Ist es haram als moslem in eine katholische friedhof bzw in ein friedhof zu spazieren einfach nurso? Oder dürfen solche orte nicht betreten?
Frage steht oben bitte normale kommentare nur die leute die es wissen sollen kommentieren
11 Antworten
Man darf als Muslim sogar in der Kirche beten (unter der Bedingung, dass man nicht Wandgemälde o.ä. anbetet). Spazieren gehen in einem christlichen Friedhof oder mal eine Kirche besichtigen ist da natürlich erst recht in Ordnung.
Und man soll selbstverständlich leben, aber auch an morgen denken. Daran denken, dass jeder Moment der letzte sein kann und dass man den morgen eventuell nicht mehr miterlebt. Dementsprechend sollte man leben.
https://www.youtube.com/watch?v=n11XdftKrC0&feature=youtube_gdata_player Ich denke dieser kurze Clip trifft auf dich zu. Höre insbesondere ab Minute 1:57 zu! (Hab aus Neugier mich auf deinem Profil umgesehen und da bestimmte Beiträge entdeckt)
Hallo AnonymLady1907,
soweit ich weiss, gibt es weder im Qu'ran noch in den Hadiths einen Hinweis, der einen Besuch auf einem Friedhof(Platz des Friedens) verbietet. Also ist es "halal".
Bei uns werden schliesslich auch Muslime auf dem Friedhof nach islamischem Ritus beerdigt, wenn sie den Rücktransport ins Heimatland nicht organisieren können. Und natürlich besuchen die Angehörigen dort ihre Verstorbenen.
Die Kirche ist wie die Moschee ein Haus Gottes. Und Gott lässt niemanden vor der Tür stehen. Wenn du eine Kirche, oder einen Dom/Kathedrale besuchen möchtest, gelten für dich die gleichen Regeln, wie für jeden anderen Besucher auch. Chinesen sind meist Buddhisten, oder Atheisten. Dennoch können sie unsere Kathedralen selbstverständlich auch besuchen. Dezente Kleidung wäre empfehlenswert, eine direkte Kleidervorschrift gibt es in Deutschland nicht, wohl aber in Italien und Spanien. Wenn du in islamischer Kleidung eine Kirche betrittst, ist das bereits "Dezent"(Arme und Beine bedeckt, kein Ausschnitt bis zum Bauch). Eine Vollverschleierung wäre vielleicht aus den aktuellen Gründen nicht so gerne gesehen. Es würde bei anderen Besuchern möglicherweise ein flaues Gefühl hinterlassen, aber verboten ist auch das nicht.
Fotografieren ist nicht immer erlaubt. Siehe Hinweisschilder. Kinder sollten nicht laut sein und herum rennen.
Der meist mit einer roten Kordel abgetrennte Altar-Bereich darf nicht betreten werden, das gilt aber auch für Christen.
Während einer Messe/Gottesdienst kannst du gerne als Muslima daran teilnehmen. Niemand verlangt, das du die christliche Liturgie/Ablauf kennst. Einfach dabeisein ist schon schon OK.
Ich selber habe 1997 die Haupt-Moschee von Kairouan/Tunesien besucht. Als Christ wusste ich, dass ich in den inneren Bereich dieses Heiligtums nicht hinein darf. Ein Imam sprach mich an und hat mir dennoch, bis auf einen Raum; alles gezeigt und erklärt. Ich fand das damals wunderbar und war sehr dankbar über diese Ehre.
Schade, dass so etwas heute in den meisten islamischen Ländern wohl gar nicht möglich ist, aber bei uns wärest du willkommen, ohne 'Missionierungs-Hintergedanken".
Gruss
di Colonna
Hallo AnonymLady1907,
Du schreist:
Danke:) aber oh man ein anderer sagt aber ganz was anderes bin verwirrt sorry:/
Ich bin davon überzeugt, dass so eine Verwirrung auch ein großes Geschenk sein kann.
Der eine sagt dies, der andere behauptet das. Und wo treibt sich nun die Wahrheit `rum?
Friedrich Schiller – der allerdings kein Muslim war – hat mal geschrieben, was im Leben – nach meinem Eindruck – für jeden Menschen wichtig ist:
Es ist nicht draußen, da sucht es der Tor,
Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.
Wenn Du einen christlichen Friedhof betrittst, mag Dich eine Stimmung ergreifen, die dem Ort angemessen ist. Diese Stimmung kommt aus Deiner „inneren Welt“. Und plötzlich kommt Dir der Gedanke, ob Dein Gang über einen katholischen Friedhof auch „haram“ ist.
Andere sollen Dir nun sagen, ob das, was Du tust, auch erlaubt ist.
Auf der Straße ist es bei uns nicht erlaubt, mit dem Auto auf der linken Straßenseite zu fahren. In England ist es verboten auf der rechten Straßenseite zu fahren. Dass wir uns auf Links- oder Rechtsverkehr in der Gesellschaft einigen müssen, ist leicht verständlich.
Aber woher nehmen wir die Entscheidungen, wenn es um unseren „Verkehr“ mit Gott geht? Da mag es erfahrene Menschen geben, die gute raten können. Aber ich glaube, dass die verbindlichen Antworten aus unserem Inneren zu uns kommen.
Und immer wenn Menschen daherkommen, die von sich behaupten, sie wissen ganz genau was Gott von Dir und von mir verlangt, dann schrillen bei mir die Alarmglocken.
Da lauert die große Gefahr, die jede Religion befallen kann: Missbrauch der Religionen zur Unterdrückung und Versklavung der Menschen:
Kreuzzüge, Inquisition, Völkermorde,, Steinigung , Eroberungskriege, Unterdrückung der Frauen, der „Islamische Saat“,….
Es gibt Gott sei Dank in den Religionen aber auch immer starke Strömungen, die diese Gefahren des Machtbissbrauchs erkennen.
Wenn Du eine Muslima bist, mag ich Dir die Schriften von Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī empfehlen. Was er im 13 Jahrhundert schrieb, finde ich heute hoch aktuell. Und ich meine, er sagt im folgenden Zitat auch Dir, wo Du die für Dich gültige Antwort finden kannst:
Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er
war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.
Rumi (1207 – 1273)
https://de.wikipedia.org/wiki/Dschal%C4%81l_ad-D%C4%ABn_ar-R%C5%ABm%C4%AB
aaaach da brauchst du dir garnichts denken :)
würde auch gern mal eine moschee schauen, aber weiß nicht ob ich da wilkommen bin
bin zwar nicht wirklich oft in der kirche, da ich eine andere art von glauben lebe, aber wie ich so mitbekomm freuen sich die meisten sehr wenn auch mal unsere wundervollen muslimischen mitmenschen die kirche besuchen :)
also nur zu :)
lg
Frauen sind ebenfalls willkommen. Schuhe ausziehen, dezente Kleidung, keine Tank-Tops und Shorts, das geht OK. Es gibt einen Raum, der nur den Männern vorbehalten ist. In machen Moscheen dürfen aber interessierte, nicht-muslimische Frauen zumindest einen Blick hinein werfen. Alles natürlich ausserhalb der Gebetszeiten und am besten vorher mit Anmeldung. Die meisten Imame freuen sich über ein solches Interesse und machen eine Exklusiv-Führung.
Natürlich kannst du da spazieren gehen!
In Deutschland und anderen Ländern ist das ganze Land gepflastert mit Friedhöfen, die als solche nicht mehr zu erkennen sind. Darüber sind Wälder, Felder und Wiesen angelegt bzw. gewachsen, ganze Städte gebaut usw. Das natürlich alles im Laufe der Jahrtausende, aber die Gebeine von Atheisten und irgendwelchen Gläubigen liegen noch da. Im Grunde genommen gehen wir in Deutschland und wohl in der ganzen Welt nur über "Friedhöfe".
Jeder außer Frauen