Ist es gut, dass Deserteuren ein Denkmal gesetzt wird?

3 Antworten

Der unbekannte Deserteur würde auch Kriegsverbrecher aus der NS-Zeit ehren, die sich am Ende des zweiten Weltkrieges unter falschem Namen abgesetzt haben, um einer Verurteilung zu entgehen.

Das finde ich hochgradig unpassend.


Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 08:28

Das ist nicht ganz das Gleiche! Ein Deserteur lässt seine Kameraden im Stich.

KoboltImKopf  29.03.2025, 09:50
@Still

Schon. Ein Teil der geflohenen Nazis hat sich nach dem Ende des Krieges abgesetzt. Ein Teil bereits vor dem offiziellen Kriegsende. Letztere sind Desateure.

Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 09:53
@KoboltImKopf

Ein Deserteur ist ein kämpfender Soldat, der sich von der Truppe unerlaubt entfernt! "Nazis" sind politisch Verantwortliche (gewesen)

Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 17:43
@KoboltImKopf
Nein.Es gab auch unter den kämpfenden Soldaten Nazis.

Die waren höchstens Mitglieder in der NSDAP.

Der Begriff "NAZI" meint eigentlich in verantwortlicher Position befindliche Personen, die aus dieser heraus Verbrechen begangen haben.

Dann gab es noch die "SS", die für sehr viele Gräueltaten verantwortlich war. Da ist aber unter Garantie niemand desertiert.

KoboltImKopf  29.03.2025, 18:35
@Still

Wikipedia: "Nazi ist ein Kurzwort für einen Anhänger des Nationalsozialismus"

Damit sind nicht nur Verantwortliche in hohen Positionen gemeint. Woher hast du diese Aussage?

Selbstverständlich gilt daher: Jedes einzelne Mitglied der NSDAP ist ein Nazi. Es gab damals übrigens auch Millionen Menschen, die nicht gerade durch Widerstand aufgefallen sind, die aber zu keinem Zeitpunkt Mitglied der NSDAP waren.

Ja, die SS war an vielen Gräueltaten beteiligt. Aber es war nicht nur die SS. Da gab es auch "normale" Soldaten. Hierzu gibt es zahlreiche Quellen. Ein Teil davon war z.B. in den Wehrmachtsausstellungen zu sehen. Krieg bringt nicht unbedingt das Beste im Menschen hervor. Ich hoffe, dass wir das nie erleben.

Und natürlich gab es auch SS-Mitglieder, die desertiert sind.

Soldaten desertieren aus vielen Gründen. Solche, die den Krieg nie gewollt haben. Aber auch halt auch solche, die erst Feuer und Flamme waren und den "Feind" nicht als Menschen gesehen haben und es hinterher nicht gewesen sein wollen. Über erstere Gruppe möchte ich nicht urteilen. Warum auch? Bei letzterer fällt es mir schwer dies nicht zu tun.

Es schadet sicher nicht, darüber nach zu denken. Ein Denkmal drückt halt eher eine Ehrung oder absolute Zustimmung aus, die ich persönlich hier mehr als merkwürdig finden würde. Es wäre besser auf andere Art und Weise zum Nachdenken an zu regen. Vielleicht mit einer Wanderausstellung zum Thema. Das hätte auch mehr Kontext als ein Denkmal.

Denkmäler müssen nicht immer positiven Aspekten zugeordnet sein.

Es gibt da ja auch die Unterkategorie: Mahnmal.

Ich finde es schon in Ordnung, dass es auch Denkmäler gibt, bei denen man gemischte Gefühle haben kann.

LG


Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 08:51

Wie würdest du denn den die Tat eines Deserteurs "ehren" wollen? Verdankt die Gesellschaft diesen Menschen etwas?

Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 09:38
@Zwitscherling

Falls du deine Antwort meinst ; - )

Wie sollte denn ein Mahnmal aussehen und würde es mahnen, keine Fahnenflucht zu begehen oder was soll es aussagen?!

(Bleibt bei der Truppe; sonst tot!)

Zwitscherling  29.03.2025, 10:02
@Still
Wie sollte denn ein Mahnmal aussehen und würde es mahnen, keine Fahnenflucht zu begehen oder was soll es aussagen?!

Deine Frage ist auch schon die Antwort. Denkmäler sollen zum denken anregen. An geschichtliche Ereignisse erinnern. Ob man sie ehrt oder zur Mahnung nimmt ist einem meist selbst überlassen

Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 10:05
@Zwitscherling

Zwischen mahnen und ehren liegen aber Welten!

Es handelt sich schließlich bis zum heutigen Tag um eine Straftat!

Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 10:14
@Zwitscherling

Und was machen wir jetzt? Willst du ihnen ein Denkmal/Mahnmal stellen? Spendest du dafür?

Zwitscherling  29.03.2025, 10:38
@Still
Willst du ihnen ein Denkmal/Mahnmal stellen?

Ob ich das will? Nein. Ich habe aber auch nichts dagegen.

Spendest du dafür?

Höchstens, in Form von Steuern.

der seine Kameraden im Stich gelassen hat

Das sind nicht 'seine Kameraden'. Wenn jemanden gezwungen wird zu kämpfen, dann ist er Gefangener der eigenen Heimat und Diesertieren absolut verständlich.


Still 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 08:53

Eine Solidargemeinschaft, auch oder gerade erzwungen, verlassen? Nach mir die Sintflut?! Ich kann das menschlich nachvollziehen, aber dafür ein Denkmal??!!

DrLubinski  29.03.2025, 09:12
@Still
Eine Solidargemeinschaft

ist es nicht wenn sie

erzwungen

ist.

Nach mir die Sintflut?!

Haben sich zuerst die Staatsoberhäupter gedacht die nie in den Krieg ziehen werden aber unzählige Menschen in den Tod schicken.

aber dafür ein Denkmal??!!

Das Denkmal nehme ich dann so wahr dass sich keiner einen Krieg aussucht und dementsprechend als Deserteur einen Ausweg sucht. Es ist ja auch nicht 'mein Land' für das ich mich zerfetzen lassen soll sondern allein der Zwang. Ich bin nichtmal auf diesem zufällig eingegrenzten Fleckchen Land geboren, und jetzt soll ich mich dafür massakrieren lassen?