ist die welt gerecht

7 Antworten

für die gerechten Menschen ist diese Erde schon gerecht. 

Bloß es gibt kaum Leute, die gerecht sind. Auch ich möchte mich nicht als gerecht bezeichnen, kaufe ich doch auch Waren, die für die erntenden Arbeiter nichts abwerfen (Geld) und somit begünstige ich Sklaverei und Ausbeutung. Jawohl, ich gestehe, dass ich oft Espresso von Nestle trinke. Das ist der Konzern, der in 3. Welt Staaten das Grundwasser aufkauft, und es wieder verkauft zu einem horrenden Preis. 

Auch gestehe ich, dass ich eine Textilie erworben habe, obwohl ich weiß, dass diese Textilie in Sklavenarbeit in Pakistan oder Bangladesh hergestellt wurde.  

Auch kaufe ich im Supermarkt Schokolade, die unfair hergestellt wurde.

Wer den Himmel auf Erden erwartet, der hat bei Erdkunde nicht aufgepaßt! Haben, haben immer mehr immer besser, das ist der Antriebsmotor der Menschen, sonst würden wir noch in Höhln leben und wenn dieser Antriebsmotor nicht funktioniert, dann ist kommt es zu dieser "Ungerechtigkeit", alle gleich funtioniert nicht, das hat ja der Kommunismus gezeigt, ohne Fleiß, kein Preis.

Die Frage ist schlecht gestellt. DIE WELT handelt nicht und kann daher auch nicht gerecht oder ungerecht sein. Gerecht oder ungerecht sind eine Qualität, die wir Menschen als Maßstab an Handlungen und gesellschaftliche Zustände und den Umgang miteinander anlegen. Wenn Du fragst, "Gehen die Menschen in der Welt gerecht miteinander um?" ist das sinnvoll, und die Antwort lautet leider: Mal so und mal so. Derselbe Mensch, der eben noch einem Bettler 5,- € gegeben hat, kann kurz darauf seiner Freundin ins Gesicht schlagen, weil er sie endlich los werden will und sie das nicht einsieht. Es gibt keine Menschen, die immer gerecht und immer ungerecht sind. Das wären Heilige. Die gibt es nur im Himmel. Darum gibt es in der Welt Gerechtes und Ungerechtes nebeneinander, teils zur gleichen Zeit (die Welt ist groß) und manches, was der eine für gerecht hält, findet der andere ungerecht. Das ist nicht selten eine Frage des Standpunkts. Gerechtigkeit ist ein Sammelbegriff, bestenfalls ein unerreichbares Ziel, aber erwarte nicht zuviel davon. Sei vorsichtig, manche schreien laut "Haltet den Dieb" und haben selbst am meisten geklaut.

Du vollziehst hier eine fehlerhafte Abstraktion. Das Urteil über eine Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit ist die Relation von Ereignissen oder Zuständen bezüglich einer herrschenden bzw. angestrebten Rechtsordnung oder einem Rechtsideal. Insofern sind solche Urteile so subjektiv wie die Rechtsideale oder die angestrebte Rechtsordnung. Die abstrakte Beschreibung der "gerechtigkeit beziehungsweise ungerichtigkeit auf der welt" ist deshalb so sinnlos wie z.B.die Beschreibung des Glücks/Unglücks, der Harmonie/Disharmonie oder der Lust/Unlust auf der Welt.

Ein Zyniker meinte mal (dem Sinne nach): Die Welt ist gerecht. Jeder bekommt das, was ihm gebührt. Nur bis zu dem Augenblick, wo sich dieses „Was einem gebührt“ unwiderruflich verfestigt hat, muss jeder alles versuchen, um die Stelle, die ihm endgültig zugewiesen wird, noch zum Positiven zu verändern. Jetzt aber ernsthaft: Die Welt ist natürlich nicht gerecht. Die goldenen Bälle, von einem willkürlich handelnden Schicksal hoch in die Luft geworfen, können nicht von allen aufgefangen werden. Die einen stehen zufällig so günstig, dass sie ohne weiteres einen goldenen Ball erhaschen können, einige können höher springen als andere, wieder anderen fällt der goldene Ball einfach in den Schoß; die meisten gehen leer aus oder sie fangen irgend so einen mehr oder weniger mickrigen Ball auf, den die Schicksalsmächte ebenfalls – und wieder willkürlich – in die Luft werfen.