Ist die gleichzeitige Verabreichung von Ethanol und Fomepizol bei einer bei einer Methanolvergiftung wirksam?
Hey, ich habe eine Hausaufgabe in der ich überprüfen soll, ob man Ethanol und Fomepizol gleichzeitig verabreichen kann. Ich habe im Internet nur herrausgefunden, dass die gleichzeitige Verabreichung die Eliminationsrate beider Substanzen verringert, kann aber nicht herrausfinden was der Grund ist. Könnt ihr mir weiterhelfen?
2 Antworten
Nein, das ist nicht sinnvoll. Man gibt Ethanol bei einer Methanolvergiftung, um die Alkoholdehydrogenase (ADH) kompetitiv mit dem Ethanol zu beschäftigen, damit sie weniger von dem giftigen Formaldehyd aus dem Methanol produziert. Formepizol ist ebenfalls ein kompetitiver Inhibitor der ADH, allerdings mit einer deutlich höheren Affinität zum Enzym. Somit blockiert es die Oxidation der Alkohole bei ausreichender Konzentration praktisch vollständig. Daher macht die gleichzeitige Gabe von Ethanol und Formepizol bei einer Methanolvergiftung keinen Sinn. Entweder Ethanol oder Formepizol.
Disclaimer: Ich bin kein Biochemiker und kein Mediziner, also gefährliches Halbwissen!
Ethanol als Antidot wirkt durch die Überdosis. Es handelt sich hierbei um eine kompetitive Hemmung des Methanolabbaus. Es ist einfach viel mehr Ethanol als Methanol unterwegs. Dadurch wird bevorzugt Ethanol abgebaut und das Methanol ausgeschieden.
Fomepizol wirkt genauso. Es bindet ebenfalls an die Akoholdehydrogenase und verhindert damit einen Umsatz des Ethanols und des Methanols. Es hat eine deutlich höhere Affinität zur Alkoholdehydrogenase und würde auch den Abbau von Ethanol verhindern. Ethanol würde ebenfalls nicht abgebaut werden.
Eine Kombination ist daher absolut nicht sinnvoll und im schlimmsten Fall kontraproduktiv, da so der Ethanol ebenfalls nicht abgebaut wird.