Ist es eine schlechte Idee als Hartz 4 Empfänger Motorradzu fahren?
Meine Eltern sind Hartz 4 Empfänger, da mein Vater eine Nierenschädingung hat und meine Mutter muss noch B1 machen an mit dem Arbeiten anzufangen. Und weil ich vor 1 Monat 17 geworden bin habe ich mit dem Bf17 Schein angefangen. Den will ich bis August fertig kriegen, um dann mit dem A2 Schein anzufangen. Nur mache ich mir Sorgen das ich meine Eltern damit überfordere (finanziell). Falls das mit den Führerscheinen klappen sollte würde ich meine Eltern sicher nicht noch nach einem Motorrad fragen. Dafür hab ich mein gespartes Geld damit will ich mir ein Motorrad so von 2000-3500€ kaufen. Aber natürlich gibt es auch Nebenkosten und ich frage ich ob ich mir das als ,,Hartz4 Kind" leisten kann. Oder besser gesagt meine Eltern. Für Sprit Änderungen am Bine etc. würde ich natürlich selber zahlen durch minijobs. Was sagt ihr?
6 Antworten
Ehrlich? Motorradfahren ist ein sehr teures Hobby. Neben dem Kauf der Maschine und der Schutzkleidung (1500€) kommen nicht unerhebliche laufende Kosten auf dich zu.
Selbst bei einer zuverlässigen Maschine wirds teuer.
Für meine Maschine gilt jährlich:
Versicherung: 180€
KfZ-Steuer: 69€
Sprit: 1400€ (ca. 14.000km)
Inspektionen: 1x klein 160€, 1x groß 400€
Reifensatz: 2x 350€ inkl. Montage
Dazu kommen dann ca. alle 2 Jahre noch andere Verschleißteile wie Bremsbeläge, Kettensatz..... (~300€)
Das ergibt monatlich ~270€. Neue Motorradklamotten, Zubehör (Taschen, Hebelchen,u.a.), Motorradtreffen, Übernachtungen usw. nicht eingerechnet.
Kann ich bestätigen, bei mir sieht‘s genauso aus. Den Kauf / Wertverlust von Maschine und Ausrüstung könnte man auch noch einrechnen - dann wird‘s das doppelte.
Mit 17 kannst du auch etwas mehr arbeiten, aber da du bei denen wohnst, wird das selbst mit nem Nebenjob schwierig, da es angerechnet wird und du weniger bekommst und dann wird es mit dem Unterhalt schwer. Du musst mit deinen Eltern drüber reden wie die finanzielle Lage aussieht und in wie weit sie dich unterstützen können
Nur mache ich mir Sorgen das ich meine Eltern damit überfordere (finanziell).
Diese Gedanken hättest Du Dir vorher machen sollen.
Ich hoffe, daß das Jobcenter von den 2.000 € - 3.500 € weiß, da es ansonsten Ärger geben kann.
Für Sprit Änderungen am Bine etc. würde ich natürlich selber zahlen durch minijobs.
Durch einen Minijob hat man im ALG 2 - Bezug maximal 170 € mehr im Monat, da der Rest des Verdienstes angerechnet wird. Ob diese 170 € dazu ausreichen, ein Motorrad zu unterhalten, weiß ich nicht, da ich keines fahre.
Pauschale Antwort auf Deine Titelfrage: da aus meiner Sicht unnötiger Luxus, grundsätzlich Ja.
Soweit ich die Hartz IV-Regeln verstanden habe, solltest Du kein Fahrzeug auf Deinen Namen oder den Namen Deiner Eltern angemeldet haben.
Die Schwester einer Bekannten hatte auch mal Hartz IV bekommen, als sie aus den USA zurückkehrte. Sie hat dann das Auto ihres Vaters gefahren, das auch weiterhin auf seinen Namen lief. Somit hatte sie selber allen Kriterien der Hartz IV-Regeln entsprochen und trotzdem ein Fahrzeug.
Das ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich vermute mal, dass es heute nicht anders ist. Und solange Du dem Haushalt Deiner Eltern zugerechnet wirst, wird auch Dein Einkommen dem zugerechnet.
Änderungen am Bine
Welche Änderungen sollen das sein? Hört sich für mich nach Unnötigem an.
Die ca.1000 Euro für ordentliche Schutzkleidung hast du einkalkuliert?
Ich denke du wirst das Motorradfahren sein lassen müssen, bis du auf eigenen Beinen stehst. Bis dahin kannst ja Mal eine Maschine mieten. Vor dem Motorrad kommt ja eigentlich zuerst ein Auto.