Ist die Zentripetalkraft umso größer, je näher ein Objekt z.B. der Drehachse ist oder anders herum?

4 Antworten

Je nachdem.
Ich mach das hier mal nur betragsmäßig:
Die erforderliche Zentripetalkraft

Fz = m*az

(m ist die Masse des rotierenden Körpers) hängt von zwei Dingen ab:

(1) Der Entfernung r vom Drehzentrum und
(2.1) der Winkelgeschwindigkeit ω oder
(2.2) der Bahngeschwindigkeit v=ωr.

Es ist

az = v²/r = (ωr)²/r = ω²r²/r = ω²/r.

Je nachdem, ob man v oder ω konstant hält, ist az also antiproportional oder propotional zu r.

Physikalisch bleibt aber vor allem eine Größe konstant, der Bahndrehimpuls

L = mωr².

Der bildet eine Barriere um das Zentrum, die wie eine abstoßende konservative Kraft wirkt. Sie bewirkt, dass Planetenbahnen recht stabil sind.

Wenn die Geschwindigkeit v der Masse m konstant ist, dann ist ZPK umgehrt proportional zum Radius: Fz = m * v² / r

Wenn die Winkelgeschwindigkeit ω der Masse m konstant ist, dann ist ZPK  proportional zum Radius: Fz = m * ω² * r






Geograph  11.06.2016, 15:28

Winkelgeschwindigkeit konstant = konstante Drehzahl

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Zentripetalkraft = Masse mal v^2/r.

Mit zunehmender Entfernung von der Drehachse steigt bei konstanter Winkelgeschwindigkeit die Bahngeschwindigkeit des Körpers und damit auch die Zentripetalkraft.

Bei konstanter Bahngeschwindigkeit dagegen sinkt mit zunehmendem Radius die Zentripetalkraft mit sinkender Winkelgeschwindigkeit.


alienaxx 
Beitragsersteller
 11.06.2016, 15:19

Ich beziehe mich dabei auf einen Versuch, bei dem drei Münzen in unterschiedlicher Entfernung zur Drehachse auf eine Drehscheibe gelegt wurden. Die am weitesten von der Drehachse entfernte Münze flog dann zuerst hinunter. Also gilt das, was du als zweites genannt hast, hier?

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dompfeifer  11.06.2016, 15:27
@alienaxx

Nein. Die Münzen auf der Drehscheibe erfahren doch eine konstante Winkelgeschwindigkeit (Drehzahl, Umdrehungen pro Zeiteinheit). Mit zunehmendem Radius vergrößern sich da die Kreisbahn und damit auch die Kreisbahngeschwindigkeit. Also vergrößert sich damit auch die Zentripetalkraft. Auf der Drehachse ist die Zentripetalkraft null.

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alienaxx 
Beitragsersteller
 11.06.2016, 15:45
@dompfeifer

Wie kann es dann aber sein, dass bei dem oben genannten Versuch die am weitesten entfernteste Münze zuerst herunterflog?

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dompfeifer  11.06.2016, 16:28
@alienaxx

Die von der Drehachse am Weitesten entfernte Münze erfährt natürlich die größte Zentripetalkraft.

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alienaxx 
Beitragsersteller
 11.06.2016, 16:33
@dompfeifer

Ja aber das ist ja dann die Münze, die als erstes herunterfällt. Wieso ist das dann so?

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dompfeifer  11.06.2016, 18:43
@alienaxx

Entschuldigung, ich habe hier oben aus Versehen ständig Zentripetalkraft geschrieben statt Zetrifugalkraft Die Münze mit der größten Zentrifugalkraft wird natürlich am stärksten radial beschleunigt und rutscht deshalb zuerst an den Rand der Drehscheibe.

Die Zentripetalkraft dagegen wirkt ja in Richtung Drehachse, also entgegengesetzt. Das ist die Gegenkraft zur Zentrifugalkraft. Sie ist aber dem Betrag nach gleich groß wie die Zentrifugalkraft, so lange der Körper auf seiner Bahn gehalten wird, z.B. durch Reibung oder eine Anbindung. Wenn das fehlt, rutscht die Münze weg.

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Ja denn das objekt wird dann schneller