Ist eine Friseurausbildung ohne Haare schneiden erlaubt?
Hallo liebe Community,
Ich will nicht dass die Frage gelöscht wird, denn es ist eine richtige Frage und kein Trollbeitrag oder eine nicht ernst zunehmende Frage, daher von Anfang bis zum Schluss lesen!!!
Meine Ex mit der ich trotzdem noch zusammen wohne hatte Gestern in einer der besten und prominentesten Friseuren Deutschlands xy ein Vorstellungsgespräch und gleichzeitig eine art Probetag.
Sie darf dort in der Ausbildung aber keine Haare schneiden, da Prominente Gäste da sind und dort auf keinen Fall ein Fehler gemacht werden darf, nach der Ausbildung darf sie dort dann Haare schneiden.
So sorgt der Friseur natürlich dass die Azubis dort nach der Ausbildung arbeiten müssen, weil welcher Friseur will schon einen anstellen der in der Ausbildung keine Haare geschnitten hat?
Sie würde um die xy€ im Monat bekommen, aber als angestellte dann ziemlich viel.
Aber
Sie hat noch eine Stelle in xy angeboten bekommen, dort darf sie natürlich Haare schneiden und verdient xy€ und sie wäre wieder in ihrer Heimat.
Jetzt stellt sich die frage ob das überhaupt so geht und auch rechtlich gesehen, dass ein Friseur Azubi keine Haare schneiden darf, denn ein Azubi muss ja gefördert werden für diesen Beruf. Hat die IHK was dagegen?
7 Antworten
Lieber gildenboss,
Danke für dein Interesse und dein kritisches Hinterfragen.
Als Friseurmeister und eingetragener Ausbilder im Salon Shan Rahimkhan, kann ich dir versichern das neben dem Salonalltag eine fundierte Ausbildung erfolgt.
Unsere Philosophie sieht vor, die Verantwortung für einen Haarschnitt, also das Schneiden an einem unserer Kunden nicht auf die Schultern eines Auszubildenden zu legen.
Unsere Auszubildenden üben alle für den Friseurberuf wichtigen Tätigkeiten wie beispielsweise:
Colorieren, Painten, Foliensträhnen setzen, Wimpern und Augenbrauen färben und formen, Make-up, Föhnen und Stylen am KUNDEN selbst aus!
Außerdem ist es bei uns üblich, dass sie uns bei internationalen Fashionshows und -shootings assistieren.
Das Auszubildende nicht an Kunden schneiden ist bei uns geübte Praxis, heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass sie ihre notwendigen und wichtigen Erfahrungen an Modellen so wie an Trainingstagen im schneiden nicht sammeln können.
Die Prüfungsergebnisse und weiteren Karriereschritte unsere Auszubildenden im vergangenen Jahrzehnt bestätigen uns in diesem Vorgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Sache ist ganz einfach und wurde hier auch schon teilweise richtig beantwortet: Es gibt für jeden Ausbildungsberuf einen Rahmenplan, der von den Ausbildungsbetrieben eingehalten werden muss. Ist das nicht der Fall, dann kann man als Azubi bei der entsprechenden Kammer vorstellig werden und sich beschweren. Ausbildungsbetriebe, die sich nicht an den Plan halten, werden angemahnt und können die Erlaubnis, ausbilden zu dürfen entzogen kriegen, was ja auch ein Imageschaden sein kann. Und wo bitte ist denn nach dem Servicegedanken und der Sorgfaltspflicht der Unterschied zwischen Frau Normalverbraucher und irgend einer Promitante? Eine Möglichkeit wäre, die Ausbildung dort zu beginnen, erst einmal alles abzusegnen und dann im Nachhinein darum zu bitten, das der Ausbildungsplan eingehalten wird. Solche Einschränkungen sind nämlich von vorneherein ungültig, weil sie gegen geltendes Recht verstoßen!
Ich habe meine Ausbildung auch bei einem Internationalen friseur, u.a. mehr Filialen in Deutschland gemacht. Das erste Jahr durfte ich nur an "meinen Modellen" arbeiten ubd experimentieren (Freunde,Familie,Bekannte etc) Nach diesem einen Jahr gab es eine "firmeninterne Prüfung" um zu sehen wie weit man ist. Im 2.Lj durfte ich dann die kunden färben, föhnen etc Und im 3.Lj dann natürlich strähnen, schneiden, alles eben was die ausgelernten machen durften! Wenn deine Freundin bei dem Promifriseur die Ausbildung macht, wird es schwer (!) für sie. Praktische Erfahrung braucht sie für die Prüfungen, sonst schneidet sie schlecht ab oder muss ein halbes Jahr ranhängen. soll sie lieber zu einem "normalen" Friseur gehen und lernen. Nach qualifikation kann sie danach woanders arbeiten.
Gute Antwort, danke.
Strähnen, Haare waschen, Föhnen und Färben oder so darf sie auch
Eventuell hat sie es nur falsch verstanden? So völlig ohne Haare schneiden geht eine Ausbildung nicht, denn dann weiß sie am Ende genauso viel wie vorher. Die meisten Salons geben ihren Azubis die Möglichkeit, entweder an freiwilligen Modellen zu experimentieren, oder aber an Puppen zu schneiden.
Im Übrigen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass der Friseursalon sie ohne jemals Haare geschnitten zu haben nach der Ausbildung plötzlich an die Promis lässt ;) also wird es da sicherlich eine Möglichkeit geben.
Danke für die Antwort... Ja eigentlich muss sie irgendwo üben können.
Haare schneiden ist in diesem Beruf doch einer der Haupttätigkeiten und gehört deshalb auch zu dem entsprechenden Ausbildungsplan.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die für die Ausbildung zuständige Kammer eine Ausbildung ohne diese wichtige Tätigkeit akzeptiert, wenn sie es denn wüsste.
Deine Ex sollte sich nicht von diesem Prominentenfriseur blenden lassen, und sich besser für die angebotene Ausbildungsstelle in Erfurt entscheiden.
Naja aber wenn sie färben und strähnen darf, warum nicht schneiden an den kunden? Bei Strähnen kannst du mehr verpatzen als man denkt. Ich würde eine Pro und Contra liste mal aufschreiben bzgl des Friseurs, danach entscheiden.