Ist ein Biologie-Studium aufwendig?

5 Antworten

Ist das Biologie-Studium sehr aufwendig? (Ich möchte nämlich ein Studium, dass mich fordert)

Jedes Studium ist aufwendig, aber natürlich gibt es hier individuelle Unterschiede. Für ein Vollzeitstudium sind 40 Stunden pro Woche vorgesehen, die man entweder an der Uni selbst oder mit dem Aufbereiten des Stoffs und dem Schreiben von Hausaufgaben und Protokollen verbringt. Manche wenden weit weniger Zeit auf, andere hocken nur noch in der Bibliothek. Das hängt übrigens nicht unbedingt auch mit dem Erfolg im Studium zusammen, sondern auch damit, wie strukturiert man lernt.

Mit welchem Abschluss schließt man das Studium ab?

Biologie gibt es in Deutschland nur noch als Bachelorstudiengang, der Abschluss wäre also ein Bachelor of Science. Danach lässt sich ein Masterstudiengang mit weiterer Spezialisierung anschließen, wie etwa Meeresbiologie (oder auch Mirkobiologie, Evolution & Ökologie, Zellbiologie etc.). Nach dem Master wird in vielen Fällen auch noch der Doktorgrad angestrebt, der die Fähigkeit zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten anzeigt.

Was kann man danach werden? Also beruflich?

Biologen kommen in vielen verschiedenen Branchen unter: etwa bei wissenschaftlichen Verlägen, öffentlichen Ämtern, NGOs, Schausammlungen, Tierparks und Gärten oder pharmazeutischen oder biotechnologischen Konzernen. Das größte Anstellungsgebiet bleibt aber die Forschung und Lehre an Universitäten, Hochschulen und privaten Instituten.

Kommt auch etwas über das Meer/ Meerstiere dran? Wenn nein, wäre Meeresbiologe dass bessere Studium?

In zoologischen Modulen werden natürlich auch der Bau und die Lebensweise von marinen Organismen behandelt, und zum Stoff der ökologischen Module gehören auch marine Lebensräume und Stoffkreisläufe. Meist werden als Wahlmodule auch Exkursionen ans Meer mit dazugehörigen Seminaren angeboten. Meeresbiologie ist keine Alternative zum Biologiestudium, denn sie führen zu verschiedenen Abschlüssen. Um Meeresbiologie studieren zu können, musst du erstmal einen Bachelor in Biologie oder einem verwandten Fach (z.B. Umweltwissenschaften) vorweisen können!

Muss man auch mit toten Lebewesen umgehen bzw. sie aufschneiden?

In der Regel ja. Fixierte Tiere werden für anatomische Übungen und frisch getötete für physiologische Versuche verwendet. Vor allem letzteres gehört aber nicht bei allen Unis zum Pflichtprogramm.

Welche Uni ist empfehlenswert?

Bei den meisten Unis in Deutschland sieht der Lehrplan recht ähnlich aus. Unterschiede gibt es in einzelnen ergänzenden Pflichtmodulen (in der einen Uni Englisch, in der anderen Ethik, in der dritten physikalische Chemie) und im Angebot von Wahlfächern. Hier solltest du am besten mal ein paar Modulhandbücher von Unis in deiner engeren Auswahl vergleichen. Oder nimm an einem Schnuppertag an deiner nächstgelegenen Universität teil und frag direkt nach den Themen, die dich interessieren.

Was haltet ihr vom Biologie/Meeresbiologie Studium?

Mein Biologiestdium habe ich auf jeden Fall sehr genossen und ich würde mich auf jeden Fall nochmal dafür entscheiden, auch wenn man natürlich manchmal das Wochenende durcharbeiten musste statt zu feiern. Meeresbiologie hängt aus meiner Sicht immer ein Hauch von Kitsch an, aber das ist natürlich ein Vorurteil, auf das du nichts geben solltest. Wenn es dein Wunsch ist, Meeresbiologie zu studieren, lass dich nicht aufhalten.

Noch eine Sache: Du hast gar nichts zum Aufbau des Studiums gefragt. Damit du wirklich einen Eindruck davon bekommst, würde ich das noch kurz ergänzen.

Der Studiengang ist modularisiert, also in unabhängige Module aufgeteilt, in denen du jeweils eine Note erhälst (manchmal auch zwei oder gar keine). Zu jedem Modul gehören verschiedene Lehrveranstaltungen, typischerweise Vorlesungen und praktische Übungen in Labor und Gelände (Praktika), nur manchmal Seminare.

Die Module der ersten beiden Jahre sind weitgehend vorgeschrieben. Dazu gehören Grundlagen der Mathematik, Physik, Chemie und Biochemie sowie die wichtigsten biologischen Disziplinen von Genetik, Zellbiologie, Mikrobiologie über Physiologie, klassische Zoologie und Botanik bis hin zu Ökologie und Evolutionsbiologie. Im dritten Jahr sollst du mit Wahlmodulen deine individuellen Schwerpunkte setzen und am Ende eine Bachelorarbeit, am besten zu einem von dir durchgeführten Projekt, vorlegen.

  1. Du hast auch noch Mathematik, Chemie und Physik - da muss man schon ein Bisschen lernen. Wenn du zum Beispiel in den Bereich Membranphysiologie gehst, wirst du auf Differentialgleichungen stoßen. Biologie ist kein Kindergeburtstag für Leute, die "Tiere toll finden".
  2. Weiß ich heute nicht. Damals war es Dipl. Biol. Heute würde ich den MS anstreben (sonst eher schlechte Berufsaussichten).
  3. Alles Mögliche. Aber oft werden in den naturwissenschaftlichen Anforderungen Chemiker und Physiker bevorzugt.
  4. Hängt von der Uni ab. Meeresbiologie gibt es in Kiel, soweit ich weiß.
  5. Ja - nannte sich bei uns "Schnibbelkurs" - erstes Semester an der Ruhr-Uni Bochum.
  6. kein Kommentar
  7. Super aber potenziell brotlos. Man muss halt einen Job kriegen. Am Besten ist es, sich nicht von Anfang an festzulegen. Biologie ist recht breit gefächert.

Biologie würde ich wahrscheinlich wieder studieren - habe aber nie als echter Biologe gearbeitet weil ich in Verkauf und Management "weggerutscht" bin.

Bio ist aufwendig, weil es überlaufen ist und du ohne Promotion (oder Beziehungen) kaum Berufsaussichten hast.

  1. Ja
  2. Je länger du studierst, desto höher das übliche halt.
  3. Man kann in Pharmaindustrie, Nahrungsmittel, Forschungen usw. Google hilft.
  4. Muß ich passen - keine Ahnung - man muß sich recht schnell spezialisieren, weil die einzelnen Felder viel zu groß sind.
  5. Ja
  6. TU Braunschweig, München.
  7. Mein Sohn studiert Biologie und zwar mittlerweile spezialisiert auf Pflanzengenetik, logischerweise halte ich viel von dem Studium.

Jedes Studium ist "aufwendig".