Das aufzubauen und zu pflegen kostet Zeit.
Als Elternteil würde ich mir wünschen, dass meine Kinder zu selbstständigen jungen Menschen heranwachsen und ihren Platz im Leben finden. Die Familie ist da, und bei Problemen hilft man einander.
Es ist kein Widerspruch, sich trotzdem ein eigenes Leben aufzubauen.
Du hast starke Wurzeln. Jetzt wird es Zeit, Deine Flügel zu erproben.
Alles Gute für Dich,
Giwalato
Das ist unterschiedlich. Natürlich gehört es mit dem Erwachsenwerden dazu, sich ein Stück zu lösen und unabhängig zu werden.
Das muss aber nicht mit der Häufigkeit der Besuche einhergehen, und du kannst sie so oft besuchen wie du das Bedürfnis hast
Direkt nach dem Umzug aus dem elterlichen Haushalt mag die Umgewöhnung sicher noch größer war. Als ich von meinen Eltern weiter weg gewohnt habe, hab ich sie mit 22-25 auch ca. alle 4-5 Wochen gesehen. Natürlich mit regelmäßigen Kontakt über digitale Medien.
Ich kenne aber auch manche, da wohnen die Eltern direkt um die Ecke und die sehen sich teilweise auch 4 Wochen oder länger nicht. Da macht die Entfernung auch nicht immer so was aus.
Und wenn du weiter weg wohnst, find ich sind die Besuche auch dafür meistens intensiver.
Da gibt es keine Richtlinien! Wenn dein Herz dich nach Hause zieht, dann gib dem nach und genieße deine Aufenthalte. Besuche sind anders als Wohnen, du kannst gehen, wenn es dir reicht, du nimmst mit, was dir wichtig und lieb ist..
Wenn du mehr Bedürfnis nach anderen Unternehmungen hast, Freunde treffen und Hobbies nachgehen, ist das ebenso in Ordnung.
Jeder tickt anders. Ausziehen heißt nicht, sofort alles selbst tun zu müssen und die Familie auf Abstand zu halten.
(Alles, was jetzt kommt, ist wie gewünscht "von außen". Ich kenne dich nicht und antworte so, wie ich die Angaben in deiner Frage interpretiere.)
Zunächst mal finde ich es toll, dass du so ein enges Verhältnis zu deiner Familie hast.
Ich frage mich aber auch, ob du am neuen "Wohnort" schon richtig angekommen bist (ankommen willst?) oder dort nur übernachtest, während dein eigentliches Leben hauptsächlich bei der Familie stattfindet.
Ich denke, wenn du in der Unistadt echte Freunde und ein stabiles soziales Umfeld hättest, würdest du mehr Zeit dort verbringen, da sicher auch deine Kommilitonen am Wochenende Geburtstage feiern, Ausflüge machen, Sport treiben, spannende Dinge unternehmen usw.
Natürlich bleibt es dir überlassen, wie du dein Leben gestaltest, aber wenn du jedes Wochenende 10 Stunden alleine für die Fahrt aufbringen musst und willst, solltest du über einen Wechsel an eine nähergelegene Uni nachdenken.
Dort könntest du den sehr engen Kontakt zur Familie aufrechterhalten und gleichzeitig auch mal mit anderen Menschen etwas mehr Zeit verbringen.
Wer so eine große und herzliche Familie hat, vergisst schnell, dass es noch mehr interessante Zeitgenossen auf dem Planeten gibt, die vielleicht auch eine Chance auf eine Rolle in deinem Leben verdient haben.
Man muss überhaupt gar nichts. Wenn du dich bei deinen Eltern wohlfühlst, ist das völlig okay.
Wie sieht das von außen aus?
Das kann dir ja wohl schnurz Piep egal sein.