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Künstler und Kunstwerk sollte man immer unabhängig voneinander sehen. Es wäre völlig unsinnig, Werke von Weltrang zu disqualifizieren, weil einem die politischen Ansichten des Autors nicht gefallen.

Es ist auch unsinnig, sich sein eigenes Leben zu beschränken und z.B. Harry Potter oder Merchandise nicht zu genießen, nur weil man irgendwelche politischen Ansichten nicht teilt.

Und nein, Rowling ist nicht transphob, sondern solche Vorwürfe sind wirklich ein absurder Auswuchs dieser um sich greifenden Empörungsmentalität.

J. K. Rowling ist nicht "transphob" im Sinne von "Hass oder Ablehnung von Transsexuellen", sondern hat nur eine kritische Meinung gegenüber der politisch-korrekten gesellschaftlichen Tendenz, alles pro-trans zu überhöhen. Ich habe für ihren Standpunkt durchaus Verständnis.

Ich finde den Shitstorm gegen Rowling nicht angemessen und ein völlig falsches Zeichen gegen Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. Meinungsfreiheit ergibt doch nur dann Sinn, wenn es die Freiheit der Andersdenkenden ist. Die gleiche Meinung zu erlauben, ist keine große Tat.

Und ja, natürlich darf man gegen Meinungen Stellung beziehen und Argumente dagegen vorbringen, aber man sollte nicht immer gleich die Person hinter der anderen Meinung verdammen, denn sonst wagt bald keiner mehr, eine andere Meinung auch nur zu äußern.

Man muss nicht ihrer Meinung sein, aber so schlimm finde ich diese Aussage hier zum Beispiel nicht. Ich kann zumindest die Sichtweise nachvollziehen:

"Wenn man Türen von Badezimmern und Umkleidekabinen für einen Mann öffnet, der sich als Frau fühlt oder glaubt eine zu sein, dann öffnet man die Tür für alle Männer, die hineinkommen möchten." Die, die gegen eine Befürwortung von Frauenräumen seien, seien nur diejenigen, "die privilegiert oder glücklich genug sind, niemals männliche Gewalt oder sexuelle Übergriffe erfahren zu haben, und die sich nie die Mühe gemacht haben, sich darüber zu informieren, wie weit verbreitet sie sind."

Sie sieht einfach den Schutz von Mädchen und Frauen als wichtiger an, als dass ein "sich als Frau fühlender" auf Damentoiletten oder gar Duschen gehen darf. Da hat sie recht, finde ich. Ich kann das nachvollziehen und ihre Meinung zumindest achten.

Ich würde mich grob in meiner eigenen Mündigkeit beschnitten fühlen, wenn ich einen offensichtlich biologischen Mann zwangsweise als Frau bezeichnen müsste. Das ist doch wohl erkennbar falsch und totaler Quatsch.

Ich akzeptiere, dass es das Phänomen Transsexualität gibt. Daher habe ich durchaus Verständnis dafür, dass biologisches Geschlecht und die sexuelle Identität bzw. das empfundene Geschlecht voneinander abweichen können.

Aber die eigene Identifizierung wandelt einen eben nicht zu dem anderen Geschlecht. Man ist keine Frau, weil man sich als Frau fühlt. Das gesamte Konzept der Transsexualität ergibt ja nur Sinn, weil tatsächliches biologisches Geschlecht und empfundenes Geschlecht voneinander abweichen, aber nicht weil sie gleich sind.

Noch ein Beispiel:

Eine Frau duscht mit ihrer kleinen Tochter in der Damendusche des Schwimmbads. Da kommt ein nackter Mann herein und wäscht sich vor den Augen der kleinen Tochter und erklärt dann: Keine Sorge, ich bin eine Frau. Ich habe mich bloß nicht operieren lassen.

Ich denke, solche Beispiele zeigen schon sehr gut, dass zwar jeder für sich selbst empfinden kann, was er will, aber das andere von außen natürlich trotzdem das biologische Geschlecht wahrnehmen und dieses biologische Geschlecht für die meisten Situationen relevant ist.


Krawallbotz  15.01.2022, 13:43

Danke- du kannst es besser in Worte fassen als ich - ich stimme dir zu 100% zu. 👍

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Ist es noch Moralisch vertretbar J.K Rowling zu unterstützen?
Alleine wenn man HP Merch oder so kauft unterstützt man sie ja

Inwiefern unterstützt man die Dame persönlich? Man kauf einfach ein Produkt.

Die betreffenden Äußerungen um die es in dem Fall geht, halte ich für verschroben. Trotzdem habe ich in meiner Jugend die Bücher gerne gelesen und mag sie noch heute.

Wo ist das Problem zwischen der weltanschaulichen Position einer Person und dem Produkt ihres künstlerischen Wirkens zu unterscheiden?

Musst du für dich selbst entscheiden. Vieles von dem was wir konsumieren (darunter fällt auch das lesen von Büchern, schauen von Serien, usw...) trägt zu irgendwas negativem bei. Man sollte sich halt bewusst sein, wo die Probleme liegen, und abwägen, ob man damit leben kann.

Persönlich werd ich nichts mehr lesen, dass Frau Rowling geschrieben hat. Gibt genug anderes, warum soll ich dann eine Person unterstützen, die ich problematisch finde?


Sasu1256  21.04.2022, 16:39

bist doch dann genauso…..kein bisschen besser oder anders

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FelixSH  21.04.2022, 20:20
@Sasu1256

Ich bin so wie andere, die Kpnstler nicht mehr unterstützen, weil diese Künstler problematisch sind? Ja, schon, und weiter? Wegen so einer banalen Aussage gräbst du diese alte Antwort aus? Wenn du was spezifischeres sagen willst, drück dich weniger kryptisch aus.

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Sasu1256  21.04.2022, 20:23
@FelixSH

problematisch weil sie nicht die Ansichten trägt die du hast???? Ganz schön untolerant und dann Toleranz bei anderen erwarten?

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FelixSH  21.04.2022, 20:36
@Sasu1256

Nein, problematisch weil sie transphobe Meinungen äußert, und dadurch Menschen herabwürdigt.

Ist dir wenigstens bewusst, dass du hier genau das machst wofür du mich kritisierst? Du willst dass ich Frau Rowlings Meinung toleriere (was ich übrigens auch tue, ich schreib ihr nicht mal Hassmail, sondern kritisiere nur ihre Haltung), aber tolerierst meine Meinung nicht. Siehst du wenigstens wie absurd das ist?

Sie darf ihre Meinung haben, aber ich darf auch eine Meinung zu ihrer haben. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße. Und selbstverständlich geb ich einer Autorin deren Meinung ich abstoßend finde kein Geld mehr, gibt ja genug andere Autoren mit denen ich keine Probleme hab.

Und nochmal, damits vielleicht durchdringt: Wenn du erwartest dass ich die Meinung anderer Leute toleriere, solltest du das vielleicht auch selbst vorleben. Du verlangst hier Toleranz, tolerierst meine Meinung aber auch nicht.

So viel dazu, wieso du es für nötig befunden hast so eine alte Antwort auszugraben ist mir trotzdem ein Rätsel. Schönes Leben noch.

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Ich wüsste nicht, inwiefern diese Autorin "Unterstützung" bräuchte, bekäme oder erbeten hätte.

Wem ihre Geschichten gefallen, der kann ihre Bücher kaufen. Wem nicht, der lässt es bleiben. Ansonsten steht diesem MENSCHEN seine Meinung zu wie allen anderen auch.

Ich finde ja. Ich bin der gleichen Meinung wie sie.

Und das, obwohl ich nie eines ihrer Bücher gelesen habe.

Ob es vertretbar ist, ist Deine Sache. Ich muss es selber wissen.