Ist es nicht irgendwo auch eine Behinderung, intelligent zu sein?

3 Antworten

Ja, wenn man so darüber nachdenkt, dann stimmt... aber nicht jede ,,intelligente'' Person macht sich immer Sorgen und lebt. Ich glaube, das ist eher Charaktersache. Ich meine, eine Person kann ja auch intelligent sein und sehr spontan handeln :D

Aber oftmals ist dies so, weil intelligente Leute den Drang haben, alles perfekt zu machen, weil sie sich, wenn ihnen etwas nicht gelingt, nicht mehr als intelligent ansehen.

Es gibt durchaus Menschen, die leiden darunter, dass sie sich in ihrem Umfeld nicht so entfalten können, wie es ihrer Persönlichkeit entspricht. Da die Intelligenz eines von mehreren Persönlichkeitsmerkmalen ist, liegt es nahe, dass es auch hier dieses Spannungsfeld im Extrembereich gibt. Das kann Stress erzeugen und tatsächlich krank machen.

Allerdings ist das Bild von sehr intelligenten Menschen in unserer Kultur auch sehr stark von Vorurteilen von sozialen Tollpatschen geprägt, die für ihr Umfeld zu abgehoben oder zu spießig daherkommen. Bestes Beispiel ist Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory", der als sehr erfolgreicher Wissenschaftler mit sehr kompromissloser und schonungsloser Vorgehensweise mit den Emotionen anderer dargestellt wird. Solche Fälle gibt es, keine Frage. Aber die gibt es umso häufiger, je weiter man die IQ-Skala hinabgeht. Tatsächlich tendiert die Fähigkeit, emotional und sozial feinfühlig zu sein, eher mit der Intelligenz auch zuzunehmen.

Daher kann ich der Aussage "hohe Intelligenz ist eine Behinderung" keinen Wahrheitsgehalt abgewinnen. Ich fände sie sogar eher vermessen denen gegenüber, die wirklich behindert sind. Allerdings ist die Aussage ein passendes Beispiel dafür, dass manchmal die Behinderung auch von der Gesellschaft gemacht wird. Sehr intelligente Menschen könnten anstatt rumzuheulen, dass sie "zu intelligent für die Mitmenschen sind" (machen eh nicht viele von denen, die meisten kommen von selbst darauf, wie man soziale Bedürfnisse befriedigt) an sich arbeiten, um sich sozial etwas anzupassen, Geduld im Umgang mit durchschnittlich intelligenten Menschen üben. Lernen, Dinge verständlich zu erklären, etc. Und genau daran könnte sich der Durchschnitt eine Scheibe abschneiden, um seinerseits auf schwächere Mitmenschen ein paar Schritte zuzugehen.

Du hast die völlig falsche Vorstellung von Intelligenz. ...

In·tel·li·genz
Substantiv, feminin [die]
1.
[ohne Plural] Fähigkeit [des Menschen], abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten
"ein Mensch von großer, überragender Intelligenz"
2.
[ohne Plural] Gesamtheit der Intellektuellen, Schicht der wissenschaftlich Gebildeten
"er gehört der Intelligenz an"
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung