Ist eine Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr erforderlich?

12 Antworten

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Es wäre schon gut, wenn DE zumindest sagen könnte "Wir sind friedlich, von uns geht keine Gefahr aus, aber greif uns besser nicht an, wir werden uns wehren und können auch unseren Freunden helfen."

Pistorius sprach auch nicht von einer Angriffsfähigkeit, sondern davon, dass er eine Kriegsgefahr in Europa sieht und Deutschland seine Bündnistauglichkeit verbessern muss. Wir gehören nun mal einem Militärbündnis an.

Dass unsere Soldaten "PENG!" rufen müssen, weil sie keine Ammo mehr haben, das kann in jedem Fall nicht so bleiben, es ist peinlich.


guenterhalt  13.11.2023, 12:33
Dass unsere Soldaten "PENG!" rufen müssen, weil sie keine Ammo mehr haben,

das kommt davon, wenn man alles in die Ukraine liefert.

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NEIN

Unter gar keine Umständen ist eine solcher erforderlich. Warum auch? Legen unsere gesetze nicht fest, dass von "(Bundes)Deutschem Boden" nie wieder Krieg ausgehen darf?

Und was die Verteidigung betrifft - sind wir mal ehrlich - wer will denn noch in die BRD einfallen? Die Wirtschaft geht langsam aber sicher zu Grunde, das kapitalistische System bricht zusammen und wir gehen langsam aber sicher immer mehr in Richtung "Marschall-Plan", weil immer mehr Produktionen in die VR China oder andere Billigst-Lohnländer abwandern.

Die Bundeswehr sollte man auf einen Stand von 25.000 bis 50.000 Mann herunterfahren und diese so ausrüsten, dass sie ein fester Teil des bundesweiten Katastrophenschutzes werden (so wie in der Republik Österreich). Eine Ausrüstung mit schweren Waffen ist dann nicht mehr notwendig - allenfalls mit schweren Zug- und Transportfahrzeugen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!
Von Experte kami1a, UserMod Light bestätigt
Ist eine Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr erforderlich? JA

Zunächst einmal ist der Verteidigungsminister auch nur ein Ministerium wie zB das Auswärtige Amt oder Finanzministerium, was bedeutet, das die Ministerien ihre staatliche Pflicht zu erfüllen haben.

Die BW ist im NATO-Verbund bedingt gut aufgestellt, weil sowohl Instandhaltungsrückstand als auch jahrelange Mangelwirtschaft regierten.

Freiheit, Demokratie wächst nicht am Baum, sondern muss geschützt werden, wie der Überfall von Kriegsverbrecher Putin auf die Ukraine zeigte.

Diktatoren-Putin, Lukaschenko, Xi Jinping, Assad, Kim Jong-un, Erdogan...aber auch Mullahs und Taliban machen eine Landesverteidigung durch die BW erforderlich, die bei Angriffen durch Terrorgruppen auch im Inland eingesetzt werden sollte, weil man sowohl über die Materials als auch Man-Power verfügt um solchen kriegsähnlichen Lagen zu begegnen.

Hier sind die SEK der Länder/Bund nicht materiell hinreichend ausgerüstet und haben zudem nur polizeiliche Langen trainiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Er könne verstehen, dass man sich an dem von ihm selbst verwendeten Begriff "kriegstüchtig" störe, erklärte Pistorius. "Vielleicht sollte man sich mal darüber unterhalten, was hinter dem Wort 'kriegstüchtig' steht: Tüchtigkeit ist eine besondere Form der Tauglichkeit - im Sinne von 'etwas beherrschen zu können'."
Abschreckung könne man nur gewährleisten, wenn man sich aus einer Position der Stärke verteidigungsbereit zeige. Keinesfalls sei damit gemeint, dass man einen Krieg anstrebe, betonte Pistorius: "Das ist das Letzte, was ich will: einen Krieg führen."  

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/pistorius-bundeswehr-114.html

Natürlich ist eine "Kriegstüchtigkeit" erforderlich. Genau wie eine Kriegstauglichkeit. Der Begriff sagt doch nichts weiter aus, dass man im Fall eines Krieges auch fähig ist sich zu wehren. Die Bundeswehr muss also so weit fit gemacht werden, dass sie sich nicht zu Tode verwaltet, sondern die Soldaten und Soldatinnen in allem ausgebildet sind was sie in ihrem Bereich benötigen und auch entsprechend ausgerüstet sind.

Mann kann sich jetzt am Begriff "Krieg" hochhangeln. Aber ein Krieg ist es auch, wenn Deutschland angegriffen werden würde. Es bedeutet keineswegs, dass der Krieg von Deutschland ausgeht!

„Tauglich“ bedeutet zunächst einmal nichts Anderes, als „geeignet“ zu sein – „Kriegstauglichkeit“ wäre also die „Eignung für den Krieg“. Davon ausgehend, dass bei der Verwendung des Begriffes die Nutzung der allgemeinen Umgangssprache im Vordergrund stand und nicht zuvorderst die Terminologiearbeit bemüht wurde, ist dies für eine Begriffsdefinition allerdings zu wenig, denn letztlich dient militärisches Gerät dazu, zur (erfolgreichen) Erfüllung von Aufgaben beizutragen. Dies führt mit Blick auf die oben verwendeten Begriffe wieder nah an den Fähigkeitsbegriff heran. Im Zusammenschluss der Betrachtung entsteht so der Definitionsversuch:
Definitionsversuch
„Kriegstauglichkeit ist die nachgewiesene Eignung, mit den eigenen personellen, materiellen, infrastrukturellen, organisatorischen sowie betrieblichen Fähigkeiten, weitestgehend ohne Abstützung auf Leistungen Dritter, im dauerhaften, hochintensiven Gefecht mit einem gleichwertigen Gegner erfolgreich zu sein.“

https://soldat-und-technik.de/2021/06/streitkraefte/27323/zum-begriff-der-kriegstauglichkeit/

Der Begriff "Kriegstauglichkeit" wurde auch schon früher in Reden verwendet und Niemand hat da eine Welle draus gemacht!

Es geht bei der Begrifflichkeit doch im Prinzip nur darum aufzuzeigen, dass die derzeitige Bedrohungslage enorm zugenommen hat. Und Deutschland sich eben nicht hinstellen sollte und um Hilfe ruft bei den Bündnispartnern, weil unsere Bundeswehr nicht in der Lage ist die entsprechende Tauglichkeit einzubringen unser Land zu verteidigen.

Kriegstauglich nun gleichsetzen zu wollen mit "Deutschland will angreifen" ist Unsinn und selbstverständlich hat es mit der Verteidigung zu tun!

Greift uns beispielsweise Russland an, dann sind wir in einem Krieg. Und dafür muss die Bundeswehr vorbereitet werden, also tauglich gemacht werden.

Von Experte Kessie1 bestätigt

Natürlich

Die Wortwahl mag bei einigen Naiven falsch angekommen sein, bei vielen gar mit Absicht doch spricht er wichtige Dinge an welche in Deutschland bei vielen Menschen gar nicht mehr verhaftet sind.

Wofür besitzt ein Staat wie Deutschland denn eine Armee? Um bei Katastropheneinsätzen zu helfen? Jeder sollte sich bewusst machen was die eigentliche Aufgabe der Bundeswehr ist. Das Handwerk des Soldaten ist der Krieg. Die Aufgabe der Bundeswehr die Landes und Bündnissverteidigung. Niemand wünscht sich diesen Ernstfall nur sollte man die Augen nicht vor der Realität verschließen.

Genau das ist aber seit Jahrzehnten in Deutschland geschehen. Nicht nur politisch, in Folge militärisch sondern auch gesellschaftlich. Mit dem Ende des kalten Krieges wurde die Bundeswehr massiv verkleinert, auf Auslandseinsätze umgestellt, man war vermeintlich nur noch von Freunden umgeben. Es wurde an allem gespart. In der Politik war mit dem Thema nichts mehr zu holen, der Wähler spätestens mit Aussetzung der Wehrpflicht nahezu vollkommen losgelöst vom Thema. Für einen Großteil der Gesellschaft fand das Thema Bundeswehr überhaupt nicht mehr statt.

Spätestens mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sollte eigentlich jedem Bürger dieses Landes bewusst werden das unsere Werte, unsere Lebensweise alles was wir schätzen real bedroht sind. Mit Russland, China, Nordkorea und dem Iran gibt es eine Allianz die alles oben genannte verabscheuen. Hochgerüstete Diktaturen die zugern auf ihre Chance lauern.

Vieleicht nicht kurzfristig aber auf lange Sicht sollte man sich darauf einstellen. Es reicht allein auf manche Verlautbarungen zu hören. Ein Medwedew droht nahezu wöchentlich dem Westen. Dieser Mann ist der stellvertretende Leiter des nationalen Sicherheitsrates der größten Atommacht der Welt! Und forderte Putin nicht vor dem Überfall auf die Ukraine die Natogrenze zurück auf die Position von 1996. Es ist nicht schwer zu erahnen was nach einer schnellen Kapitulation der Ukraine geschehen wäre. Eine Ausdehnung des russischen Expansionsbestrebungen scheiterte bisher lediglich an der eigenen Selbstüberschätzung. Länder wie der Iran oder Nordkorea können sich mit ihrer Unterstützung Russlands vermeintlich profilieren und China löst sich nicht von Russland hat es doch ganz eigene Ambitionen.

Wenn Pistorius nun von kriegstüchtig redet ist das keine Kriegsrethorik sondern ein wachrütteln nicht nur an die Politik mit Blick auf das eigene Ressort gerichtet sondern auch an die Gesellschaft.

Jene sollte wissen das die Bundeswehr für unser Land ebenso wichtig ist wie die Feuerwehr welche auch niemand in Frage stellen würde.

Niemand möchte deren Einsatz nur sollte man auf einen Ernstfall gut vorbereitet sein.

Im übrigen ist den Staaten des ehemaligen Ostblocks, dem Baltikum und Skandinavien diese Gefahr schon lange bewusst. Dort gibt es ein breites gesellschaftliches Verständnis zu Fragen der Verteidigung.

Diese Antwort stammt vom 2.11.2023.

https://www.gutefrage.net/frage/krieg-deutschland-pistorius#answer-521109283