Ist die Literatur von Heinrich Böll katholisch geprägt?
Ich kenne seinen Roman: Ansichten eines Clowns !
5 Antworten
Heinrich Böll: Ein katholischer Rebell - katholisch.de
100 Jahre Heinrich Böll - Der katholische Rebell
Heinrich Böll: Das schlechte Gewissen des westdeutschen Katholizismus - Die Zweite Aufklärung
Vielelicht helfen diese Seiten, die Frage zu beantworten.
Der Roman Ansichten eines Clowns ist sehr kritisch katholisch konnotiert.
KirchenkritikInhalt
- Der Verbandskatholizismus
- Die katholische Kirche und die wirtschaftliche Macht
- Die wahrhaftigen Katholiken
Die Kritik an der katholischen Kirche durchzieht das gesamte schriftstellerische Werk Heinrich Bölls. So wird auch in den „Ansichten eines Clowns“ der Katholizismus überwiegend negativ dargestellt. Bölls Kritik beinhaltet dabei zwei Hauptpunkte: Der Verbandskatholizismus und die Verbindung von Kirche und wirtschaftlicher Macht.
Die Einstellung des Protagonisten Hans – die in weiten Teilen der Heinrich Bölls entspricht – wird durch die Darstellung des katholischen Kreises deutlich. Schon die Bezeichnung „Kreis fortschrittlicher Katholiken“ (S.17) lässt eine ironische Distanz erkennen, denn der Kreis ist alles andere als fortschrittlich. Seine Anhänger, wie Kinkel und Sommerwild, vertreten die damals herrschenden Vorstellungen katholischer Moral. Demnach lehnen sie Sex vor der Ehe sowie das Zusammenleben unverheirateter Paare strikt ab (S. 141).
Marie ist Mitglied der katholischen Jugend, die in Verbänden organisiert ist. Nach der gemeinsamen Nacht spricht Hans Marie auf ihre Mädchengruppe an. Hans lehnt diese ab, da sie keine Entfaltung des Individuums zulässt. Diese ist ihm jedoch enorm wichtig, er möchte sich keinen Ordnungsprinzipien unterwerfen. Daß er mit Marie geschlafen hat, obwohl sie noch nicht verheiratet sind, darf die Mädchengruppe nicht erfahren, Marie wehrt sich auch dagegen, die Gruppe anzulügen (S.51/52). Sie beschließt stattdessen, ihr Heimatdorf zu verlassen.
Nach ihrer Fehlgeburt wird Marie von ihrem schlechten Gewissen geplagt. Sie kann den dogmatischen Regeln der katholischen Kirche in Bezug auf die Taufe nicht folgen. Ihr religiöser Glaube wird ihr zur Last:
„Marie schien fest davon überzeugt, daß das Kind – sie nannte es so – nie in den Himmel kommen könnte, weil es nicht getauft war. Sie sagte immer, es würde in der Vorhölle bleiben, und ich erfuhr in dieser Nacht zum erstenmal, welche scheußlichen Sachen die Katholiken im Religionsunterricht lernen“ (S. 214).
https://lektuerehilfe.de/heinrich-boell/ansichten-eines-clowns/interpretation/kirchenkritik
In "Ansichten eines Clowns" kritisiert Böll den Einfluss der katholischen Kirche. Die Beziehung zwischen einem Atheisten und einer streng katholischen jungen Frau zerbricht wegen der veralteten Ansichten der katholischen Kirche.
Eher von der Kritik an der katholischen Kirche. Dafür ist "Ansichten eines Clowns" ein Paradebeispiel.