Ist es ein Widerspruch, als Atheist Weihnachten (also ohne Religionsbezug) zu feiern?

Das Ergebnis basiert auf 58 Abstimmungen

Nein 83%
Ja 17%

27 Antworten

Nein

Nein, natürlich ist das kein Widerspruch. Als ob ich nur dann Feste feiern könnte, wenn ich nach der Pfeife derjenigen tanze, die versuchen, das Fest für sich zu vereinnahmen!

Wenn ich ein bestimmtes Fest feiern möchte, dann tue ich das. Die Hintergründe, weswegen ich dieses Fest feiere, gehen niemand anderen etwas an – höchstens diejenigen, die gedenken, dieses Fest gemeinsam mit mir zu feiern.


HubertWurst123  23.10.2021, 21:25

Weihnachten ist ein christliches Fest. Nicht die Christen vereinnahmen das Fest für sich, sondern eigentlich die, die es ohne den ursprünglichen Hintergrund feiern, zumindest wenn sie es Weihnachten nennen. Natürlich können und dürfen sie feiern, so oft und für was sie wollen, es ist dann aber eben nicht das "richtige" Weihnachten.

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HubertWurst123  23.10.2021, 21:27

Weihnachten ist ein christliches Fest. Nicht die Christen vereinnahmen das Fest für sich, sondern eigentlich die, die es ohne den ursprünglichen Hintergrund feiern, zumindest wenn sie es Weihnachten nennen. Natürlich können und dürfen sie feiern, so oft und für was sie wollen, es ist dann aber eben nicht das "richtige" Weihnachten.

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HubertWurst123  23.10.2021, 21:28

Sorry sollte eigentlich nicht 2 mal gesendet werden keine Ahnung warum doch

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Nein

Wenn man die Geschichte dieses Datums bedenkt, ist es nicht mal ein christliches Fest, sondern von den Christen selbst "vereinnahmt", um heidnische Bräuche zu unterwandern. Ja, harte Worte. Es ist aber einfach so. Denn das war auch der gewünschte Effekt.

Am 21.12./22.12. wurde in vielen Kulturen die Wintersonnenwende gefeiert. Oder eben ein entsprechendes Äquivalent, wie die Geburt des jeweiligen Sonnengottes.

Die Römer legten schon ca. 500 v.Ch. das Fest der Geburt ihres Sonnengottes Sol auf den 25.12.. zum diesem Datum wurde auch das skandinavische Fest Jul schön gefeiert (es kam zwischenzeitlich zu einer Umdeutung des Datums zur Wintersonnenwende).

Den damaligen Kirchen, im 5. Jahrhundert n.Chr.), missfiel es, dass die heidnischen Feste nicht an Bedeutung verloren, weshalb sie die Feier zu Christi Geburt ebenfalls auf dieses Datum legten. Eben um Feste zur Wintersonnenwende (Germanen), Jul und Sols Geburtstag, zu verdrängen. Hat ja auch geklappt.

Auch das Judentum feiert in diesem Zeitraum Chanukka, das 8 tägige Lichterfest, zu Ehren der Wiedereinweihung des 2. Tempels zu Jerusalem.

Die Geburt Christi als unbefleckte Empfängnis, ist ebenfalls nicht "neu" gewesen und daher auch nicht einmalig. Zum Beispiel wurde in der ägyptischen Mythologie Horus von Isis "unbefleckt" empfangen. So wie auch Dionysos in der griechischen Mythologie als "unbefleckt" empfangen galt.

Der Weihnachtsbaum ist ebenfalls heidnischen Ursprungs. So wurden Tannenzweige und Tannenbäume in der Wohnstatt aufgehangen und aufgestellt, als Zeichen für den Frühling durch die immergrünen Zweige, um die bösen Geistern während der Rauhnächte fernzuhalten.

Die Rauhnächte sind ebenfalls eine heidnische Tradition. Es waren in der Regel 12 Nächte zwischen den Jahren. Entweder vom 21.12. an gezählt, oder beginnend am 25.12.. Gingen, welch ein Zufall, im letzten Fall, bis zum Tag der drei heiligen Könige, am 6.01.. Diese Zeit galt als besonders geeignet für magische Rituale und Anrufungen, hauptsächlich zum Schutz gegen eben jene bösen Geister, wie Kobolde und Alben. Ebenfalls Akte, die den Christen ein Dorn im Auge waren, ist Magie doch Teufelswerk.

Auch das Schenken zu Weihnachten hat nichts mit Jesus Christus in dem Sinne zu tun. Sondern ist, wir kennen ihn hier alle, auf den heiligen Nikolaus zurück zu führen.

Ich selbst feiere sehr gerne Weihnachten. Ich bin auch christlich (röm.kath.) aufgewachsen. Allerdings ehre ich da auch die alten Bräuche und begehe die Tage in Dankbarkeit und Liebe für meine Familie und Freunde. Es ist eine für mich durchaus besondere Zeit des Jahres.

Woher ich das weiß:Hobby – Recherche
Nein

Nein, es ist kein Widerspruch, denn wie du schon vermutet hast:

Das alles kommt ja meines Wissens auch von den Germanen und nicht vom Christentum.

Ja, Weihnachten (und Ostern übrigens auch) ist ein heidnisches Fest.

Es spricht sogar einiges gegen den 25.12. als Geburtstag Jesu.

An welchem Tag Jesus tatsächlich geboren wurde, ist unklar. Es kursieren lediglich Interpretationen von Bibelpassagen, die auf ein Geburtsdatum    im Herbst hinweisen. 
So fand in der Zeit, als Jesus geboren wurde, eine Volkszählung statt. Solche Erhebungen wurden traditionellerweise in der Zeit nach der Ernte, also im   September oder Oktober durchgeführt.

Quelle: https://www.srf.ch/sendungen/einstein/einstein/wo-liegt-der-ursprung-von-weihnachten

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Im Gegenteil:

Die Kirche versuchte sogar das Weihnachtsfest zu verbieten:

400 Jahre nach Christi Geburt verboten die damaligen Kirchenoberhäupter die Festlichkeit – ohne Erfolg. Zu stark war die gesellschaftliche Verankerung.

Quelle: https://www.srf.ch/sendungen/einstein/einstein/wo-liegt-der-ursprung-von-weihnachten

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Der 25.12. galt schon seit jeher als besonderer Tag, bei vielen Kulturen.

Daher ist nicht verwunderlich, daß trotz der Hinweise in der Bibel welche auf September oder Oktober hinweisen (und die Hirten noch draußen waren), dennoch dieser Tag gewählt wurde:

Von alters her hatte der 25. Dezember eine herausragende Bedeutung.
So galt er in den antiken Kulturen als Tag der Sonnenwende:
Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert.
Bei den alten Ägyptern hingegen wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt.
Auch die feierlichen Sarturnalien zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes, fanden bei den Römern an diesem Tag statt.
Und schließlich feierten die Germanen im norddeutschen Raum bis hoch nach Skandinavien ihr Mittwinterfest oder Julfest, welches zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest war

Quelle: https://cms.vivat.de/themenwelten/jahreskreis/weihnachten/index.html

Um    500 vor Christus machten die Römer den    25. Dezember zum Geburtstag ihres Sonnengottes Sol und die    Germanen zelebrierten ein Fest mit dem Namen Jul, was in skandinavischen Sprachen heute noch Weihnachten bedeutet.

Quelle: https://www.srf.ch/sendungen/einstein/einstein/wo-liegt-der-ursprung-von-weihnachten

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Und hier noch eine (scheinbar jüdisch-messianische) Seite, die harsche Worte über Weihnachten findet:

Doch die Geburt JAHUSCHUAS, unseres Erlösers, hatte noch nie etwas mit Weihnachten zu tun! Obwohl die Bibel das Geburtsdatum des Messias nicht angibt, so sind sich doch die meisten Gelehrten einig, dass Seine Geburt im   Herbst stattfand und nicht am   25.Dezember!
Kurz nach der Sintflut begann man den 25. Dezember als Geburtstag des Tammuz zu feiern, der als Reinkarnation Nimrods galt. Die modernen Weihnachtstraditionen stammen direkt aus dem antiken Babylon und dem heidnischen Rom.
Nicht nur die Römer verehrten diesen bösartigen Gott. Der Saturnskult beherrschte das religiöse Denken in der antiken Welt. In Rebellion gegen den Himmel beteten selbst die Israeliten Saturn an. Wenn die Israeliten den Glauben an ihren Schöpfer verließen, wandten sie sich oft dem Götzen Saturn zu, den die Bibel als Kiun, Moloch oder Rephan erwähnt. Sogar die Israeliten brachten ihre Kinder diesem abscheulichen, blutdurstigen Gott als Opfer dar.
Trotz der Gewalt und des Blutvergießens waren die Saturnalien eine Zeit zum Feiern und Fröhlichsein. Diese verschiedenen antiken Festbräuche zu Ehren des blutrünstigsten Gottes haben sich bis heute erhalten und erfreuen sich als Weihnachtstraditionen weltweiter Beliebtheit.
Sogar unser Bild vom Weihnachtsmann oder Santa Klaus sieht Saturn auffallend ähnlich: ein alter Mann mit einem langen Bart, umringt von Kindern.
Die Heiden kannten JAHUWAH, den Schöpfer, nicht. Sie verehrten dämonische Götzen, weil sie es nicht besser wussten. Von den heutigen Christen kann man das jedoch nicht behaupten.

https://www.worldslastchance.com/german/yahuwahs-calendar/weihnachten-ursprung-geschichte-traditionen.html

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Daher können Atheisten ruhig aus Tradition Weihnachten feiern.

Bei Christen hingegen ist es genau genommen sogar Götzendienst und müsste von ihnen eigentlich strikt abgelehnt werden.

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Nein

Ich habe Weihnachten nie als Religiöses Fest empfunden, Religion spielte dabei bei uns zum Glück nie eine Rolle.

Für mich ist Weihnachten ein traditionelles Familienfest.

Im Grunde hat Weihnachten samt Bräuchen auch echt nix mit dem Christentum zu tun, außer das es heutzutage als Christliches Fest gilt. selbst das Datum wurde von einem anderen Fest übernommen.

Man hat eben alles getan, um möglichst viele Menschen vom Christentum zu "überzeugen"

Nein

Das kommt darauf an, in welcher Weise du "Atheist" bist. Wenn du strikt alles ablehnst, was mit Religionen zu tun hat, dann wäre es konsequent, auch Weihnachten nicht zu feiern. Es steht dir natürlich trotzdem frei, in dieser Zeit stattdessen die Wintersonnenwende oder Anti-Weihnachten oder das Keksebacken zu feiern, weil die gesetzlichen Feiertage dafür einfach praktisch sind.

Wenn du einfach nur nicht an Götter glaubst, kannst du meiner Meinung nach trotzdem Weihnachten auch in christlichen Formen feiern, weil du es mit anderen zusammen feiern kannst, es stimmungsvoll ist, in die Jahreszeit passt und eine liebgewonnene Tradition ist. Kann dir ja niemand verbieten, nicht mal ein Gott.

Dass das alles von den Germanen kommt, stimmt übrigens nicht. Christbaum und Weihnachtsmann sind relativ junge Entwicklungen aus christlichem Zusammenhang. Der Termin hängt sich jedoch an ein altes heidnisches Fest anlässlich der Wintersonnenwende dran. Vorbild war aber ein Fest für den römischen Sonnengott (Sol invictus) am 25. Dezember. Als man im Römischen Reich begann, Weihnachten an diesem Termin zu feiern, waren die Germanen noch gar nicht christianisiert. Es gab also keinen Grund, ein germanisches Fest zum Vorbild zu nehmen.