Ist die schöpfungsgeschichte eine trosterzählung für die juden?

13 Antworten

Die Schöpfungsgeschichte nicht unbedingt, die Geschichte vom auserwählten Volk aber ganz sicher.

Die Schöpfungsgeschichte funktioniert aber als Trostgeschichte für alle Gläubigen ganz gut, insofern jeder sich einbilden kann, er sei Abbild des Schöpfers, und irgendwie was Besonderes.

Daraus ergeben sich aber dann auch einige Probleme, besonders wenn es darum geht, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Dann neigen nämlich manche Gläubige dazu, alle Fakten zu ignorieren, die nicht zu der Geschichte passen, weil sie einen Teil ihres Selbstbewusstseins aus der Geschichte ziehen.


Urzeitaffe 
Beitragsersteller
 10.07.2012, 17:03

Kannst du das mit dem selbstbewusstsein näher erläutern?

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Urzeitaffe 
Beitragsersteller
 10.07.2012, 17:03

Kannst du das mit dem selbstbewusstsein näher erläutern?

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Die Schöpfungsgeschichten - auch die weiteren Urgeschichten -wurden nach aller Wahrscheinlichkeit während der Babylonischen Gefangenschaft aufgeschrieben. Eine Zeit der tiefer Demütigung und Rückorientierung des jüdischen Volkes. Daher ist die Schöpfunngsgeschichte sehr wohl auch ein Trostbuch: Der eine Gott hat Himmel, Erde mit allem Drum und Dran geschaffen und hält sie in seiner Hand. ER gebraucht Völker, um seinen Plan mit Israel durchzuführen. Gott ist der Schöpfer, kein Stern, kein Mond, kein Planet hat irgendeinen Einfluss auf das Schicksal eines Menschen. Sonne, Mond und Sterne sind lediglich geschaffene "Lampen". Das sollten sich auch heute viele sagen lassen, die voller Angst ihre Horoskope beachten!


Die Genesis ist kein datierbares Geschichtsbuch, kein Wissenschaftsbuch - weder für Biologie, Physik oder Chemie, kein Strafgesetzbuch. Es ist ein Buch des vertrauenden Glaubens an den einen gnädigen Gott (der Schöpfergott ist "elohim" im Plural!). Der, der das ganze Universum aus dem Nichts (da ändert auch das angeblich entdeckte "Gottesgen" nichts dran!) rief, dem dürfte es ja wohl ein Leichtes sein, sein Volk zu führen und zu bewahren. Und ebenso dich und mich! WEnn das - unter sehr viel mehr Aussagen in der Schöpfungsgeschichte - kein Trost ist!

Die Schöpfungsgeschichte ist einfach nur Wahrheit. Beweisen lässt sich das aber nicht. Sie ist geschrieben worden weit vor der Zeit, wo es ein jüdisches Volk gab. Ich weiss, dass es da Viele geben wird, die mir widersprechen werden. Allerdings haben sie dafür keine Beweise. Es handelt sich außerdem nicht um ein wissenschaftliches Werk, sondern um ein Werk, welches der Intelligenz des Menschen angepasst ist. Mit der ist bis heute nicht weit her, sofern es um Fakten geht. Es ist zwar erstaunlich, was Menschen geleistet haben, aber gemessen an der Vollständigkeit der Natur mit allen Facetten der Biologie, der Physik usw. und deren Ineinandergreifen ist es wohl eher nicht zu erwarten, dass allgemeingültige ewigrichtige Antworten auf allen Gebieten kommen. Für mich ist der Schreiber der Bibel, der, der sie inspiriert hat, glaubwürdig. Das trifft auf andere nicht zu, die entweder auf eigene Weisheit oder auf Philosophie vertrauen. Man muss sich entscheiden, wem man vertrauen will.

Wie schon Anneliesa richtig schreibt, stammt die Genesis aus der Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Gefangene Juden wollten dem Volk Selbstbewusstsein zurückgeben und dafür braucht es eine Geschichte, auf die es stolz sein kann. Es handelte sich dabei meiner Ansicht nach um aufrechte Menschen, die dies versuchten und die deshalb in alten Überlieferungen forschten. Wir finden dabei hauptsächlich die Überlieferungen der Sumerer, einer bedeutenden Kultur, die vor unserer und am Anfang unserer Zeitrechnung lebten, und von denen wir noch heute viele ihrer Wissenschaften verwenden.

Allerdings schreiben die Sumerer nicht von einem einzigen Schöpfergott, sondern von den Anunaki, die vom Planeten Nibiru kamen um auf der Erde Gold zu schürfen, die sie für die Atmosphäre ihres Planeten brauchten. Diese Sumerer hatten einen hohen Wissensstandard, sowohl in der Medizin, wie auch in der Astronomie, als auch im Wirtschaftsleben. Nimmst Du statt sieben Tage sieben Zeiten, so wirst Du feststellen, dass die Abfolge genau der Entwicklung der Erde entspricht, die auch unsere Wissenschaftler vertreten.

Bei den Goldschürfern handelte es sich vermutlich um Strafgefangene, die eines Tages eine Revolution durchführten und dabei auch einen der Führungskräfte - Enlil - gefangen nahmen. Daraufhin wurde versucht eine Arbeitsmaschine zu schaffen, die diese Arbeiten zukünftig übernehmen sollte. Nach vielen gentechnischen Versuchen zeigte es sich, dass der menschliche Körper dafür am besten geeignet wäre. Leider erwies sich dieser aber als nicht zu gebrauchen, da er keine eigenen Entscheidungen treffen konnte. Dies änderte sich, als man die Seele eines Anunaki einpflanzte. Ich glaube die Forscherin hieß Ninurta, die zusammen mit ihrem Bruder oder Halbbrunder Enki diese Forschungen betrieben. Mit dem Adama, wie sie ihn nannten, hatten sie endlich das vollkommene Wesen geschaffen, dass allerdings so vollkommen war, dass sie Sorge hatten, es würde sie in kürzester Zeit überflügeln, weshalb sie ihn sterblich machten und verschiedene Behinderungen einbauten.

Da die Produktion dieser Adamas ziemlich umständlich war, machte sie Enki - dessen Zeichen übrigens die Doppelschlange war, die wir heute noch im Aesculapstab der Ärzte finden - fortpflanzungsfähig. Dazu verwendete er die DNA - nicht die Rippe, was in Sumerisch ähnlich klingt - des Adama und schuf ein weibliches Wesen. Sehr zum Missfallen von Enlil, dem Hauptführer, der, nicht zu Unrecht, darin eine große Bedrohung sah.

Insofern ist die Schöpfungsgeschichte wohl keine Trosterzählung - worin sollte der Trost begründet sein? - sondern ganz einfach der Versuch zu erklären, woher wir kommen, wie die Welt entstanden ist. Erst der Gott der Israeliten verkündete dann die tröstlichen Worte eines auserwählten Volkes, dem er alle Wohltaten hier auf der Erde versprach, wenn sie sich ans eine Gebote hielten. Der allerdings darauf bestand, dass er der einzige Gott sei. Nachdem diese versprochenen Wohltaten doch recht selten waren, versprach er einen Messias. Einen Erlöser. Allerdings nicht seinen Sohn.

Das Christentum verlegte dann die wunderebaren Versprechungen in einen nicht beweisbaren Himmel, was natürlich sehr viel besser zu verkündigen war und machte dann aus Jesus einen leiblichen Sohn Gottes, nachdem sie alle Christen, die anderer Meinung waren, umgebracht hatten.

Ich glaube derzeit geht der Streit nur noch darum, ob es sich bei Vater - Sohn - Heiliger Geist um drei verschiedene Personen geht oder um die Entfaltung einer einzigen Persönlichkeit, sowie darum ob man bei der Feier des heiligen Abendmahles den tatsächlichen Leib und das tatsächliche Blut Jesu schlabbert oder nur den symbolischen. - Wobei ich jetzt die vielen Richtungen mal außen vor lasse, die alleinseligmachend auerwählt sind.

So, ich hoffe, Deine Frage wurde hiermit beantwortet und gleichzeitig aureichend Geprächsstoff für weitere interessante Diskussionen geschaffen.

Für die Beweisführung empfehle ich die Forschung der sumerischen Schriften und der jüdischen Religion, sowie der christlichen Ursprünge.

Den Zweck dieser Geschichte kann ich dir leicht erklären!

Das AT ist eine komplett frei erfundene Geschichtsdarstellung. Nichts von dem was in ihr steht ist Realität gewesen. Diese Geschichten sind Sammlungen viel älterer Legenden und Mythen, die unterschiedlichen Ursprungs sind. Einige ägyptischer, sumerischer, babylonischer und viele kanaanäischer Herkunft.

Verfasst wurden sie von einer kleinem Kult aus Kanaan, der in Babylon ansässig war, nachdem sie verschleppt wurden. Sie wollten sich dort nicht niederlassen und planten die Rückkehr nach Kanaan (Jerusalem). Sie nahmen den Namen eines alten Volkes an, dass bereits Jahrhunderte zuvor von den Ägyptern vollständig vernichtet wurde: Israel. Mit dieser Lüge suggerierten sie den dortigen Bewohnern, sie seien ein Volk ....

So nahm das Judentum seinen Anfang.

Willst du mehr wissen, melde dich einfach bei mir!

Jedenfalls siehst du, dass der Inhalt der Schriften uninterssant war. Es galt nur, eine schöne Geschichte zu erzählen, die viele bekannte Elemente enthielt, mit der man die Menschen vereinnahmen wollte. Es war einfach nur ein politischer Schachzug.

Wie man diese Texte hinterher betrachet hat oder betrachtet, dass ist völlig irrelevant. Daher ist es auch nur Ansichtssache, ob man aus dieser Geschichte Trost entnimmt oder nicht. Ich zumindest wüßte nicht, wie mich das trösten sollte


Urzeitaffe 
Beitragsersteller
 10.07.2012, 17:05

Kannst du gerne

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Melanie19880203  11.07.2012, 08:28

Und jetzt ein bisschen Science-Fiction:

Mal angenommen, garwain, deine Existenz würde davon abhängen ob die anderen an dich glauben oder nicht, würdest du dann noch weiterhin existieren, wenn alle dich vergessen oder den Glauben an dich verlieren würden???

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garwain  12.07.2012, 09:15
@Melanie19880203

Liebe Melanie, auf deinen Kommentar gehe ich nicht ein, weil er in sich unlogisch ist und auf einen Zirkelschluß hinausläuft. Diese "Argumentation" habe ich schon hundertfach gehört, und sie verliert nicht an Komik. Denke doch einmal selbst darüber nach, wie unsinnig dies ist.

Ok, doch ein Tip: Siehst du nicht, dass du in deiner Aussage selbst zugibst, dass Gott nur in den Köpfen der Menschen besteht? Sagt dir die Göttin "Nammu" etwas? Wahrscheinlich nicht. Denn als die Menschen aufhörten an sie zu glauben, hörte sie auch auf in ihren Köpfen zu existieren ....

Viel Spaß beim Nachdanken darüber ....

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