Ist ein Shiba Inu wirklich nichts für Anfänger?

11 Antworten

Sorry, über Shibas im Speziellen weiß ich nix... aber

Bevor ich meinen ersten Hund bekam, war ich der Meinung auf alles vorbereitet zu sein, alle Bücher und alle Meinungen über Hunde gelesen zu haben und für jedes Problem mindestens 3 Lösungen parat zu haben.

Ich hatte auch die ganz typischen Erwartungen an meinen ersten Hund: Ich wollte, dass er mein bester Kumpel wird, sich freut, egal was wir unternehmen und wir uns immer aufeinander verlassen können. 

Was mir zufiel: Ein Herdenschutzhund. Alle meine Erwartungen wurden enttäuscht und es traten Probleme auf, die ich mir vorher nichtmal vorstellen konnte. Ich kann mir vorstellen, dass es mit einem Shiba Inu ähnlich ist. Dazu ist er auch noch ein Jagdhund.

Meinen Hund kann ich mir inzwischen nicht mehr wegdenken, aber es gab definitiv mehr als ein paar Startschwierigkeiten. Er ist eine ganz besondere Persönlichkeit, aber wenn ich mich nochmal für einen "ersten Hund" entscheiden müsste, dann einen "normalen", einen typischen Hund halt, der dir jeden Wunsch von den Lippen abliest und alles für dich (oder was zu futtern) tun würde.

Am Ende liegt es nur an dir, deiner Geduld, deiner Ausdauer und auch daran, wie weit du bereit bist, DICH an den Hund anzupassen und Kompromisse einzugehen.

Wenn du bereit bist viel Zeit zu investieren und diszipliniert bist, dann könntest du einen shiba halten.
Bin selbst Besitzerin eines chow chows und er ist mein erster Hund. Habe mit ihm keine hundeschule besucht, da wir keine guten haben und wirklich mit selbst alles beigebracht durch das Internet, Lektüre und auch ausprobieren. Habe aber auch viel mit anderen Hundehaltern geredet, die selbst nen Asiaten haben. Die anderen verstehen einen meistens nicht... Aus meinem unsicheren, abhauenden, fremde anknurrenden Hund ist inzwischen ein ziemlich zuverlässiger Begleiter geworden (ist nun 3 Jahre alt). Einziges Manko: er ist sehr interessiert an seiner Umgebung und hat oft keine Lust sofort zu kommen und fährt den dickköpf raus, aber es wird immer besser (machen agility und seitdem ist er aufmerksamer) und inzwischen kann man solche Tage als Ausrutscher werten. Es wird wahrscheinlich auch nie zu 100% weggehen. Gerade als ersten Hund können viele Tiefpunkte kommen und Tage, wenn nicht sogar Wochen, wo Verzweiflung aufkommt (gerade in der pupertät), aber für mich hat es sich gelohnt. Ob du da Lust drauf hast ist dir selbst überlassen, nur musst du da wirklich ehrlich mit dir sein zum Wohle des Hundes.
Und diese Asiaten denken sich immer was Neues aus :D neuerdings jagt meiner?! Hat er vorher noch nie gemacht. Dafür lässt er sich nun zuverlässig von anderen Hunden wieder abrufen. Das können einige von ihren Asiaten auch bestätigen mit dem immer neue "Probleme" entwickeln.
Wird nie langweilig

Die Rasseeigenschaften und damit verbundenen Probleme haben dir ja schon andere erläutert.

Die Frage, die du dir stellen solltest, ist aber doch: Warum willst du ausgerechnet einen Shiba Inu? Weil du die Rasseeigenschaften so toll findest oder weil er dir optisch gefällt?

Meist ist ja letzteres gerade bei Anfängern der Auslöser. Genau deshalb hocken so viele unterforderte Hüte- und Jagdhunde in deutschen Wohnzimmern, zerlegen aus Langeweile die Hütte, hören nicht oder entwickeln psychische Probleme. Der Hund gefällt, aber ob man in der Lage ist, den Eigenheiten der Rasse gerecht zu werden, wird gar nicht erst überlegt.

Im Fall des Shiba Inu würde ich dir vorschlagen, erstmal zu überlegen, was du anzubieten hast und was du - losgelöst von der Optik - von einem Hund erwartest. Darauf basierend kannst du dir dann eine Rasse suchen, die wirklich zu dir passt.


LukaUndShiba  08.03.2016, 20:10

Ach ja die Optik ... ich hab ja das Gefühl der Shiba entwickelt sich zum Modehund, besonders die roten weil sie halt häufig Aussehen wie ein fuchs ... und dann die ganzen Hobby züchter die ihre Welpen auch noch verschachern mit der Aussage "Einfach zu erziehen und perfekte anfängerhund"....

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brandon  08.03.2016, 20:32
@LukaUndShiba

@ LukaUndShiba

Die Frage, die du dir stellen solltest, ist aber doch: Warum willst du ausgerechnet einen Shiba Inu? Weil du die Rasseeigenschaften so toll findest oder weil er dir optisch gefällt?

Hast Du Dir diese Frage von Jerne auch gestellt?

Weswegen wolltest Du so einen “schwierigen“ Hund und was macht Dich zu einem geeigneten Halter? 

Das wollte ich Dich schon immer mal fragen weil Du jedem von so einem Hund abrätst.

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inicio  08.03.2016, 22:04
@brandon

hi,hi.. man will doch nicht einen "schwierigen" hund..aber man braucht vielleicht nicht einen "good will" hund, wie zum beispiel einen Labrador...

wenn man sich vorher bewusst ist, wieviel eigensinn diese raasse aht, nur dann kann man mit diesem hund gluecklich werden.. 

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Das Ding beim Shiba ist, das er eigenständig, dickköpfig und nur bedingt erziehbar ist - dazu hat er einen ausgeprägten eigenen Willen.

Man muss ihn konsequent, aber liebevoll, erziehen. Es ist nicht so, das er nicht schnell lernt, im Gegenteil, aber »er« entscheidet, ob und wann er das Gelernte umsetzt.
Bestechen lässt er sich auch nur dann, wenn »ihm« gerade danach ist. Das ist auch manchmal so 'ne Sache mit Übungen: Du musst wenn alle Übungen interessant gestalten, so interessant, das der Shiba mitmacht. Und wenn er dann schön mitmacht, heißt es loben, loben, loben + Belohnung.

Auch muss man einfach damit rechnen, das man seinen Shiba eventuell nie ableinen kann. Durch seinen starken Jagdtrieb und seine große Eigenständigkeit macht es den Freilauf nur bedingt möglich - manchmal sogar unmöglich.

Ich habe zwei Shiba-Mischlinge Zuhause. Ich kann dir nur berichten wie meine reagieren, wenn mal irgendwo eine Maus, ein Eichhörnchen, ein Hase etc. unseren Weg kreuzt: Das ist nicht mal eben "Oh, interessant, ich zieh mal ein bisschen um hinterher zu kommen", das ist mehr "Was war das?!" -
Satz. Sprung. Hinterher.

Und genau das sind die Punkte, das viele schlicht sagen, das ein Shiba Inu nur an eine erfahrene Hand sollte. Die wenigsten Hundeanfänger können den ersten Hund tatsächlich komplett konsequent erziehen. Also kein "nur einmal ein Auge zu drücken, weil Schnuffi gerade so süß schaut". - Das bleibt, abgesehen davon, in den seltensten Fällen nur »eine« Ausnahme.

Unmöglich ist die Erziehung natürlich nicht, trotzdem wird, egal wie oft und viel geübt/trainiert, immer ein "taubes Ohr" da bleiben.

Aber man kann sich im Vornherein nicht 100%ig belesen - so vieles lernt man einfach nur mit Erfahrung. Du wirst, egal welche Rasse/welcher Mischling es werden würde, vieles falsch machen. Das ist aber total normal. Man sollte dann nur nicht heulend das Handtuch in die Ecke werfen und aufgeben - sondern aus den Fehlern lernen und diese (möglichst) nicht nochmal machen.

Wie du siehst, ist ein Shiba nicht gerade mega-easy. Gerade bei Welpen kann man gerne mal schnell was unbeabsichtigt falsch machen (da die ja wirklich zucker-süß sind und bei vielen dann die Konsequenz zu kurz kommt) und dann hat man den Salat.
- Aber ich möchte dir keinesfalls einen Shiba "madig" reden oder so, denn nichtsdestotrotz ist es eine wunderbare Rasse. 
Nur, mMn, ist das nicht "der beste Hund" für Hundeanfänger.

Letztlich können wir dir aber viel erzählen, du musst dann entscheiden, ob du der Herausforderung gewachsen bist (oder dich dazu bereit fühlst).
Schau, wenn, für den Anfang in Tierheimen nach Shiba Inus (/Mischlingen). Oder du fängst halt erstmal mit einer anderen Rasse an.

Wenn du aber bezüglich Shiba Inu oder Tierheim oder so noch Fragen hast, stehe ich dir gerne zur Verfügung.

LG


brandon  08.03.2016, 20:47

Auch eine sehr gute Antwort. D H.

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Nein eindeutig nicht!

Shiba's sind nicht nur schwer zu erziehen sondern in vielen Punkten auch einfach absolut garnicht.

Du solltest dir die Frage stellen bist du mit einem Hund glücklich der in vielen Situationen nicht hört? Hast du die Geduld dazu den Hund 5 vielleicht auch 10 mal zu rufen ohne sauer zu werden? Und je nach dem musst du den Hund dann vielleicht einfangen in dem du ihn austrickst und schlauer bist. 

Für einen shiba ist ein rufen kein Befehl zu kommen sondern eine Einladung der er bei Bedarf nach kommt. 

Auch stellt ein shiba dich gerne in Frage. Er ist sehr eigenständig und hält sich körperlich manchmal für den größten. Wenn es manchmal nach meiner hündin geht würde sie selbst die größten Hunde klein falten. 

Auch hat ein Shiba extrem starken Jagttrieb und sind Ausbrecherkönige. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

LukaUndShiba  08.03.2016, 19:39

Es sei übrigens auch gesagt das ich mir 6 Jahre lang überlegt habe ob diese eigenständigen, intelligenten Hunde wirklich was für mich sind. 

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LukaUndShiba  08.03.2016, 21:06
@brandon

Das ich nicht dringen einen Hund brauche der mir jeden Wunsch schon fast von den Lippen abliest (im Bezug auf DSH und langhaar Collies). Ich wollte einen intelligenten Hund, der nicht einem blind folgt sondern der auch selber drüber nachdenkt ob das was grade verlangt wird sinnvoll ist und der jeden Tag aufs neue zu einer 'kleinen ' Herausforderung wird. 

Das waren aber die Punkte wegen denen ich nicht schon mit 14 gesagt habe "Ohhh ich möchte unbedingt so einen Hund". Es ist immer einfach zu sagen man kommt mit diesen Eigenarten klar und man kann damit Leben aber es ist eine andere Sache dann plötzlich diese Sachen vor sich zu haben. 

Was hinterher das ja gegeben hat war nun mal einfach das ich mir einfach nach so langem nachdenken (und auch vielen Gesprächen mit Besitzern und Züchtern) immer sicherer wurde das das der Hund ist den ich will! 

Und ich bereue es nicht, kein Stück. Selbst nicht in den Momenten wo ich meine Hündin von der hundewiese runter tragen muss weil ihr 3 stunden eindeutig zu wenig ist und sie schreit als würde ich ihr grade sonst was tun und jeder in der Nähe einen anstarrt xD

Sorry ich glaube das ist mehr als du als Antwort erhofft hattest .... aber wenn ich einmal im reden / schreiben drin bin .... dann wird es immer mehr. 

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brandon  08.03.2016, 21:29
@LukaUndShiba
Das waren aber die Punkte wegen denen ich nicht schon mit 14 gesagt habe "Ohhh ich möchte unbedingt so einen Hund". 

Wenn das eine Anspielung darauf sein soll das ich meinen ersten Hund mit 14 Jahren bekommen habe muß ich Dich fragen ob Du daran irgendetwas auszusetzen hast oder bist Du auch der Meinung das man mit 14 Jahren unfähig ist einen Hund zu halten und zu erziehen? 

Vielleicht war das ja bei Dir der Fall aber man sollte nicht ständig von sich auf andere schließen.

Ich würde z.B. nie behaupten das es einem Kind nicht möglich ist ein Musikinstrument richtig gut zu spielen nur weil ich das nicht konnte.

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LukaUndShiba  08.03.2016, 22:46
@brandon

Das war eher da drauf bezogen das ich mit 14 diese Rasse zum ersten mal live kennen und lieben gelernt habe. Ich glaube da interpretierst du grade zu viel in meine antwort. 

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