Ist es normal, dass sich ein Fußboden so extrem absenkt?
Meine Schwiegereltern fangen nächste Woche an, dass Elternhaus des Großvaters zu sanieren, nach dem die letzen Mieter Ende April ausgezogen sind. Im 1. Stock haben sich in einem Zimmer die alten Holzdielen verzogen, sodass sie sich ca. 15 cm abgesenkt haben und in der Zimmermitte eine Kuhle entstanden ist. Die letzten Mieter haben sich damit beholfen, einen Ziegelstein bzw. Teppichbodenfliesen unter die Möbel zu legen. Das Haus ist rund 200 Jahre alt und außer den Außenwänden im Erdgeschoß (Bruchstein) bestehen alle Wände aus Fachwerk mit Lehmgeflecht.
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4 Antworten
Ob normal oder nicht, die Absenkung ist vorhanden und bei einem 200 Jahre alten Haus möglich. Da sollte man den Dielenbelag aufnehmen und die Trägerbalken überprüfen. Wenn sich diese im Laufe der Zeit durchgebogen haben, so bleibt am Ende nur ein aufwändiger Austausch der alten Trägerbalken und Ersatz durch neue
Machbar wäre das. Es gibt Häuser die viel älter sind, die Fussböden uneben aber statisch ist nichts zu beanstanden..
Im 1. Stock haben sich in einem Zimmer die alten Holzdielen verzogen, sodass sie sich ca. 15 cm abgesenkt haben und in der Zimmermitte eine Kuhle entstanden ist.
15 cm sind schon extrem!
man müsste die Dielen hochnehmen und schauen, ob mit dem Untergrund noch alles in Ordnung ist, oder ob da was wegschimmelt, wegbröselt und weiter absackt
Der meinte, es wäre nichts Schlimmes, das Haus sei einfach nur am Ende der Nutzbarkeit angekommen.
Sorry, aber eine solche Aussage halte ich für ziemlich dumm und leichtfertig (kann auch Fachleuten passieren). Ein Durchhang von 15 cm entsteht nicht einfach so, auch nicht bei einem hohen Alter des Gebäudes. Bei einer solchen Verformung liegt zumindest der Verdacht nahe, dass die Deckenbalken z.B. durch holzzerstörende Pilze angegriffen sein könnten. Gab/gibt es irgendwelche Probleme mit Feuchtigkeit in dem Haus?
Ich würde dringend empfehlen, einen Holzgutachter / Sachverständigen für Holzschutz hinzuzuziehen. Da wird man auch mal ein paar Dielen aufnehmen müssen, um den Zustand der Deckenbalken begutachten zu können.
Da wird der Trägerbalken durch sein. Alte diele entfernen und runterschauen. 15cm ist nicht normal und ohne defekt der Unterkonstruktion nicht möglich.
Definitiv nein, möglicherweise sind die Holzbohlen durch Feuchtigkeit, Schwamm oder schlicht Bruch geschwächt.
Für eine Sanierung eines so alten Hauses muß man sich gründlich kundig machen, damit die Eigenschaft Denkmalschutz behalten werden kann. Steht Ihr mit den örtlichen Denkmalschützern in Verbindung, oder mit jemandem der Erfahrung in so einer speziellen Haussanierung hat?
Sonst kann es am Ende passieren, daß der Bau total verhunzt wird. Notfalls hier mal kontaktieren: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. – Home (altstadtfreunde-nuernberg.de) Die haben schon zahlreiche kostbare alte Häuser fachgerecht restauriert und können Euch Auskunft geben, wer in Eurer Gegend der beste Ansprechpartner ist. Wenn man das einfach selber zu machen versucht, kann dabei jede Menge schief gehen.
Der Architekt hat sich mit einem Statiker alles angeschaut. Der meinte, es wäre nichts Schlimmes, das Haus sei einfach nur am Ende der Nutzbarkeit angekommen.